Franziskanerkirche Zu Unserer Lieben Frau: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Altstadt Salzburg Herbst.jpg|thumb|herbstlicher Blick vom [[Mönchsberg]] auf die [[Altstadt]] von Salzburg: in der Mitte die Franziskanerkirche, dahinter der [[Salzburger Dom]], rechts von der Franziskanerkirche das [[Franziskanerkloster]] (ehemals [[Petersfrauen]])]]
 
[[Datei:Altstadt Salzburg Herbst.jpg|thumb|herbstlicher Blick vom [[Mönchsberg]] auf die [[Altstadt]] von Salzburg: in der Mitte die Franziskanerkirche, dahinter der [[Salzburger Dom]], rechts von der Franziskanerkirche das [[Franziskanerkloster]] (ehemals [[Petersfrauen]])]]
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Die '''Franziskanerkirche Zu Unserer Lieben Frau''' ist vermutlich älter als der Dombau des Heiligen [[Virgil]], zumindest ihr erster Bau. Sie war dabei ursprünglich Tauf- und Synodalkirche der Stadt.  
 
Die '''Franziskanerkirche Zu Unserer Lieben Frau''' ist vermutlich älter als der Dombau des Heiligen [[Virgil]], zumindest ihr erster Bau. Sie war dabei ursprünglich Tauf- und Synodalkirche der Stadt.  

Version vom 5. September 2010, 19:58 Uhr

herbstlicher Blick vom Mönchsberg auf die Altstadt von Salzburg: in der Mitte die Franziskanerkirche, dahinter der Salzburger Dom, rechts von der Franziskanerkirche das Franziskanerkloster (ehemals Petersfrauen)
Franziskanerkirche, Innenansicht
Sternrippengewölbe im Kircheninneren

Die Franziskanerkirche Zu Unserer Lieben Frau ist vermutlich älter als der Dombau des Heiligen Virgil, zumindest ihr erster Bau. Sie war dabei ursprünglich Tauf- und Synodalkirche der Stadt.

Geschichte

Die Franziskanerkirche ist eine der ältesten Kirchen Salzburgs. Sie wurde auf einer frühchristlichen Gebetsstätte errichtet. In der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts wurde unter Abtbischof Virgil (* um 700, † 784) die der Muttergottes geweihte Kirche zum ersten Mal restauriert. Sie diente zunächst als Tauf- und Synodalkirche. Bis 1139 gehörte sie zum Erzstift St. Peter, danach dem Domkapitel bis 1635. Zwischen 1130 und 1583 war sie zudem Klosterkirche der Petersfrauen. Von der Marienkirche, die 1167 mit fünf weiteren Kirchen der Stadt niederbrennt, steht heute noch das wieder aufgebaute spätromanische Langhaus. 11891635 wurde sie Pfarrkirche der Stadt (vorher war dies die St. Michaelskirche, nachher der Dom). Eine neue Weihe der Kirche im Jahr 1223 lässt auf einen damals eben fertig gestellten Neubau schließen, die heutige Kirche dürfte im Langhausbereich aber bereits ins 12. Jahrhundert zurückreichen.

Auch diese Marienkirche wurde beim Stadtbrand von 1267 größtenteils zerstört. Nach 1408 wurde ein weitgehender Neubau erwogen, der wenige Jahre später unter Meister Hanns von Burghausen begonnen und nach dessen Tod im Jahr 1432 von Stephan Krumenauer beendet wurde. Die Turm-Obergeschoße wurden 1486 - 1498 errichtet. 1592 übergab Wolf Dietrich von Raitenau die Kirche den neu ins Land gerufenen Franziskanern als Klosterkirche.

Michael Pacher erhielt den Auftrag für den Hochaltar, an dessen Umsetzung er von 1495 bis zu seinem Tod 1498 arbeitete. Fischer von Erlach krönte 1709/10 die Kirche mit seinem Hochaltar, in dessen Gestaltung er die thronende Muttergottesfigur Michael Pachers einbezog. Auch die neun Kapellen des Chorumgangs wurden barockisiert.

Der Name

Der ursprüngliche Name der alten Stadtpfarrkirche war Unsere Liebe Frau. Die Kirche wurde allerdings 1592 dem neu nach Salzburg geholten Franziskanerordner übergeben, unter dessen Einfluss sich der Name - ähnlich wie beim Imberg und den etwa zur gleichen Zeit nach Salzburg geholten Kapuzinern - wandelte.

Bedeutung

Die Franziskanerkirche - damals noch Unsere Liebe Frau - stand immer schon gegenüber dem Salzburger Dom - quasi die Kirche der Bürgerschicht als Gegenpol zur Kirche des Fürsterzbischofs. Mit dem Neubau des Doms durch Wolf Dietrich von Raitenau wurde auch die Franziskanerkirche optisch aus dieser Konstellation gedrängt. So verhindern die Dombögen und die direkt zur Franziskanerkiche zugebaute erzbischöfliche Residenz (Toskanatrakt) einen direkten Blick vom Domplatz auf die Kirche. Auch wurde die gotische Spitze der Kirche 1670 durch eine Welsche Haube ersetzt um die Franziskanerkiche niedriger als den Dom zu machen. Erst 1867 wurde diese Entscheidung wieder rückgängig gemacht.

Innenausstattung

Die Franziskanerkirche besteht aus zwei Teilen; dem ursprünglichen romanischen Langhaus-Basilika mit ihrem Kreuzrippengewölbe und daran anschließend in der gleichen Breite wie das Langhaus dem feingliedrigen spätgotischen Chor mit Sternrippengewölbe. Der heutige Hochaltar wurde 1709 anstelle eines großen gotischen Altares von Michael Pacher von Johann Bernhard Fischer von Erlach errichtet, wobei er aus dem alten Schnitzaltar die Figur der Maria in den neuen Altar einbaute.

Am Rand der Kirche befinden sich eine Reihe von Chorkapellen: die Geburt-Christi-Kapelle, die Rochuskapelle, die Kreuzkapelle, die Josefskapelle, die Sebastiankapelle, die Annakapelle und die Franziskuskapelle (letztere mit einem Wandgemälde von Johann Michael Rottmayr).

Bildergalerie

Quellen