Franz Xaver von Breuner
Franz de Paula Xaver Ludwig Jakob Reichsgraf, dann Fürst von Breuner (* 21. Mai 1723 in Graz; † 1. März 1797 in der Stadt Salzburg) war von 1746 bis 1786 Mitglied des Salzburger Domkapitels, von 1776 bis 1781 Salzburger Domdechant und von 1786 bis zu seinem Tod Bischof von Chiemsee.
Familie
Er entstammte väterlicherseits der steirischen Adelsfamilie Breuner. Sein Vater Karl Adam Graf von Breuner (* 1689; † 1777) war u. a. Landeshauptmann der Steiermark, Sohn des Karl Weikhard Grafen Breuner (* 1666; † 1729) und der Maria Cäcilia Katharina Gräfin von Dietrichstein (* 1667; † 1732).
Seine Mutter Maria Josepha Gräfin von Starhemberg (* 1689; † 1767) war die Tochter des Gundackar Thomas Grafen von Starhemberg (* 1663; † 1745) und Schwester der Marie Gabriele Gräfin von Starhemberg (* 1707; † 1793), welche mit Rudolf Joseph Grafen von Colloredo–Waldsee–Mels (* 1706; † 1788) verheiratet und Mutter des Fürsterzbischofs Hieronymus Grafen von Colloredo war.
Leben
Franz Xaver wurde 1746 in das Salzburger Domkapitel aufgenommen.
Am 27. Dezember 1754 wurde er in Salzburg zum Priester geweiht.
Am 30. September 1773 ernannte der Salzburger Fürsterzbischof Hieronymus Graf Colloredo ihn, seinen Vetter, zum Bischof von Lavant.
Nachdem Breuner Ende 1776 zum Salzburger Domdechanten gewählt worden war, resignierte er auf das Bistum Lavant. Fürsterzbischof Colloredo vermittelte ihm weiters die Erhebung in den Stand eines Reichsfürsten "ad personam".
1778 erwarb er Schloss Emslieb an der Hellbrunner Allee, das er zeitgemäß umbaute.
Im Streit zwischen Fürsterzbischof Colloredo und dem Salzburger Domkapitel, bei dem die Steuerpolitik des Erzbischofs angegriffen wurde, stand Franz Xaver Fürst von Breuner auf Seiten Colloredos. Nachdem ihm vorgeworfen wurde, er habe sich gegen die Interessen des Domkapitels gestellt, resignierte er 1781 auf das Amt des Domdekans.
Am 15. Juni 1786 wurde Franz Xaver Breuner von Fürsterzbischof Colloredo zum Nachfolger des verstorbenen Bischofs von Chiemsee, Ferdinand Christoph Reichsfürsten von Waldburg-Zeil, ernannt.
Als er an einem Nabelbruch starb, wurde er vom Volk und den Armen Salzburgs sehr betrauert.
Er wurde im Salzburger Dom beigesetzt.
Literatur
- Erwin Naimer: Breuner, Franz de Paula Xaver Ludwig Jakob Reichsgraf (seit 1776 Fürst) von (1723–1797). In: Erwin Gatz: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1648−1803, ISBN 3-428-06763-0, S. 45–46.
Weblink
Quellen
- Genealogie Breunner, Coloredo, Starhemberg auf genealogy.euweb.cz
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Breuner (Adelsgeschlecht)"
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Franz Xaver von Breuner"
- Judas Thaddäus Zauner, Corbinian Gärtner: Neue Chronik von Salzburg; Fünften Bandes erster Teil = Chronik von Salzburg, Elften Bandes erster Teil (Verlag Mayr, Salzburg 1826) S. 300, 349, 359, 365, 422.
- Johannes Graf von Moÿ: Die Hintergründe der Fürstungen im Salzburger Domkapitel. Ein Beitrag zur Verfassungsgeschichte des Erzstiftes im 18. Jahrhundert. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde Band 119 (1979), S.231 ff, insb. 251 f.
- Chronikeintrag des Felix Adauctus Haslberger am 1. März 1797, in: Carl Graf von Ledochowski/Franz Martin: Die Salzburger Chronik des Felix Adauctus Haslberger, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, (mehrere Folgen, hier:) Band 69 (1929), S. 115.