Helmut Adler

Aus Salzburgwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Helmut Adler (* 4. April 1919 in der Stadt Salzburg; † 25. August 2002 ebenda)[1] war Tierarzt, Entdecker und Erforscher von Felsbildstationen und prähistorischen Stätten im Pinzgau.

Schulzeit und Bergbegeisterung

Helmut Adler, ein gebürtiger Salzburger, verbrachte seine Schulzeit ebenfalls in Stadt Salzburg, wo er 1936 am Humanistischen Gymnasium maturierte, und unternahm bereits in den 1930er-Jahren zusammen mit Freunden zahlreiche Bergtouren in der Umgebung von Salzburg. Besonders angetan hatten es ihm die Karsthöhlen im Nahbereich des Salzburger Beckens. Er stand bereits damals mit den Salzburger Höhlenforschern Walter Czoernig, Gustav Abel und Martin Hell in engem Kontakt.

Martin Hell als Mentor

Der spätere Landesarchäologe Martin Hell war von der Begeisterung der jungen Burschen so angetan, dass er sich entschloss, ihnen einige Privatvorlesungen zur Salzburger Urgeschichte zu halten. Dabei wies er sie darauf hin, dass in Höhlenbereichen gelegentlich prähistorische Fundstücke wie Scherben zu finden sind. Zur Illustration zeigte er ihnen Stücke aus seiner umfassenden Sammlung und weckte damit das Interesse Helmut Adlers für die Urgeschichte.

Helmut Adler studierte letztlich aber weder Geschichte noch Archäologie, sondern Tiermedizin, musste in der Deutschen Wehrmacht dienen und geriet nachfolgend in Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung und Heimkehr ließ er sich in Lofer als Tierarzt nieder.

Menschendarstellung in der von Helmut Adler und Franz Mandl erforschten Lenzenklamm im Mitterpinzgau.

Berufsbedingte Entdeckungen

Am Beginn seiner beruflichen Tätigkeit musste er viele Praxisgänge zu Fuß zurücklegen, da die damals schlecht ausgebauten Nebenwege für sein altersschwaches Vorkriegsmoped nicht zu bewältigen waren. Er war daher gezwungen, über Berg und Tal von Bergbauer zu Bergbauer und von einer Alm zur nächsten zu wandern. Dadurch lernte er verfallene Steige und Almgebiete, in denen damals noch Almwirtschaft betrieben wurde, die heute aber teilweise verödet sind, im Bereich des Unteren Saalachtal kennen.

Auf diesen Wanderungen fielen ihm die Einritzungen in den alten Almhütten auf, die an den Klapptischen und an den Türen der alten Gebäude zu sehen waren. Auch Felsbilder an den Felswänden neben den alten Steigen – beispielsweise im Bereich der Reiter Alpe, die damals noch mit Rindern zahlreicher Bauern aus Bayern und Land Salzburg bestoßen wurde – weckten sein Interesse.

Historiker und Volkskundler aus Leidenschaft

Er begann nun systematisch damit, nach Felsritzbildern und prähistorischen Stätten Ausschau zu halten, und entdeckte in der Folge zahlreiche Fundstellen. Seine bedeutendste prähistorische Fundstelle ist das Abri von Unken, das im 10. Jahrtausend vor Christus als Raststation benutzt wurde und damit die bisher ältesten Spuren menschlicher Anwesenheit im Pinzgau erbracht hat.

Allein und gemeinsam mit anderen Forschern wie dem Felsbildforscher Franz Mandl]] entdeckte und erforschte er zahlreiche Felsbildstationen im Unteren Saalachtal, die er in der Publikation "Zeichen auf dem Fels, Spuren alpiner Volkskultur" und in einer Dauerausstellung im Museum auf der Festung Kniepass auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat.

Eine weitere Leistung Helmut Adlers, die er gemeinsam mit anderen Interessierten in die Wege geleitet hat, ist die Gründung des Heimatmuseum Kalchofengut in Unken.

Weblink

Quellen

Einzelnachweise