Abri von Unken
Das Abri von Unken ist ein an der Saalach liegender Felsüberhang am Oberrainer Knogel in Form einer Halbhöhle, der im Spätpaläolithikum (späte Altsteinzeit) von nacheiszeitlichen Jägern als Rastplatz genutzt wurde.
Einführung
Helmut Adler, der sich nach seiner Rückkunft aus der Kriegsgefangenschaft als Tierarzt in Lofer niederließ, hat sich allgemein um die Geschichtsforschung verdient gemacht. Er war Entdecker zahlreicher Felsbilder und einer Reihe von prähistorischen Siedlungsplätzen im Unteren Saalachtal. Helmut Adler war auch an maßgeblicher Stelle an der Gründung des Heimatmuseum Kalchofengut in Unken beteiligt.
Fundstelle und Funde
Im Abri von Unken am Oberrainer Knogel entdeckte Helmut Adler die bisher frühesten steinzeitlichen Funde im Pinzgau. Sie wurden in das 10. Jt. v. Chr. datiert. Es ist anzunehmen, dass damals kleine Gruppen von Jägern in die bereits eisfreien inneralpinen Täler vorgedrungen sind. Das Felsdach von Unken diente ihnen als Raststation. Es fanden sich Herdstellen und Geräte aus Knochen und Stein. Die Untersuchung der Holzkohlenreste ergab ein Alter von 11.500 Jahren. Der Ausbau der Saalachtal-Bundesstraße 1991 (heute Loferer Straße) führte leider zur Zerstörung dieser Fundstelle, die vorher noch einmal archäologisch untersucht und vollständig freigelegt wurde. Dabei wurde die Fundstelle vermessen und weitere Funde gemacht, die im Salzburg Museum verwahrt werden.
Quellen
- Josef Lahnsteiner: Mitterpinzgau, Eigenverlag, Hollersbach im Pinzgau, 1962
- Fritz Moosleitner: Bronzezeit im Saalfeldener Becken, in der Reihe Archäologie in der Stadt Salzburg, Band 1, Hrsg. Amt der Salzburger Landesregierung (Landesarchäologie) gemeinsam mit dem Salzburger Museum Carolino Augusteum, Salzburg, 1991