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Dr. '''Ferdinand Wegscheider''' (* [[2. September]] [[1960]] in der [[Stadt Salzburg]]) ist ein Salzburger Journalist und Privatfernsehpionier. | Dr. '''Ferdinand Wegscheider''' (* [[2. September]] [[1960]] in der [[Stadt Salzburg]]) ist ein Salzburger Journalist und Privatfernsehpionier. | ||
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Ferdinand Wegscheider studierte [[Rechtswissenschaftliche Fakultät an der Universität Salzburg|Rechtswissenschaften]] an der [[Universität Salzburg]]. Bereits während seines Studiums sammelte er erste journalistische Erfahrungen beim ORF. Nach Abschluss des Studiums wechselte er als Redakteur zum [[ORF Landesstudio Salzburg]] und arbeitete dort sieben Jahre lang, zuletzt als Chef vom Dienst für Hörfunk und Fernsehen. | Ferdinand Wegscheider studierte [[Rechtswissenschaftliche Fakultät an der Universität Salzburg|Rechtswissenschaften]] an der [[Universität Salzburg]]. Bereits während seines Studiums sammelte er erste journalistische Erfahrungen beim ORF. Nach Abschluss des Studiums wechselte er als Redakteur zum [[ORF Landesstudio Salzburg]] und arbeitete dort sieben Jahre lang, zuletzt als Chef vom Dienst für Hörfunk und Fernsehen. | ||
| − | Ende [[1989]] gründete Wegscheider sein erstes eigenes Medienunternehmen, die ''UNI PRO, Universal-Programm-Gesellschaft''. [[1995]] wagte Ferdinand Wegscheider gemeinsam mit [[Christian Jörgner]] den Schritt zur Gründung von Österreichs erstem privaten Fernsehsender, [[Salzburg TV]]. Als es nach fünf Betriebsjahren noch immer kein österreichisches Privat-TV-Gesetz gab und die Funküberwachung den deshalb illegalen Sender am Salzburger [[Untersberg]] abdrehte, trat Wegscheider im Oktober 2000 in einen unbefristeten Hungerstreik, den er aber zwei Wochen später abbrach. 2007 übernahm die [[Red Bull Media House|Red Bull Media House GmbH]] die Mehrheit an dem Sender und baute daraus [[ | + | Ende [[1989]] gründete Wegscheider sein erstes eigenes Medienunternehmen, die ''UNI PRO, Universal-Programm-Gesellschaft''. [[1995]] wagte Ferdinand Wegscheider gemeinsam mit [[Christian Jörgner]] den Schritt zur Gründung von Österreichs erstem privaten Fernsehsender, [[Salzburg TV]]. Als es nach fünf Betriebsjahren noch immer kein österreichisches Privat-TV-Gesetz gab und die Funküberwachung den deshalb illegalen Sender am Salzburger [[Untersberg]] abdrehte, trat Wegscheider im Oktober 2000 in einen unbefristeten Hungerstreik, den er aber zwei Wochen später abbrach. [[2007]] übernahm die [[Red Bull Media House|Red Bull Media House GmbH]] die Mehrheit an dem Sender und baute daraus [[ServusTV]] auf. Im Frühling [[2008]] verließ Wegscheider schließlich das Unternehmen - offiziell wegen unterschiedlicher Auffassungen über die zukünftige Gestaltung. Er gab seinen restlichen Vierprozentanteil ab und widmete sich neuen Projekten. |
| − | Am [[11. Oktober]] [[2011]] startete er um 18 Uhr erstmals mit [[Jedermann TV]]. Der Sender, den er gemeinsam mit seinem langjährigen Geschäftspartner Christian Jörgner gegründet hatte, blieb nur gut sieben Monate | + | Am [[11. Oktober]] [[2011]] startete er um 18 Uhr erstmals mit [[Jedermann TV]]. Der Sender, den er gemeinsam mit seinem langjährigen Geschäftspartner Christian Jörgner gegründet hatte, blieb nur gut sieben Monate ''on Air'' und stellte am [[30. April]] [[2012]] seinen Sendebetrieb wieder ein.<ref>[http://www.salzburg.com/12686/ "Jedermann TV" stellt Sendebetrieb ein]</ref> Im Anschluss verlagerte Wegscheider seine Aktivitäten mit "wegscheider.tv" ins Web. |
| − | Ende Mai [[2014]] kehrte Wegscheider als Ressortleiter für "Information und Aktuelles" zu Servus TV zurück<ref>[http://www.salzburg.com/108784/ Privat-TV-Pionier Wegscheider heuert bei Servus TV an]</ref> | + | Ende Mai [[2014]] kehrte Wegscheider als Ressortleiter für "Information und Aktuelles" zu Servus TV zurück.<ref>[http://www.salzburg.com/108784/ Privat-TV-Pionier Wegscheider heuert bei Servus TV an]</ref> Knapp zwei Jahre später wurde er am [[11. April]] [[2016]] zum neuen Leiter des Senders bestellt.<ref>[http://www.salzburg.com/191423/ Ferdinand Wegscheider wird Chef von Servus TV]</ref> "Intendant Ferdinand Wegscheider nimmt sich aus persönlichen Gründen eine Auszeit", lautete die offizielle Rückmeldung von ServusTV auf [[SN]]-Anfrage am [[21. September]] [[2023]]. Wie lange der 63-Jährige aussetzen wird, war nicht bekannt.<ref>[https://www.sn.at/panorama/medien/servus-tv-intendant-ferdinand-wegscheider-auszeit-145645051 www.sn.at], 21. September 2023</ref> |
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| + | Wegscheiders Wochenkommentar beschäftigt seit Jahren Medienbehörde und Gerichte durch alle Instanzen bis zum Verwaltungsgerichtshof. Wegscheider verletzte das auch für Privatsender geltende Objektivitätsgebot, so eine Beschwerde des Presseclubs Concordia bei der Medienbehörde Komm Austria. Diese stellte solche Verstöße fest, Aussagen etwa zu [[Corona]]-Impfungen seien grob verzerrend gewesen und hätten "kein ausreichendes Sachsubstrat" enthalten. Aber das Bundesverwaltungsgericht widersprach der Behörde und hob die Entscheidung auf. Im Juni [[2024]] schickte dann der Verwaltungsgerichtshof die Angelegenheit wieder an das Bundesverwaltungsgericht zurück. Dieses müsse hier nicht allein das gesamte Programm, sondern die einzelne Sendung auf ihre Vereinbarkeit mit dem Privatfernsehgesetz prüfen.<ref>[https://www.derstandard.at/story/3000000257894/red-bull-verabschiedet-servus-tv-intendant-ferdinand-wegscheider-schrittweise www.derstandard.at], 15. Februar 2025: Red Bull verabschiedet Servus-TV-Intendanten Ferdinand Wegscheider schrittweise</ref> | ||
Ferdinand Wegscheider war von [[1999]] bis 2004 Präsident des Österreichischen Privatfernsehverbandes. Seit [[1991]] ist er Präsident des [[Salzburger Presseklub]]s und seit 2006 Mitglied des [[Salzburger Filmbeirat]]s. | Ferdinand Wegscheider war von [[1999]] bis 2004 Präsident des Österreichischen Privatfernsehverbandes. Seit [[1991]] ist er Präsident des [[Salzburger Presseklub]]s und seit 2006 Mitglied des [[Salzburger Filmbeirat]]s. | ||
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* [http://www.wegscheider.tv Wegscheider.tv] | * [http://www.wegscheider.tv Wegscheider.tv] | ||
| − | * [http://www.salzburg.com/online/salzburg/aktuell/Wegscheider- | + | * [http://www.salzburg.com/online/salzburg/aktuell/Wegscheider-startetmit-JedermannTV.html?article=eGMmOI8VfZf6FhQabXLDNussfqlhWhQyMO61t3A&img=&text=&mode=& www.salzburg.com/online] |
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
Aktuelle Version vom 1. Oktober 2025, 15:25 Uhr
Dr. Ferdinand Wegscheider (* 2. September 1960 in der Stadt Salzburg) ist ein Salzburger Journalist und Privatfernsehpionier.
Leben
Ferdinand Wegscheider studierte Rechtswissenschaften an der Universität Salzburg. Bereits während seines Studiums sammelte er erste journalistische Erfahrungen beim ORF. Nach Abschluss des Studiums wechselte er als Redakteur zum ORF Landesstudio Salzburg und arbeitete dort sieben Jahre lang, zuletzt als Chef vom Dienst für Hörfunk und Fernsehen.
Ende 1989 gründete Wegscheider sein erstes eigenes Medienunternehmen, die UNI PRO, Universal-Programm-Gesellschaft. 1995 wagte Ferdinand Wegscheider gemeinsam mit Christian Jörgner den Schritt zur Gründung von Österreichs erstem privaten Fernsehsender, Salzburg TV. Als es nach fünf Betriebsjahren noch immer kein österreichisches Privat-TV-Gesetz gab und die Funküberwachung den deshalb illegalen Sender am Salzburger Untersberg abdrehte, trat Wegscheider im Oktober 2000 in einen unbefristeten Hungerstreik, den er aber zwei Wochen später abbrach. 2007 übernahm die Red Bull Media House GmbH die Mehrheit an dem Sender und baute daraus ServusTV auf. Im Frühling 2008 verließ Wegscheider schließlich das Unternehmen - offiziell wegen unterschiedlicher Auffassungen über die zukünftige Gestaltung. Er gab seinen restlichen Vierprozentanteil ab und widmete sich neuen Projekten.
Am 11. Oktober 2011 startete er um 18 Uhr erstmals mit Jedermann TV. Der Sender, den er gemeinsam mit seinem langjährigen Geschäftspartner Christian Jörgner gegründet hatte, blieb nur gut sieben Monate on Air und stellte am 30. April 2012 seinen Sendebetrieb wieder ein.[1] Im Anschluss verlagerte Wegscheider seine Aktivitäten mit "wegscheider.tv" ins Web.
Ende Mai 2014 kehrte Wegscheider als Ressortleiter für "Information und Aktuelles" zu Servus TV zurück.[2] Knapp zwei Jahre später wurde er am 11. April 2016 zum neuen Leiter des Senders bestellt.[3] "Intendant Ferdinand Wegscheider nimmt sich aus persönlichen Gründen eine Auszeit", lautete die offizielle Rückmeldung von ServusTV auf SN-Anfrage am 21. September 2023. Wie lange der 63-Jährige aussetzen wird, war nicht bekannt.[4]
Mit September 2025 und seinem 65. Geburtstag zog sich der bisher als Intendant titulierte Wegscheider aus dem operativen Tagesgeschäft zurück. Er bleibt aber "Berater der Geschäftsführung", ebenso bleibt Wochenkommentar fixer Bestandteil des Servus-Programms.
Wegscheiders Wochenkommentar beschäftigt seit Jahren Medienbehörde und Gerichte durch alle Instanzen bis zum Verwaltungsgerichtshof. Wegscheider verletzte das auch für Privatsender geltende Objektivitätsgebot, so eine Beschwerde des Presseclubs Concordia bei der Medienbehörde Komm Austria. Diese stellte solche Verstöße fest, Aussagen etwa zu Corona-Impfungen seien grob verzerrend gewesen und hätten "kein ausreichendes Sachsubstrat" enthalten. Aber das Bundesverwaltungsgericht widersprach der Behörde und hob die Entscheidung auf. Im Juni 2024 schickte dann der Verwaltungsgerichtshof die Angelegenheit wieder an das Bundesverwaltungsgericht zurück. Dieses müsse hier nicht allein das gesamte Programm, sondern die einzelne Sendung auf ihre Vereinbarkeit mit dem Privatfernsehgesetz prüfen.[5]
Ferdinand Wegscheider war von 1999 bis 2004 Präsident des Österreichischen Privatfernsehverbandes. Seit 1991 ist er Präsident des Salzburger Presseklubs und seit 2006 Mitglied des Salzburger Filmbeirats.
Ehrung
In Anerkennung seiner Verdienste wurde ihm von Landeshauptmann Wilfried Haslauer junior am 1. Oktober 2020 das Ehrenzeichen des Landes Salzburg verliehen.[6]
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ "Jedermann TV" stellt Sendebetrieb ein
- ↑ Privat-TV-Pionier Wegscheider heuert bei Servus TV an
- ↑ Ferdinand Wegscheider wird Chef von Servus TV
- ↑ www.sn.at, 21. September 2023
- ↑ www.derstandard.at, 15. Februar 2025: Red Bull verabschiedet Servus-TV-Intendanten Ferdinand Wegscheider schrittweise
- ↑ Salzburger Landeskorrespondenz vom 1. Oktober 2020: Vom Piraten zum Privaten