Harald Ertl
Harald Ertl (* 31. August 1948 in Zell am See; † 7. April 1982 bei Gießen, Deutschland) war ein österreichischer Formel 1-Rennfahrer.
Allgemeines
Er fuhr mit österreichischer Staatsbürgerschaft ab 1974 mit einer deutschen Fahrerlizenz Automobilrennen. Beim schweren Unfall von Niki Lauda am 1. August 1976 auf der Nordschleife des Nürburgrings, Bundesrepublik Deutschland war Ertl einer seiner Lebensretter (die anderen waren Arturo Merzario, Brett Lunger und Guy Edwards).
Leben
Der als Sohn eines Bauingenieurs zur Welt gekommene Zeller hatte während eines Internatsaufenthalts in Bad Aussee[1][2], Steirisches Salzkammergut Helmut Marko und Jochen Rindt, zwei ebenfalls spätere Rennfahrer, als Schulkameraden. Die Familie zog dann 1964 aus beruflichen Gründen nach Mannheim, Bundesrepublik Deutschland, wo Ertl sein Abitur (Matura) machte und in Karlsruhe Betriebswirtschaftslehre studierte.
Sportliche Karriere
1969 kaufte er sich mit geliehenem Geld einen Austro Vau, mit dem er im selben Jahr sechs Siege feierte. Es folgten in verschiedenen Rennserien Erfolge (Formel-V-Europapokal, Formel 3, Tourenwagen-Europameisterschaft, Deutsche Rundstreckenmeisterschaft sowie Formel 2). 1975 begann er im Formel-1-Zirkus mitzumischen. Schon ein Jahr vorher, 1974, erhielt Ertl die deutsche Rennfahrerlizenz. Damit war er gemäß dem "Fédération Internationale de l’Automobile" (FIA)-Sportgesetz Deutscher.
Die "Harald Ertl Racing Show Mannheim", die bis zu seinem Tod in Mannheim stattfand, war erstmals im Jahr 1979 zu sehen. Als Vorbereitung auf seine Teilnahme am Renault-5-Turbo-Europapokal 1981 legte Ertl im Jahr zuvor (1980) eine Rennsportpause ein. Zu jener Zeit war er auch als freier Journalist und Public-Relations-Manager tätig.
Den Hesketh Racing 308 (Formel 1) konnte er sich schon mit eigenem Geld kaufen und erzielte von Beginn an Achtungserfolge. Die Unzufriedenheit mit dem bei Hesketh zur Verfügung stehende Material beendete er dann 1977 Rennen in der Formel 1. Es folgten nur mehr einzelne Starts (1978 bei den Rennställen Ensign Racing und ATS Racing Team-Ford). Aber schließlich hörte er nach insgesamt 21 Starts in der Formel 1 endgültig in dieser Rennklasse auf. Er konzentrierte sich fortan auf die Deutsche Rennsportmeisterschaft. Sein letzter Formel-1-Renneinsatz hätte 1980 am Hockenheimring mit einem ATS Racing Team stattfinden. Ertl schaffte allerdings nicht die Qualifikationshürde.
Die Turbo-Ära in der Deutschen Rennsportmeisterschaft ging auf seine Intention zurück. In dieser Meisterschaft feierte er insgesamt elf Siege. Er war 1977 der erste Fahrer eines Gruppe 5-Tourenwagens mit einem Turbomotor (Toyota Celica von 'Schnitzer Motorsport'). Auf einem BMW 320 Turbo des Schnitzer-Teams wurde er 1978 Deutscher Rennsportmeister und damit erster Meister mit einem turbogetriebenen Fahrzeug. Für das Team Zakspeed fuhr er 1979 als Ford-Werksfahrer neben Hans Heyer, Klaus Ludwig und Klaus Niedzwiedz. Er pilotierte in diesem Team einen Ford Capri Turbo. Ein Lotus Europa der Gruppe 5 mit einem 1,4-l-Zakspeed-Turbomotor war 1979 von ihm selbst entwickelt worden.
Auf einem Flug von Mannheim nach Sylt stürzte die Maschine nach einem Motorschaden am 7. April 1982 in Mittelhessen ab. Harald Ertl starb am Absturzsort in den Trümmern der Beechcraft Modell 36 Bonanza (BE36). Seine Frau Vera und sein Sohn Sebastian überlebten den Absturz mit schweren Verletzungen. Seine Schwägerin, sein Schwager, der die Maschine flog, sowie seine Nichte starben ebenfalls beim Absturz.
Quelle
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Harald Ertl"
Anmerkungen
- ↑ siehe Ennstalwiki → enns:Bad Aussee
- ↑ Verlinkung(en) mit "enns:" beginnend führ(t)en zu Artikeln, meist mit mehreren Bildern, im EnnstalWiki, einem Schwesterwiki des Salzburgwikis