Zeppezauerhaus

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Zeppezauerhaus, Ansicht von der Untersbergseilbahn-Station
Blick von der Untersbergbahn nach Nordwesten. Unten befindet sich das Zeppezauerhaus, links davon die Talstation der Materialseilbahn und im oberen Bildteil erkennt man das Walserberg-Dreieck. Aufnahme September 1959.

Das Zeppezauerhaus ist eine Schutzhütte der Kategorie I im Untersbergstock in 1 663 m ü. A. und gehört dem Österreichischen Alpenverein Sektion Salzburg.

Allgemeines

Die Schutzhütte ist ein Rastpunkt auf den interessanten Anstiegswegen Dopplersteig und Reitsteig mit herrlichem Panoramablick bei klarem Wetter. Auch für die Höhlenforschung ist die Hütte günstig gelegen, da sie im Bereich verschiedener Einstiege in das größte Höhlensystem des Untersberges liegt.

Geschichte

Schon 1872 plante die Alpenvereinsektion Salzburg, auf dem Untersberg eine Schutzhütte zu errichten. Als nach dem Bau des Dopplersteiges sowie der Erschließung der Kolowratshöhle und der Gamslöcher der Touristenstrom enorm zunahm, wurden im Jahr 1874 die obere Rosittenalm und die Firmianalm dazu gepachtet. 1883 wurde das Untersberghaus in nur drei Monaten erbaut und am 29. oder 31. Juli 1883 eröffnet. Damals beherbergte es noch eine meteorologische Station. 1903 erhielt es eine Telefonleitung.

Am 17. Oktober 1912 verursachte ein schadhaft gewordener Ofen ein Feuer, infolgedessen das Schutzhaus vollständig abbrannte. 1914 wurde daher ein größeres, nach dem Vorsitzenden der Sektion Salzburg des Österreichischen Alpenvereins Dr. Moriz Zeppezauer benanntes Schutzhaus errichtet.

Am 14. Februar 1929 meldete der Hüttenwirt minus 19 Grad Celsius - Salzburg erlebte einen kalten Winter[1]

1958 war Sepp Forcher Hüttenwirt.

Pächterin war bis 2018 Monika Groß. Am 24. September 2022 wurde der letzte Anstieg zum Salzburger Hochthron ihm zu Ehren in Sepp Forcher Steig benannt.

Über die Versorgung und Entsorgung

Die Lebensmittel und Getränke kommen mit der Untersbergseilbahn. Von der Bergstation holt Hüttenbetreiber die Lebensmittel ab und transportiert sie zur etwa hundert Schritte entfernten Materialseilbahn. Acht Minuten dauert die kurze Fahrt 111 Höhenmeter talwärts Richtung Hütte. Dort werden die Lebensmittel wieder ausgeladen und per Scheibtruhe bis zum 50 Meter entfernten Eingang des Zeppezauerhauses gebracht. Weil mittlerweile so viele Wanderer einkehren, ist drei Mal pro Woche Nachschub notwendig (Stand Sommer 2022).

Mit den Wanderern kommen auch so manche Probleme mit auf den Berg. Volle Babywindeln etwa, die die Besucher am Zeppezauerhaus lassen wollen. Meistens, aber nicht immer, stößt der Hüttenwirt dann auf Verständnis, wenn er seinen Gästen erklärt, dass er die Windeln tagelang behalten müsste und sie dann zusammen mit dem hauseigenen Müll zunächst zur Bergstation und dann mit der Gondel ins Tal befördern lassen und entsorgen muss. Manchmal er dann Windeln oder anderes dann ein paar Meter von der Hütte entfernt am Boden liegen.

Mit Strom versorgt wird das Zeppezauerhaus über eine Photovoltaikanlage am Dach, ein Rapsöl-Aggregat und einen Batteriespeicher. Ein Spezialthema ist das Wasser: Für den Geschirrspüler und die Toiletten wird Oberflächenwasser in einem 22 000 Kubikmeter großen Behälter gesammelt. Weil der Untersberg ein Quellschutzgebiet ist, werden Abwässer und andere menschliche Hinterlassenschaften gesammelt und per Schneckenpumpe zu einem großen Sammelbehälter an der Bergstation gepumpt. Auch dieser Inhalt verlässt den Berg per Gondel - in einem Spezialbehälter, der unter der Gondel befestigt wird.

Über andere Edelstahlbehälter kommt bis zu drei Mal wöchentlich Trinkwasser per Gondel auf den Berg hinauf: Von einem Sammelbehälter bei der Bergstation aus wird es über eine Druckleitung zur Hütte geliefert. Pro Saison kostet die Trinkwasserbesorgung rund 2.000 Euro. Deshalb - und weil manche Wanderer nur das kostenlos bereitgestellte Trinkwasser konsumieren - überlegt Anton jetzt, ob er für den Liter Trinkwasser künftig 50 Cent verlangen soll.

Einrichtung

Zum 90-Jahr-Jubiläum wurde die Infrastruktur der Hütte komplett modernisiert: jetzt gibt es Strom, Telefon und eine zeitgemäße Abwasserentsorgung. Im Frühjahr 2005 wurde der bergseitige Hüttenteil vollständig neu errichtet und ein Sanitärteil eingebaut. Nicht angetastet wurde die Orginalausstattung der Gaststuben.

Es stehen 14 Betten in Zimmern und 40 im Matratzenlager sowie WC und Dusche zur Verfügung.

Bewirtschaftet

Von Anfang Mai bis Ende Oktober

Kontakt

Ursula Klumaier-Wiebecke und Anton Langer (Pächter seit 1. Mai 2019)
Telefon Hütte (06 62) 62 98 62
E-Mail: servus@zeppezauerhaus.at
Eigentümer: OeAV Sektion Salzburg
Nonntaler Hauptstraße 86
5020 Salzburg
Telefon: (06 62) 82 26 92
'Telefax: (06 62) 82 75 70

Bilder

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Quellen

Einzelnachweise

  1. Quelle Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 16. Februar 1929, Seite 10, in anno