Herz-Jesu-Missionare: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Die '''Herz-Jesu-Missionare''' (''Missionarii Sacratissimi Cordis Jesu'', kurz ''MSC'') wurden am [[8. Dezember]] [[1854]] in Issoudun (Frankreich) von P. Jules Chevalier gegründet. Die süddeutsch-österreichische Provinz der Herz-Jesu-Missionare hat heute ihr Zentrum im [[Salzburg]]er Stadtteil [[Liefering]]. | ||
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Version vom 26. Juli 2010, 19:49 Uhr
Die Herz-Jesu-Missionare (Missionarii Sacratissimi Cordis Jesu, kurz MSC) wurden am 8. Dezember 1854 in Issoudun (Frankreich) von P. Jules Chevalier gegründet. Die süddeutsch-österreichische Provinz der Herz-Jesu-Missionare hat heute ihr Zentrum im Salzburger Stadtteil Liefering im ehemaligen Schloss Schönleiten.
Geschichte
Die Gründung des Missionshauses samt Schule und Internat vollzog sich nur drei Jahrzehnte nach der Gründung der MSC-Kongregation in Frankreich. Am 4. August 1888 wurde das Ansuchen um Gründung einer Niederlassung am Heilmayrgut in Schönleiten vom Salzburger Domkapitel genehmigt. Bereits am 5. November 1888 fand der erste Unterricht in der neuen Schule statt. Am 14. Mai 1889 langte dann auch die endgültige fürsterzbischöfliche Genehmigung ein.
Am 17. Juli 1889 feierte mit Karl Helfer der erste Pater Primiz in Liefering. Ab 1901 wurde Liefering von der MSC-Ordensleitung in Rom endgültig zur Ausbildungsstätte des Ordensnachwuchses für den süddeutschen und österreichischen Raum bestimmt, und damit die entscheidende Weichenstellung für das Privatgymnasium der Herz-Jesu-Missionare gelegt. 1934 erlebte das Kloster mit 27 ansässigen Patres und 30 Laienbrüdern seinen Höchststand. Die Bauten in Schönleiten wurden kontinuierlich erweitert.
Nach dem Einmarsch der Hitler-Truppen wurde die Schule im Herbst 1938, zum 50. Geburtstag der Gründung, geschlossen und das Kloster bis Kriegsende als Kaserne der Wehrmacht verwendet. Nach der Befreiung Salzburgs - an einem Herz-Jesu Freitag (4. Mai 1945) - zogen amerikanischen Truppen am 7. Mai 1945 ins Kloster ein. Die Hoffnung, dass das Kloster nun schnell wieder in den Besitz der Herz-Jesu-Missionare fallen würde, erfüllten sich nicht: Die Amerikaner übergaben das Gebäude im Herbst 1945 an die UNRRA und wollten die Missionare gänzlich enteignen, ein Schritt, der im November 1945 dann aber doch verhindert werden konnte. Ab 1946 fand wieder regelmäßiger Schulunterricht statt.
In den 1960er Jahren pendelte sich der Schnitt an aus den ehemaligen Schülern hervorgegangenen Priestern bei 1,5 pro Jahr ein. Liefering war eine Schule mit Öffentlichkeitsrecht geworden, viele weltliche Lehrer hatten die Patres ergänzt, die reine Priesterausbildungsstätte war Vergangenheit.
Am 1. April 1967 weihte Erzbischof Andreas Rohracher die neue, in modernem Stil gebaute, Klosterkirche ein. In diesem Jahr betrat auch das erste Mitglied der Süddeutsch-Österreichischen Provinz als Missionar brasilianischen Boden. Seit 1982 ist dort auch Pater Hans Schmid zuhause, der am 30. Oktober 1992 in Salzburg mit dem Romero-Preis für seine Arbeit mit den besitzlosen Landarbeitern in der Provinz Itabuna geehrt wurde und später bei einem Schussattentat in Brasilien schwer verletzt wurde.
1988 feierten die Herz-Jesu-Missionare ihr 100-jähriges Klosterjubiläum in Salzburg.
Patres Superiores
In den mehr als 100 Jahren der Herz-Jesu-Missionare in Salzburg dienten folgende Personen als Leiter des Klosters in Liefering:
- Franz Xaver Klotz
- Superior von 1888 bis 1890
- Leopold Hartzer
- Superior von 1890 bis 1899
- Konrad Lindeboom
- Superior von 1899 bis 1902
- Theodor Pauly
- Superior von 1902 bis 1908
- Theodor Lotter
- Superior von 1908 bis 1919
- Dr. Konrad Knauß
- Superior von 1919 bis 1925
- Johann Junker
- Superior von 1925 bis 1931
- Dr. Franz X. Wimmer
- Superior von 1931 bis 1935
- Ludwig Mark
- Superior von 1935 bis 1945
- Dr. Max Huber
- Superior von 1946 bis 1947
- Leonhard Müller
- Superior von 1947 bis 1950
- Wilhelm Vorregger
- Superior von 1950 bis 1953
- Adolf Hanne
- Superior von 1953 bis 1956
- Paul Rothbauer
- Superior von 1956 bis 1962
- Anton Eder
- Superior von 1962 bis 1968
- Lorenz Lachner
- Superior von 1968 bis 1974
- Xaver Aninger
- Superior von 1974 bis 1980
- Josef Mertl
- Superior von 1980 bis 1987
- Heinz Lemmer
- Superior von 1987 bis 1990
- Anton Ringseisen
- Superior von 1990 bis 1999
- Xaver Aninger
- Superior seit 1999
Weitere Bilder
Klosterkirche der Herz-Jesu-Missionare Liefering
Kapelle der Herz-Jesu-Missionare Liefering
Schülerkapelle der Herz-Jesu-Missionare Liefering
Literatur
Dr. Bernd Lerch und P. Gustav Clemen: Schule und Internat der Herz-Jesu-Missionare in Salzburg-Liefering 1888 bis 2000