Kaiserin-Elisabeth-Denkmal: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 9. Juli 2007, 09:39 Uhr
Das Kaiserin-Elisabeth-Denkmal in der Landeshauptstadt Salzburg wurde 1901 im Gedenken an die drei Jahre zuvor in der Schweiz ermordete Kaiserin Elisabeth von Österreich, nahe dem Salzburger Hauptbahnhof aufgestellt.
Nachdem es 1925 in den Park von Hellbrunn verbracht wurde, kehrte es im Herbst 2002 wieder in die Elisabeth-Vorstadt zurück und befindet sich seitdem vor dem Hotel Europa an der Ecke Rainerstraße/Südtirolerplatz.
Fertigung und Aufstellung
Die aus weißem Carrara-Marmor gefertigte Elisabeth-Statue ruht auf einem hohen, mit Inschriften versehenen, runden Sockel. Die Finanzierung erfolgte aus Spenden, wobei ein großer Beitrag durch Erzherzog Ludwig Viktor, dem Bruder Kaiser Franz-Josephs, geleistet wurde. Geschaffen wurde es im Jahr 1900 vom Künstler und damaligen Rektor der Wiener Kunstakademie, Professor Edmund Hellmer (1850-1935).
Am 15. Juli 1901 wurde das Denkmal im Park des Grand Hotel de l´Europe gegenüber des Staatsbahnhofs (Salzburger Hauptbahnhof) in Anwesenheit von Kaiser Franz-Joseph feierlich enthüllt. Nur wenige Tage zuvor erhielt am 12. Juli 1901 der gesamte Stadtteil Froschheim auf Initiative von Sylvester Oberberger und Bürgermeister Franz Berger zu Ehren der Kaiserin den Namen Elisabeth-Vorstadt.
Hintergründe
Der Aufstellungsort und das Datum der feierlichen Enthüllung kamen mit Bedacht zur Auswahl.
Drei Jahre zuvor, am 15. Juli 1898, verbrachte Kaiserin Elisabeth (1837-1898) auf der Durchreise von Ischl in die Schweiz, während eines kurzen Zwischenstopps in Salzburg, die Wartezeit gemeinsam mit ihrer Hofdame in den Parkanlagen zwischen dem Grand Hotel de l´Europe und dem Lokalbahnhof. Es war dies ihr letzter Aufenthalt in Österreich, bevor sie am 10. September 1898 am Genfer See in der Schweiz einem Attentat zum Opfer fiel.
In Salzburg betrat „Sisi“, wie die Kaiserin im Volksmund genannt wurde, am 31. August 1853 erstmals österreichischen Boden, als der noch junge Kaiser Franz-Joseph seine damals 16jährige Braut in der Mozartstadt empfing und nach Wien führte. Im August 1860 wurde in Salzburg die Eröffnung der Kaiserin-Elisabeth-Bahn (Westbahn) gefeiert, die seither die Landeshauptstadt mit Wien verbindet.
Inschrift
Die auf dem Sockel eingravierte Inschrift stammt von Marie von Ebner-Eschenbach und hält sowohl Empfang als auch Abschied der Kaiserin in, der damaligen Zeit entsprechenden, etwas pathetischen Worten fest.
- „Dein Österreich, du hast es hier betreten
- Als Kaiserbraut in holder Majestät
- und alle Herzen flogen dir entgegen
- Ihr Jubelgruß war Segen war Gebet.
- Dein Österreich, Du hast es hier betreten
- Im Scheiden auch, geliebte Majestät
- und wieder folgt Dir nach des Volkes Segen
- und seine Tränen werden zum Gebet.“
Exil in Hellbrunn
Im letzten Kriegsjahr 1918 bereits mit Brettern verhüllt wurde es im Mai 1925 komplett abgetragen und nach Hellbrunn verbracht. Dort stand es für kurze Zeit in der Nähe des Forellenweihers, bevor es später, in einem mit Hecken umrahmten Rondell im rückwärtigen Teil des Park nahe der Schlossmauer platziert wurde.
Gegen Mitte der 1990er Jahre kamen im Zuge mehrfacher Umgestaltungen des Bahnhofsplatzes (seit 1926 Südtirolerplatz) Bemühungen auf, das Denkmal an seinen ursprünglichen Standort rückzuführen und im Rahmen der architektonischen Neugestaltung in die Grünanlagen vor dem Bahnhof einzubinden. Im Oktober 2002 kehrte das Denkmal nach 77 Jahren Exil in Hellbrunn schließlich wieder an seinen angestammten Ort zurück.
Literatur- und Quellenangaben
- Herbert Dorn: Spurensuche in Salzburg. Verschwundene Bauwerke und vergessene Kunstschätze aus acht Jahrhunderten. Herausgegeben vom Salzburger Museum Carolino Augusteum. Salzburg 1996