Pfarrkirche zum hl. Leonhard in Plainfeld: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 28. März 2012, 16:40 Uhr

Pfarrkirche Plainfeld
Innenansicht
Kirche und Pfarrhof

Die Pfarrkirche St. Leonhard in Plainfeld wurde im Advent 1799 nach Plänen des Seekirchner Barockmalers Matthias Schauer vollendet.

Geschichte

Der Kampf um das Vikariat Plainfeld

Im 18. Jahrhundert gehörte Plainfeld zur Pfarre Seekirchen, die Bewohner mussten entweder die Mutterkirche in Seekirchen oder die Filialkirche in Eugendorf besuchen, wenn sie in den Gottesdienst gehen wollten. 1762 bat man erstmals darum, der Seekirchner Stiftspropst Wolfgang Karl Graf Überacker möge doch in der Winterszeit manchmal Messen direkt in Plainfeld halten. Das Ansinnen wurde ebenso abgelehnt, wie der Vorstoß 1788, eine eigene Vikariatskirche bauen zu wollen.

Die Legende behauptet, der Plainfelder Wirt Martin Seywaldstätter sei auf dem Weg in die Christmette dann eines Tages in einen fürchterlichen Schneesturm geraten und hätte versprochen, falls er es überleben würde, in Plainfeld eine Kirche zu errichten.

Gegen den Widerstand der Vikare von Eugendorf und Koppl, die vor allem um die Gelder aus den Begräbnis- und Trauungsrechten bangten, gab ein positives Gutachten des Landrichters Johann Adam Lang am 13. Juni 1798 dann den Ausschlag dass Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo am 28. November 1798 die Bewilligung zur Errichtung eines eigenen Vikariats in Plainfeld erteilte.

Der Kirchenbau

Der Bauplan für die Kirche stammt vom Seekirchner Maler Matthias Schauer, der unter anderem auch die Kreuzwegmalereien der Kirchen in Ebenau, Weng bei Köstendorf oder St. Brigitta in Henndorf anfertigte. Sein Plan wurde vom Baudirektor der Erzdiözese Salzburg Wolfgang Hagenauer begutachtet. Hagenauer fand einige Mängel, unter anderem schien ihm die Kostenschätzung zu gering bemessen, Fenster und Zierde fehlten im Plan. Trotz seines negativen Bescheides wurde die Kirche fast genau nach Schauers Plan gebaut.

Der Bau wurde unter der Leitung von Maurermeister Franz Hölzl aus Eugendorf ausgeführt. Schon im August 1799 wurde der Dachstuhl aufgezogen und mit dem Turmbau begonnen. Im Spätherbst konnte bereits der Hochaltar aufgestellt werden und in der ersten Adventwoche wurde die Kirche vom Seekirchner Stiftsdechant Johann Georg Winklhofer gesegnet.

Am 23. Dezember 1799 trat mit Johann Vogl der erste Vikar seinen Dienst an.

Am 3. April 1800 stürzte der Turm der Kirche wegen der schlampigen Ausführung ein. Als Ersatz wurde ein Kleinturm auf den First des Kirchenschiffes aufgesetzt.

Die Ausstattung

Der erste Hochaltar stammt aus einer alten Kirche am Äußeren Stein in der Stadt Salzburg, die Seitenaltäre wurden 1801 ebenfalls aus einer demolierten Kirche angekauft.

Die ersten Glocken stammen aus der Glockengießerei Oberascher in Salzburg.

Am 8. November 1868 erhält die Kirche vom Salzburger Orgelbaumeister Johann Nepomuk Carl Mauracher eine einmanualige Orgel. Sie wurde um 700 fl am 24. Juni desselben Jahres in Auftrag gegeben. Im Spätsommer 1871 wird der bei einem Brand beschädigte Hochaltar ersetzt und am 25. Oktober 1871 durch Erzbischof Maximilian Josef von Tarnóczy eingeweiht.

Die 150-Jahr-Feier

Im Winter 1942 wurden zwei Glocken der Kirche abgenommen und aus Plainfeld abtransportiert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden dann zwei neue Glocken wieder bei der Glockengießerei Oberascher in Salzburg bestellt und am 6. November 1949 vom Abt des Erzstiftes St. Peter, Dr. Jakob Reimer OSB, geweiht.

Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts

1958 wurde die Außenfassade renoviert und das Dach neu eingedeckt. Die Westfassade erhielt ihr heutiges Aussehen. 1962 folgte dann eine Innenrenovierung und 1965 wurde als Folge des II. Vatikanischen Konzils der Altarraum umgestaltet. Der Bildhauer Josef Zenzmaier führte einen neuen Taufstein aus. Die Bildhauerin Anneliese Zenzmaier schuf die Eingangstore aus Kupfer getrieben.

1979 erfolgte dann die bislang letzte Innenrenovierung, der neu errichtete Altar wurde am 27. September 1981 von Erzbischof Dr. Karl Berg geweiht. Am 9. März 1997 schließlich wurde auch noch die vom Salzburger Orgelbaumeister Fritz Mertel stammende neue zweimanualige Orgel geweiht.


Plainfelder Ministranten-Kreuzweg

Plainfelder Ministranten Kreuzweg

Der ca. 2 km lange Kreuzweg wurde im Jahr 2011 von den Ministanten der Pfarre Plainfeld geschaffen und führt auf einem Güterweg am Waldsaum rings um das Gut Pabenschwandt herum und weist 14 Stationen auf

Bildergalerie

Quelle

  • Festschrift unserer Pfarre Plainfeld. 200 Jahre Pfarrkirche Plainfeld 1799 – 1999 [1]