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Die Entwässerung des Obertrumer Sees erfolgt nach Norden über die [[Mattig]] zum [[Inn]]. | Die Entwässerung des Obertrumer Sees erfolgt nach Norden über die [[Mattig]] zum [[Inn]]. | ||
Version vom 27. Juli 2020, 19:17 Uhr
| Die Trumer Seen | |
|---|---|
| Daten | |
| Koordinaten: | 47° 57' 40" N, 13° 4' 50" O |
| Höhe über dem Meeresspiegel: | 503 m ü. A. |
| Fläche: | 4,9 km² |
| Länge: | 5 km |
| Breite: | 1,3 km |
| Einzugsgebiet inkl. See: | 57,6 km² |
| Volumen bei Mittelwasser: | 83,8 Mio m³ |
| Maximale Tiefe: | 36,3 m |
| Gemeindegebiet: | Mattsee, Obertrum am See, Seeham |
Der Obertrumer See ist einer der drei Trumer Seen in der Salzburger Region Trumer Seenland im Flachgau.
Geografie
Der Obertrumer See liegt in einer Senke zwischen dem Haunsberg und dem Buchberg im nördlichen Flachgau. Am Ufer des Sees liegen die Gemeinden Obertrum am See, Mattsee und Seeham. Der See gehört zur Gänze zum Gebiet der Marktgemeinde Mattsee. [1]
Er ist der größte der Trumer Seen. Ihm folgt der Mattsee und als kleinster der drei Seen der Grabensee.
Der Seespiegel bei Mittelwasser beträgt derzeit 502,76 m ü. A. (dafür fehlt aber die Quellenangabe). Im Juli 2019 betrug der Pegelnullpunkt 501,4 m ü. A..[2]
Hydrogeografie
Die natürlichen Zuflüsse des Obertrumer See sind
- in Obertrum am See:
- Mattig(-bach): er entspringt bei Ursprung in Elixhausen und mündet in Obertrum am See.
- Stafflgraben: er entspringt bei Wenglberg und mündet in Staffl.
- Altenberggraben: er entspringt bei Pötzelsberg und und mündet in Staffl.
- Spielberggraben: er entspringt bei Oberbruckmoos und mündet in den Mattigbach.
- in Seeham:
- Pfarrgrabenbach: er entspringt bei Absmann in Obertrum am See und mündet in Seeham.
- Teufelsgraben-Angerbach: er hat seine Quelle(n) im Gebiet der Marktgemeinde Obertrum am See etwa oberhalb von Au und mündet südlich von Seeham im Ortsteil Matzing.
- in Mattsee:
- Mattseeroiderbach: er entspringt Nußbaum am Südhang des Buchbergs und mündet in Außerhof.
- Wiesengraben: er entspringt in Tauchner am Westhang des Buchbergs und mündet in Mitterhof
- Feichtengraben: er entspringt in Römersberg am Westhang des Buchbergs und mündet in Feichten
Der Mattsee entwässert über einen Kanal an der Johannisbrücke in den Obertrumer See.
Der natürliche Abfluss des Obertrumer Sees wird örtlich Aag genannt, ist ein Teil der Mattig, die den Obertrumer See von Norden nach Süden durchfließt und in den Grabensee mündet.
Die Entwässerung des Obertrumer Sees erfolgt nach Norden über die Mattig zum Inn.
Naturschutz
Der See steht als Teil des Naturschutzgebiets Trumer Seen und des Naturschutzgebiets Obertrumer Seens unter Naturschutz.
Geologie
Entstehung
Die Entstehung der Becken der drei Trumer Seen war geologisch und tektonisch vorgezeichnet. Vor ca. 30 Millionen Jahren im Oligozän kam es hier, unter dem heutigen Obertrumer See, zu einer in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Horizontalverschiebung der Gesteine. Die gesamte Gesteinsabfolge des Wartsteins bei Mattsee, entstanden im Eozän, wurde gegenüber den gleichartigen Gesteinen des Teufelsgrabens bei Seeham um ca. 850 Meter nach Norden bzw. nach Süden verschoben. Die Verschiebung erfolgte durch mehrere starke Erdbeben, die das Gestein entlang der Verschiebungslinie zerrütteten und schwächten.
Vor ca. 2 Millionen Jahren während der Eiszeit stieß der Salzachgletscher mehrfach bis in das Alpenvorland vor und bildete mehrere Zungen aus. Eine Zunge des Salzachgletscher war der Mattseegletscher. Durch die hobelnde Wirkung des Gletschers wurde das zerrüttete und geschwächte Gestein relativ rasch ausgeräumt. Dieser Prozess wiederholte sich in der Eiszeit mehrere Male und dauerte bis etwa 20 000 Jahr vor heute an. Auf diese Weise entstand das Mattseebecken. Nach der Eisschmelze füllte es sich mit dem Urmattsee.
Der Obertrumer See ist ein natürlich entstandene Zungenbeckensee. Der Obertrumer See liegt in einer dem Flyschsockel aufgelagerten Moränenlandschaft. Der Wartstein und der Schlossberg Mattsee gehören zur Helvetischen Zone. Diese besteht vorwiegend aus leicht zerstörbaren Mergeln, doch sind fallweise harte Bänder aus Kalksandstein (Nummulitensandstein) mit viel Quarz eingelagert. Südlich davon liegt die Flysch aus Mergel, Sandstein, Tonschiefer und Kalk.
Der Obertrumer See ist der größte verbliebene Teil des Urmattsees, dessen Wasserspiegel mit 525 m um etwa 25 m höher als heute lag. Der Durchbruch der Mattig durch die Endmoräne nördlich des Grabensees führte zur Absenkung des Wasserspiegels - mit mehreren Stillstandslagen - bis auf 510 m bis etwa 10 000 v. Chr.
Geschichte
Seit dem 18. Jahrhundert beschwerten sich die dort ansässigen Bewohner über die zunehmende Verschlammung und Versumpfung im Abfluß der Seen. 1869 beauftragte der Landesausschuss ein Projekt um Abhilfe zu schaffen und genehmigte im Jahr 1874 das k.k. Finanzministerium im Einvernehmen mit dem k.k. Agrarministerium ein Projekt zu Regulierung des Mattigbaches und zur Tieferlegung der drei Seen. Am 1. Juli 1874 gingen die drei Seen in das Eigentum des Landes Salzburg über. In den Jahren 1879 bis 1885 wurden die Regulierung des Mattigbaches, der Aushub der Kanäle und die Tieferlegung der Seen schrittweise durchgeführt. Das Hochwasser von 1897 führte zu einer beträchtliche Hebung des Wasserspiegels, sodass neuerliche Räumungen der Kanäle von Schlamm und Schilf auch in den nachfolgenden Jahrzehnten immer wieder notwendig und zu finanzieren waren. [3]
Baden, Wassersport und Seenland-Schifffahrt
Der Obertrumer See gilt als Badesee mit Trinkwasserqualität und angenehmer Wassertemperatur.[4] Es gibt zwei öffentliche Strandbäder: in Seeham das Strandbad Seeham (mit Wasserrutsche und Aquajump) und in Obertrum am See das Strandbad Oitner in Staffl.
Der See kann mit einem Linienschiff oder auch mit Leihbooten befahren werden. Aufgrund der guten Windbedingungen ist der See auch bei Seglern und Surfern beliebt. Jährlich veranstaltet werden die Topcat Classic Trophy und die Lateiner-Regatta.
Wanderwege um den See
Um den See herum gibt es zahlreiche Naturwanderwege. Für ausdauernde Wanderer wird der Pilgerweg Via Nova empfohlen, der im niederbayrischen Metten beginnt und in St. Wolfgang im Salzkammergut endet. Er führt auch durch Seeham am Obertrumer See.
Digitales Geländemodell Obertrumer See
Im Rahmen der Gewässergüteüberwachung des Salzburger Seenlands wurde vom Gewässerschutz des Amtes der Salzburger Landesregierung eine aktuelle Tiefenkarte des Obertrumer Sees mit einer exakt erhobenen Wasseranschlagslinie bezogen auf Mittelwasser in Auftrag gegeben. [5] [6]
Im Zuge der Seenvermessung wurden auch die Bestände der Ufervegetation, die hauptsächlich aus Schilf, Moorwiesen und Birken besteht, vermessen und die vorhandenen Stege aufgenommen. Weiters wurde eine einfache Klassifikation der Uferlinie vorgenommen.
Sehenswertes
Am Nordufer des See befindet sich Zellhof, das zur Gemeinde Mattsee gehört. Hier ist die kleine Zellhofkapelle St. Georg und Unserer Lieben Frau sehenswert. International ist Zellhof auch für sein Pfadfinderdorf bekannt.
Am Südufer liegt zwischen dem Ort Obertrum und dem See der Überrest eines früher größeren Moorgebietes. Entlang der Mattig führt ein Fußweg zur Mündung, wo man einen schönen Ausblick über den See genießen kann.
Panoramabilder
- Bilder einer Rundfahrt auf dem Obertrumer See und den Ausblicken über seine Wasserflächen
- Bilder vom Ufer aus
Bilder
Obertrumer See – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Obertrumer See – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- www.salzburger-seenland.at
- www.salzburg.gv.at
- Informationstafel in Mattsee, am Steinspitz
- Land Salzburg/Gewässerschutz/Trumerseen/Hydromorphologische Seenaufnahme mit Uferzonierung, Schilf und Makrophyten 2000/2009 (Quelle bei Kontrolle am 10. Juli 2019 nicht mehr verfügbar)
- Die großen Seen Salzburgs: Wallersee, Mattsee, Obertrumer See und Grabensee, Land Salzburg • Reihe Gewässerschutz • Band 17 • 2015 (Quelle bei Kontrolle am 10. Juli 2019 nicht mehr verfügbar)
Einzelnachweise
- ↑ Quelle SAGIS
- ↑ Quelle www.salzburg.gv.at Hydrografischer Dienst des Landes Salzburg
- ↑ Land Salzburg • Reihe Gewässerschutz • Band 17 • 2015, Seiten 14-15
- ↑ Wasserqualität Obertrumer See
- ↑ Obertrumer See/Seebecken/digital/2000
- ↑ Obertrumer See/Seebecken/digital/2000 und 2009