Staumauer Strubklamm

Aus Salzburgwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Staumauer Strubklamm.
Das Wehr der Staumauer Strubklamm.
Staumauer Strubklamm Anlage 1925.
Die Staumauer Strubklamm.

Die Staumauer Strubklamm am oberen Beginn der Strubklamm in der Gemeinde Faistenau im Flachgau war für die Wasserspeicherung im Strubklammspeicher für das tiefer liegende Speicherkraftwerk Strubklamm errichtet worden.

Beschreibung

Das Speicherkraftwerk Strubklamm bildete die obere Stufe eines Zweistufenwerkes, welches das Einzugsgebiet des Hintersees und das Gefälle des Oberalm, eines orographisch rechten Nebenflusses der Salzach, ausnutzte. Dazu wurde auf 665 m ü. A. der Strubklammspeicher mit der Staumauer Strubklamm errichtet. Neben der Staumauer führt seither ein Druckstollen zum zunächst historischen Speicherkraftwerk Strubklamm, heute zum neuen Speicherkraftwerk Strubklamm.

Technische Daten

Bei der Staumauer Strubklamm wurde durch Errichtung einer 80 m langen, 36,5 m hohen, in der Sohle 30 m breiten und unter einem Halbmesser von 75 m gekrümmten Staumauer in Stampfbeton, deren Wasserseite mittels Torkret-Verfahren abgedichtet erscheint, ein Speicherbecken von 2,5 Millionen Kubikmeter Nutzinhalt geschaffen. Als Entlastungsvorrichtung für die Abfuhr einer Katastrophenhochwassermenge von 300 m³ pro Sekunde wurde an der linken Talseite ein Hochwasser-Überfall mit zwei durch Dachwehre nach System Huber & Lutz verschließbaren, je 20 m breiten Öffnungen in den gewachsenen Felsen gesprengt.

Zur Entleerung des Stausees, sowie zur Ableitung mittlerer Wassermengen während der Bauzeit für die Herstellung der Talsperre, ist knapp oberhalb der letzteren an der rechten Talseite ein 77 m langer Stollen angeordnet, welcher den in die Oberalm hineinragenden Felskopf durchquert ­und unterhalb der Sperranlage frei in die Oberalm mündet. Bei dem Durchflussprofil von 3,57 m³ kann der Stollen 40 m³/Sekunde abfließen lassen. Zur Absperrung des Stollens dienen 20 m vom Einlauf entfernt zwei nebeneinander liegende eiserne Absperrschützen, welche von einem neben der Sperrmauer stehenden Schützenhaus aus bedient werden.

Das Betriebswasser wird am linken Ufer der Klamm durch einen im Hauptdolomit gesprengten, 2 415 m langen Druckstollen von 3,3 m² lichtem Querschnitt hinunter zum Speicherkraftwerk Strubklamm (historisch) in Wimberg (Adnet) im Wiestal, geleitet. Um den Druckstollen absperren zu können, ist 36 m vom Stolleneinlauf entfernt, eine Schützenanlage errichtet worden.

Am Ende dieses Stollens, der bei einem Gefälle von einem Promille eine maximale Betriebswassermenge von 9,3 m³ /Sek. durchleitet, liegt das im Fels gesprengte Wasserschloss mit 2 300 m³ Inhalt, bestehend aus einer 16 m hohen und sechs Meter breiten Kammer, sowie einem über Tag führenden Ausgleichsschacht samt Überlaufstollen. Die Zuleitung vom Wasserschloss zum Speicherkraftwerk erfolgt mittels eines gänzlich im Hauptdolomit liegenden, kreisrunden Druckschachtes mit einbetoniertem (25 bzw. 45 cm mittlerer Stärke) Eisenrohre in Wandstärken von sieben bis 25 mm und lichtem Innendurchmesser von 1 700 mm.

Todesopfer beim Bau der Anlagen

Beim Bau des Kraftwerkes hatten sechs Arbeiter ihren Tod gefunden, drei durch Steckschüsse, je einer durch den elektrischen Strom, durch Steinschlag und Absturz. Die Namen dieser bei der Arbeit Verunglückten sind:

  • Johann Würfel (* 17. Juli 1903; † 10. März 1921)
  • Josef Moser (* 14. Juli 1900; † 6. Juli 1921)
  • Anton Seiringer (* 11. Juli 1903; † 18. Juni 1924)
  • Johann Trestl (* 20. Juni 1904; † 18. Juni 1924)
  • Franz Starzinger ( 6. Juli 1873; † 26. Juli 1924)
  • Alfred Papecz (* 17. April 1901; † 29. August 1924)

Die Württembergische Elektrizitäts-Aktien-Gesellschaft (Weag), die ab 1920 das zweite Kraftwerk errichtet hatte, hatte auch ihnen ein Denkmal gesetzt. Auf dem Felsvorsprung unterhalb der Staumauer Strubklamm, der mitten in der Sperrmauer emporragt, erhob sich dominierend ein einfaches großes Holzkreuz, vor ihm ein Steinsockel mit einer Inschrifttafel aus Marmor, die die Namen und Geburts- und Todesdaten der Arbeiter aufweist.

Literatur

  • Ing. Ferdinand Alber, "Die hydroelektrischen Anlagen der Stadt Salzburg", Elektrotechnik und Maschinenbau, 1922, Hauptteil, Heft 18, Seite 211, 2. Teil: "Strubklammwerk" Link

Quellen

  • ANNO, Die Wasserwirtschaft, 1925, Ausgabe 1, Seite 9
  • ANNO, Ing. Ferdinand Alber, "Die hydroelektrischen Anlagen der Stadt Salzburg", Elektrotechnik und Maschinenbau, 1922, Hauptteil, Seite 211
  • ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 16. Juli 1927, Seite 29f
  • ANNO, Salzburger Wacht, Ausgabe vom 9. Juli 1927, Seite 5
  • ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 9. Juni 1927, Seite 33
Die Oberalm-Gewässer-Kraftwerke und ihre Wasserreservoirs
Übersicht Oberalm-Gewässer-Kraftwerke

Oberalm-Gewässer-Kraftwerke aktiv
Speicherkraftwerk StrubklammSpeicherkraftwerk WiestalKraftwerk Wiestal AusgleichsbeckenFlusskraftwerk Hammer

Historische Oberalm-Gewässer-Krafwerke
Speicherkraftwerk Strubklamm (historisch)Kraftwerk Wiestal (historisch)

Speicher, Seen und Druckstollen
Hintersee (See)Strüblweiher-Stausee (Beginn Druckstollen zu)StrubklammspeicherStaumauer Strubklamm (Druckstollen zu Speicherkraftwerk Strubklamm)
WiestalstauseeWiestalseestaumauer (Druckstollen zu Speicherkraftwerk Wiestal)Ausgleichsbecken Wiestal