Karl-Böhm-Saal: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Karl-Böhm-Saal''' ist ein Saal im [[Festspielbezirk]] in der [[Altstadt]] von [[Salzburg]].
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Der '''Karl-Böhm-Saal''' ist ein großer Pausen- und Veranstaltungsraum im [[Festspielbezirk]] zwischen dem [[Haus für Mozart]] und der [[Felsenreitschule]] in der [[Altstadt]] der [[Stadt Salzburg]].
  
== NS-Vergangenheit: Karl-Böhm-Saal in Salzburg erhält Erläuterungstafel ==
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== Geschichte ==
Der Karl-Böhm-Saal soll mit einer Erläuterungstafel ausgestattet werden, die auf die Rolle des Dirigenten in der [[Nationalsozialismus|NS-Zeit]] hinweist.
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[[1662]] war dieser Saal als Winterreitschule von [[Fürsterzbischof]] [[Guidobald Graf von Thun und Hohenstein]] (1654–1668) erbaut worden. [[1926]] wurde ein Teil der ehemaligen Winterreitschule durch [[Clemens Holzmeister]] in seine heutige Gestalt umgebaut.  
  
Ende Dezember 2015 berichteten Medien, dass ein so formulierte Antrag vom [[Kuratorium der Salzburger Festspiele|Festspielkuratorium]] einstimmig angenommen worden. [[Karl Böhm|Böhm]] war im Gegensatz zu [[Herbert von Karajan]] kein [[NSDAP]]-Mitglied, er gilt aber als Profiteur des Dritten Reichs.
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Am Ende des rund 50 Meter langen Saales legte Holzmeister den [[Konglomerat]]felsen des [[Mönchsberg]]s frei und entwarf für den ebenerdigen Kamin in dieser Felswand ein schmiedeeisernes Gitter, in dem Bestimmung und Geschichte dieses historischen Raumes mit [[Landeswappen]], Bischofshut, Lyra, Hufeisen, Violinschlüssel und theatralischen Masken symbolisiert sind. Über der [[barock]]en steinernen Balustrade befindet sich eine reich verzierte Tafel, deren Inschrift auf den Baubeginn hinweist. Die Wände sind mit Holz vertäfelt, die Konsolen der Balkone tragen geschnitzte Köpfe.  
  
Das Festspieldirektorium vertrat laut der Meldung im "Kurier" die Meinung, dass der Saal aufgrund der "''außergewöhnlichen künstlerischen Verdienste''" des Dirigenten nicht umbenannt werden solle. Man habe dem Kuratorium jedoch vorgeschlagen, beim Eingang zum Saal eine Erläuterungstafel anzubringen - "''analog zur Vorgehensweise der Stadt bei belasteten Straßennamen''", wie [[Präsidenten der Salzburger Festspiele|Festspiel-Präsidentin]] [[Helga Rabl-Stadler]] erklärte. Auf der Tafel werde auf eine Internetadresse verwiesen, "''wo in Deutsch und Englisch die Persönlichkeit Karl Böhms dargestellt wird als das, was er war: ein großer Künstler, aber politisch fatal Irrender''".
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[[1969]]/[[1970]] verband Clemens Holzmeister die Estrade mit zwei hölzernen Stiegen-Aufgängen mit dem damaligen "Kleinen Festspielhaus" (heute "Haus für Mozart").  
  
In der Stellungnahme zur Entscheidung hieß es weiters: "''Böhm war ein Profiteur des Dritten Reichs und arrangierte sich für die Karriere mit dem System. Sein Aufstieg wurde durch die Vertreibung jüdischer und politisch missliebiger Kollegen begünstigt''." Aber er habe zumindest "''keine antisemitischen Äußerungen getätigt''".
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== Name ==
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Der Saal wurde auf Ansinnen des Stadtsenats am [[28. August]] [[1979]] nach dem Dirigenten Prof. Dr. [[Karl Böhm]] (* 1894; † 1981) benannt, der seit [[1938]] bei den [[Salzburger Festspiele]]n insgesamt 338 Mal am Pult musikalische Aufführungen dirigiert hatte. Das Datum markierte Böhms 85. Geburtstag. Ende [[2015]] entschloss sich das [[Kuratorium der Salzburger Festspiele|Festspielkuratorium]] eine Erläuterungstafel vor dem Saal anzubringen, auf der Böhm als Profiteur des Dritten Reichs dargestellt wird, der sich für die Karriere mit dem [[NSDAP]]-Regime arrangiert hatte. Da er aber weder Mitglied der NSDAP war, noch antisemitische Äußerungen getätigt hatte und Kraft seiner außergewöhnlichen künstlerischen Verdienste auch in der [[Nachkriegszeit]], sah das Kuratorium aber davon ab, den Saal umzubenennen.
  
Im April [[1945]] wurde Böhm (* 1894, † 1981), damals Direktors der Wiener Staatsoper, von den Alliierten wegen zu großer Nähe zum Nazi-Regime von seinem Posten entfernt und bis [[1947]] mit einem Auftrittsverbot belegt. Nach Böhm ist im [[Salzburger Stadtteil]] [[Parsch]] auch ein Gehweg benannt. Laut dem Online-Lexikon "[[Salzburgwiki]]" stand der Dirigent bei den [[Salzburger Festspiele]]n insgesamt 338 Mal am Pult.  
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== Deckenfresko ==
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Das Deckenfresko stammt aus dem Jahr [[1690]] und wurde von Salzburger Hofmaler [[Johann Michael Rottmayr]] und seinem Schüler [[Christof Lederwasch]] gestaltet. Es zeigt militärische Übungen mit Türkenpuppen. Das sogenannte "[[Türkei#Geschichte|Türkenkopfstechen]]" stand in der [[Barock]]zeit auf dem Programm der Kavallerieausbildung zur Einübung der Attacke zu Pferde. Das fast 600 Quadratmeter umfassende Deckengemälde gehört zu den größten Fresken Österreichs. Der Auftraggeber, Fürsterzbischof [[Johann Ernst Graf von Thun]] (1687–1709), sieht dem Treiben zu: Er sitzt, von Höflingen umgeben, auf einem "Balkon" an der Felsenseite des Freskos.  
  
== Quelle ==
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[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
 
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[[Kategorie:Veranstaltungsort]]
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[[Kategorie:Veranstaltungsort Stadt Salzburg]]
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[[Kategorie:Nationalsozialismus]]

Aktuelle Version vom 17. Juni 2025, 19:27 Uhr

Haus für Mozart, Karl-Böhm-Saal
Karte
Salzburg Karl-Böhm-Saal 01

Der Karl-Böhm-Saal ist ein großer Pausen- und Veranstaltungsraum im Festspielbezirk zwischen dem Haus für Mozart und der Felsenreitschule in der Altstadt der Stadt Salzburg.

Geschichte

1662 war dieser Saal als Winterreitschule von Fürsterzbischof Guidobald Graf von Thun und Hohenstein (1654–1668) erbaut worden. 1926 wurde ein Teil der ehemaligen Winterreitschule durch Clemens Holzmeister in seine heutige Gestalt umgebaut.

Am Ende des rund 50 Meter langen Saales legte Holzmeister den Konglomeratfelsen des Mönchsbergs frei und entwarf für den ebenerdigen Kamin in dieser Felswand ein schmiedeeisernes Gitter, in dem Bestimmung und Geschichte dieses historischen Raumes mit Landeswappen, Bischofshut, Lyra, Hufeisen, Violinschlüssel und theatralischen Masken symbolisiert sind. Über der barocken steinernen Balustrade befindet sich eine reich verzierte Tafel, deren Inschrift auf den Baubeginn hinweist. Die Wände sind mit Holz vertäfelt, die Konsolen der Balkone tragen geschnitzte Köpfe.

1969/1970 verband Clemens Holzmeister die Estrade mit zwei hölzernen Stiegen-Aufgängen mit dem damaligen "Kleinen Festspielhaus" (heute "Haus für Mozart").

Name

Der Saal wurde auf Ansinnen des Stadtsenats am 28. August 1979 nach dem Dirigenten Prof. Dr. Karl Böhm (* 1894; † 1981) benannt, der seit 1938 bei den Salzburger Festspielen insgesamt 338 Mal am Pult musikalische Aufführungen dirigiert hatte. Das Datum markierte Böhms 85. Geburtstag. Ende 2015 entschloss sich das Festspielkuratorium eine Erläuterungstafel vor dem Saal anzubringen, auf der Böhm als Profiteur des Dritten Reichs dargestellt wird, der sich für die Karriere mit dem NSDAP-Regime arrangiert hatte. Da er aber weder Mitglied der NSDAP war, noch antisemitische Äußerungen getätigt hatte und Kraft seiner außergewöhnlichen künstlerischen Verdienste auch in der Nachkriegszeit, sah das Kuratorium aber davon ab, den Saal umzubenennen.

Deckenfresko

Das Deckenfresko stammt aus dem Jahr 1690 und wurde von Salzburger Hofmaler Johann Michael Rottmayr und seinem Schüler Christof Lederwasch gestaltet. Es zeigt militärische Übungen mit Türkenpuppen. Das sogenannte "Türkenkopfstechen" stand in der Barockzeit auf dem Programm der Kavallerieausbildung zur Einübung der Attacke zu Pferde. Das fast 600 Quadratmeter umfassende Deckengemälde gehört zu den größten Fresken Österreichs. Der Auftraggeber, Fürsterzbischof Johann Ernst Graf von Thun (1687–1709), sieht dem Treiben zu: Er sitzt, von Höflingen umgeben, auf einem "Balkon" an der Felsenseite des Freskos.

Bildergalerie

weitere Bilder

 Karl-Böhm-Saal – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
 Karl-Böhm-Saal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Quellen