Gertrude Diener-Hillinger-Brunnen

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Der Gertrude Diener-Hillinger-Brunnen nach seiner Neugestaltung im Sommer 2022.
Der Gertrude Diener-Hillinger-Brunnen im Juli 2019 bei Nacht.
Gertrude-Diener-Hillinger-Brunnen mit wasserspeienden Fischen (vor 2020).
Detail des Gertrude Diener-Hillinger-Brunnens, Detail des Putto mit Fischen (Juli 2019).

Der Gertrude Diener-Hillinger-Brunnen ist ein Brunnen in der Stadt Salzburg am Kajetanerplatz am Rande des Kaiviertels in der Altstadt.

Geschichte

Im Bereich des Kajetanerplatzes in der heutigen Größe hatte es seit der Zeit vor Errichtung der Stadtmauer an einem nahe gelegenen Standort in einem "Paradiesgärtlein" einen Schöpfbrunnen gegeben, der 1803 als "Leyerbrunn in Kay" erwähnt wurde. Er soll seinem Aussehen nach der überdachten Zisterne in St. Peter geglichen haben. Mitte des 19. Jahrhunderts soll er Augenzeugenberichten nach durch einen "mehr als armseligen Wasserspender" ersetzt und 1885 dann ganz abgetragen worden sein.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde hier dann ein schmuckloser Brunnen errichtet. Der heutige Brunnen wurde 1957 nach einem ausgeschriebenen Künstlerwettwerb von Gertrude Diener figural ausgestattet, die ihr Werk Putto mit Fischen nannte.

Beschreibung

Der Brunnen besteht aus drei Ebenen: unten steht ein recht- bzw. achteckiges Brunnenbecken auf einem recht- bzw. achteckigen Podest. Darin steht ein kelchförmiges ovales Brunnenbecken. In diesem wiederum steht eine kreuzförmige Brunnensäule auf der sich eine Bronzeskulptur befindet. Der Brunnen zeigt ein von Fischen umspieltes kleines sitzendes Mädchen (Putto), das von der Höhe der Brunnensäule verträumt auf das in zwei Kaskaden herabfließende Wasser und die umherspringenden Fische niederblickt.

Im Herbst 2001 wurde der 44 Jahre alte Brunnen abmontiert und generalsaniert. Die Steinoberfläche wurde gereinigt und konserviert. Um Wasser zu sparen, wurde eine Umwälzpumpe eingebaut und der Brunnen erhielt eine neue Beleuchtung. Die Sanierungskosten beliefen sich auf öS 250.000,-- (rund 18.200,-- Euro).[1]

2014 wurde der Brunnen von einem ausländischen alkoholisierten KFZ-Lenker beschädigt und musste deshalb Instand gesetzt werden.[2]

Neugestaltung und Diskussion

Die Versetzung des Brunnens am Kajetanerplatz und insbesondere seine - urheberrechtlich bedenkliche - Umgestaltung ließ 2019 die Wogen hochgehen. Ursprünglich war gedacht, die Brunnensäule samt der Plastiken in die Mitte eines neuen und größeren Brunnenbeckens zu verschieben und Fontänen hinzuzufügen.[3][4] Im jüngsten Entwurf zur Neugestaltung des Platzes war ein Fontänenbrunnen ohne Säule geplant und nur der Putto sitzt auf einer Sitzbank. Die fast vollständige Abtragung und Devastierung des Brunnens und der Ersatz mit einer planschbeckenartigen, räumlich versetzten Brunnenanlage, in die der Putto hineingesetzt werden soll, zerstört das bisherige architektonische Konzept in vertikaler Ausrichtung mit abgestuften Wasserbehältern und harmonischen Wassereffekten, meinte dazu die Schreiberin eines Leserbriefes.[5]

Die Pläne der Architekten zur Platzgestaltung müssten erst im Detail ausgearbeitet werden, sagte Baustadträtin Martina Berthold (Bürgerliste). Die Idee, die Skulptur abzunehmen und auf eine der Sitzbänke zu geben, sei keineswegs in Stein gemeißelt. Wie der Brunnen genau ausschauen werde, sei noch offen. "Mir ist aber wichtig, dass der neue Brunnen klimatisch wirkt und einen Abkühlungseffekt hat." Daher soll das Wasser künftig nicht von oben kommen, sondern in Form von Fontänen aus dem Boden des Beckens schießen.[6]

Doch schließlich blieb der Brunnen an seinem alten Platz, jedoch nicht mehr in der Funktion als Brunnen, sondern als Kunstwerk. Der alte Trude-Hillinger-Brunnen wurde zur Marktsäule und Trinkwasserbrunnen umgebaut und zusätzlich mit der ersten barrierefrei zugänglichen Trinkwasserstelle in Salzburg ausgestattet. Wie zur Zeit seiner Errichtung Ende der 1940er-Jahre dient die obere Schale nun wieder als Blumenbecken.

Bilder

 Gertrude Diener-Hillinger-Brunnen – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Quellen

Einzelnachweise