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| − | Nach der Jahrhundertwende sah sich der Markt einer steigenden Verkehrsbelästigung ausgesetzt: Die [[Gelbe Elektrische]] fuhr ab [[1916]] durch den [[Ritzerbogen]] Richtung [[Riedenburg]]. Selbst als die Straßenbahn vom [[Obus]] [[1940]] abgelöst wurde, blieb diese Situation bestehen. Erst der Bau des [[ | + | Nach der Jahrhundertwende sah sich der Markt einer steigenden Verkehrsbelästigung ausgesetzt: Die [[Gelbe Elektrische]] fuhr ab [[1916]] durch den [[Ritzerbogen]] Richtung [[Riedenburg]]. Selbst als die Straßenbahn vom [[Obus]] [[1940]] abgelöst wurde, blieb diese Situation bestehen. Erst der Bau des [[Griesgassen-Durchbruch]]s in der [[Münzgasse]] [[1953]] verbannte den Obus vom Universitätsplatz. |
[[1925]] erhielt der Markt seine ersten fixen Markthütten, die allerdings zu Kriegsbeginn [[1939]] wieder abgetragen wurden. In den Nachkriegsjahren entwickelte sich der Markt zuerst dank des rasanten Bevölkerungswachstums prächtig, als dann aber in den ländlichen Stadtbezirken [[Liefering]] und [[Maxglan]] rege Bautätigkeit einsetzte, gingen dem Markt die Produzenten verloren. Steigende Mobilität ermöglichte andererseits nun auch die Anlieferung der Produkte aus entfernteren Gegenden wie dem [[Innviertel]]. | [[1925]] erhielt der Markt seine ersten fixen Markthütten, die allerdings zu Kriegsbeginn [[1939]] wieder abgetragen wurden. In den Nachkriegsjahren entwickelte sich der Markt zuerst dank des rasanten Bevölkerungswachstums prächtig, als dann aber in den ländlichen Stadtbezirken [[Liefering]] und [[Maxglan]] rege Bautätigkeit einsetzte, gingen dem Markt die Produzenten verloren. Steigende Mobilität ermöglichte andererseits nun auch die Anlieferung der Produkte aus entfernteren Gegenden wie dem [[Innviertel]]. | ||
| − | Am [[1. März]] [[1972]] wurde der Universitätsplatz zur [[Fußgängerzone]] erklärt, was Probleme bei der Zustellung mit sich brachte. Mehrfach wurde daran gedacht, den Grünmarkt zu verlegen. [[1984]] wurde der Grünmarkt dann zum Ganztagesmarkt. Die folgende Umgestaltung des Platzes nach Plänen des Architekten [[Boris Podrecca]] zog sich aufgrund vielfacher Widerstände bis ins Jahr [[1992]] hin. Zentraler Bestandteil der Umgestaltung waren die Entfernung der Hütten vor der [[Kollegienkirche]] und die Freilegung des [[Almkanal]]s beim Marktbrunnen. | + | Am [[1. März]] [[1972]] wurde der Universitätsplatz zur [[Fußgängerzone]] erklärt, was Probleme bei der Zustellung mit sich brachte. Mehrfach wurde daran gedacht, den Grünmarkt zu verlegen. [[1984]] wurde der Grünmarkt dann zum Ganztagesmarkt. Die folgende Umgestaltung des Platzes nach Plänen des Architekten [[Boris Podrecca]] zog sich aufgrund vielfacher Widerstände bis ins Jahr [[1992]] hin. Zentraler Bestandteil der Umgestaltung waren die Entfernung der Hütten vor der [[Kollegienkirche]] und die Freilegung des [[Almkanal]]s beim [[Marktbrunnen am Universitätsplatz|Marktbrunnen]]. |
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| + | Am Dienstag, den [[24. Mai]] 2022 rollte der Hänger mit dem Marktstand der Familie Allerberger zum allerletzten Mal vom [[Wirnerhof]] in [[Siezenheim]] in die Altstadt. Nach 29 Jahren gab die Familie ihren Marktstand auf, da Tochter Nina Salchegger niemand gefunden hatte, der ihr helfend an die Hand ging und sie ihre Eltern die verdiente Pension genießen lassen wollte. | ||
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| + | ;Montag bis Freitag: 07:00 bis 18:00 Uhr | ||
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| − | ;Montag bis Freitag: | + | ;Montag bis Freitag: Universitätsplatz (35 Standler) |
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| − | == | + | == Quelle == |
| − | + | * Stadt Salzburg | |
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| + | [[Kategorie:Stadt Salzburg]] | ||
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Aktuelle Version vom 22. Mai 2022, 13:14 Uhr
Der Grünmarkt ist ein Ganztagesmarkt auf dem Universitätsplatz in der Salzburger Altstadt.
Geschichte
Am 1. Mai 1857 wurde der Salzburger Wochenmarkt vom Marktplatz (seit 1927 Alter Markt) auf den Universitätsplatz verlegt.
Der neue Grünmarkt auf dem Universitätsplatz wurde täglich, auch an Sonn- und Feiertagen, gehalten. Schon damals herrschte während des Marktbetriebes Fahrverbot für marktfremde Fuhrwerke.
Bei der Zuweisung der Verkaufsplätze wurde auf die Waren Rücksicht genommen. Händler leicht verderblicher Waren durften sich die Schattenplätze aussuchen. Die 1857 verfasste Marktordnung blieb bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts unverändert. Die Stadt vermietete die Stellplätze bei Vorauszahlung fix, wer tageweise zahlte, musste mit dem Platz vorlieb nehmen, der bei seinem Eintreffen verfügbar war.
Nach der Jahrhundertwende sah sich der Markt einer steigenden Verkehrsbelästigung ausgesetzt: Die Gelbe Elektrische fuhr ab 1916 durch den Ritzerbogen Richtung Riedenburg. Selbst als die Straßenbahn vom Obus 1940 abgelöst wurde, blieb diese Situation bestehen. Erst der Bau des Griesgassen-Durchbruchs in der Münzgasse 1953 verbannte den Obus vom Universitätsplatz.
1925 erhielt der Markt seine ersten fixen Markthütten, die allerdings zu Kriegsbeginn 1939 wieder abgetragen wurden. In den Nachkriegsjahren entwickelte sich der Markt zuerst dank des rasanten Bevölkerungswachstums prächtig, als dann aber in den ländlichen Stadtbezirken Liefering und Maxglan rege Bautätigkeit einsetzte, gingen dem Markt die Produzenten verloren. Steigende Mobilität ermöglichte andererseits nun auch die Anlieferung der Produkte aus entfernteren Gegenden wie dem Innviertel.
Am 1. März 1972 wurde der Universitätsplatz zur Fußgängerzone erklärt, was Probleme bei der Zustellung mit sich brachte. Mehrfach wurde daran gedacht, den Grünmarkt zu verlegen. 1984 wurde der Grünmarkt dann zum Ganztagesmarkt. Die folgende Umgestaltung des Platzes nach Plänen des Architekten Boris Podrecca zog sich aufgrund vielfacher Widerstände bis ins Jahr 1992 hin. Zentraler Bestandteil der Umgestaltung waren die Entfernung der Hütten vor der Kollegienkirche und die Freilegung des Almkanals beim Marktbrunnen.
2022 konnten der Grünmarkt täglich 35 Stände ihre Produkte anbieten. Allerdings waren es im Jänner deutlich weniger bedingt durch die Coronapandemie und fehlenden Kunden. Biobäcker Jakob Itzlinger, der seinen Stand seit 35 Jahren betreibt, kennt die täglichen Mühen des zeit- und personalintensiven Standauf- und -abbauens. Und er kennt auch die aktuell schwierige Suche nach Personal. Gäbe es einheitlich und schön gestaltete, befestigte Marktstände, würde das vieles erleichtern. Auch ein zentrales Kühllager wäre ein Wunsch vieler, ergänzt Würstlstandbetreiberin und Marktstandler-Obfrau Walpurga Schwaighofer. Fixe Stände, wie es sie etwa am Naschmarkt in Wien gebe, wären eine Sache, die für den Markt funktionieren könnte, meint auch Marktamtsleiter Huber. Allerdings sei das politisch ein No-Go - auch weil damit der Universitätsplatz als freier Platz verloren ginge.[1]
Am Dienstag, den 24. Mai 2022 rollte der Hänger mit dem Marktstand der Familie Allerberger zum allerletzten Mal vom Wirnerhof in Siezenheim in die Altstadt. Nach 29 Jahren gab die Familie ihren Marktstand auf, da Tochter Nina Salchegger niemand gefunden hatte, der ihr helfend an die Hand ging und sie ihre Eltern die verdiente Pension genießen lassen wollte.
Öffnungszeiten
- Montag bis Freitag
- 07:00 bis 18:00 Uhr
- Samstag
- 06:00 bis 13:00 Uhr
Ausdehnung
- Montag bis Freitag
- Universitätsplatz (35 Standler)
- Samstag
- Universitätsplatz und Wiener-Philharmoniker-Gasse (maximal 80 bis 90 Standler)
Quelle
- Stadt Salzburg