Wiestalseestaumauer

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Seeblick und Weg über die Staumauer.

Die Wiestalseestaumauer ist die Staumauer des Wiestalstausees im Tennengau.

Geschichte

Die Wiestalseestaumauer wurde für das Triebwasser zur Betreibung des alten Kraftwerk Wiestal 1912 errichtet. Der westliche Teil der Staumauer befindet sich im Gemeindegebiet von Oberalm, der östliche in Adnet.

Der Grundstein zum Bau der Sperrmauer wurde am 7. Mai 1912 gelegt. Bei der Grundsteinlegung waren anwesend: Franz Berger, Bürgermeister der Stadt Salzburg, Max Ott, 1. Bürgermeister-Stellvertreter, Dr. Gottfried Toldt, 2. Bürgermeister-Stellvertreter, Alexander Zickler, Ignaz Eder, Josef Straniak, Dr. Otto Troyer (alle Salzburger Gemeinderat), Alois Giorgini, Bauleiter, Alois Schwendmayr, städtischer Rechtsrat und Hans Müller, städtischer Oberbaurat. Nach einer Ansprache von Ott wurde die Urkunde der Grundsteinlegung eingemauert, gefolgt von der Zeremonie des Hammerschlages. Bauleiter Oberingenieur Giorgini begleitete die Hammerschläge mit dem Segensspruch "Als Grundstein im Fundament, ruf' ich zum Wohle der Stadt Salzburg." Bürgermeister Ott sagte "Du bist vom Felsen gebrochen, bleibe zwischen Felsen ein Fels." Es folgten weitere Segenssprüche.[1]

Es handelt sich um eine 28 m hohe Betonmauer, die als Bogengewichtsmauer ausgeführt ist. Östlich der Staumauer führt ein Druckstollen über 1 543 m bei einer Bruttofallhöhe von 82,8 m mit einem Ausbaudurchfluss von 39 m³/s zum Kraftwerk. Der Druckstollen, der das Wasser aus dem Stausee leitet, wurde so tief gelegt, dass der Seespiegel um neun Meter abgesenkt werden kann, um noch die erforderliche Betriebswassermenge dem Stollen zuzuführen.

Darstellung der Staumauer 1913.

Die Sperrmauer schließt ein Einzugsgebiet von 175 km ab, hat eine Kronenbreite von fünf Metern, eine Kronenlänge von 65,6 m, eine größte Höhe, ein einschließlich des Fundamentes, das in Beton ausgeführt ist, von 34,5 m und eine Fundamentbreite von 24,8 m. Die Mauer selbst ist in Bruchsteinen mit Zementmörtel ausgeführt und auch au der Wasserseite nur mit Portlandzementmörtel verfugt. An die Sperrmauer schließt sich ein Überfallswehr für die Hochwässer in einer Länge von 74 m an, dessen Wehrkrone drei Meter unter der Kronenhöhe der Mauer liegt. An das Überfallswehr, welches bei zwei Meter Stauhöhe rund 400 m³ pro Sekunde Wasser abzuführen hat, schließt sich das Hochwassergerinne in einer Breite von 26 m an.

Für die Umleitung des Wassers während der Bauzeit wurde seitlich der Sperrmauer ein Entleerungsstollen in einer Höhe von zwei Metern und einer Breite von zwei Metern sowie einer Länge von 56 m an angelegt, ­der mit zwei Schützen vom Schützenhaus neben der Sperrmauer abgesperrt werden kann. Die Sperrmauer ist vollständig zwischen Felswänden eingespannt und ruht auf einer undurchlässigen Felsensohle.

Von dem Wasserschloss weg führen zwei eiserne Rohrleitungen von je 1 500 mm Durchmesser, von der Firma L. H. Posselt in Linz geliefert, zunächst zu einer Schieberkammer und von dort hinab zum Turbinenhaus. Ihre Gesamtlänge beträgt für jeden Rohrstrang rund 360 m, ihr Durchmesser verringert sich von 1 500 mm bis auf 1 200 mm im Maschinenhaus. Die beiden Rohrstränge sind als Ringstränge aus ausgeführt; ­der eine liegt unter dem Maschinenausfußboden und hat vier Abzweigstutzen für die Turbinen, der andere wird außerhalb des Maschinenhauses an der Bachseite geführt.

Siehe auch

Bildergalerie

Bilder

 Wiestalseestaumauer – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Quellen

  • www.salzburg-ag.at, pdf 2017
  • ANNO, Zeitschrift des österreichischen Ingenieur-Vereines, Ausgabe vom 30. April 1913, Seite 777f des Hauptteils

Einzelnachweis

  1. Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 8. Mai 1912, Seite 2
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