Birnbaum auf dem Walserfeld

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Walser Birnbaum, Erwähnumg des Walser Birnbaums auf der Karte der Fürstpropstei Berchtesgaden von Johann Faistenauer. Hier findet sich die älteste Darstellung des Birnbaums auf dem Walserfeld aus dem Jahr 1628
Der neue Walser Birnbaum (ab 2015)
Walser Birnbaum neu
Der Birnbaum im Walserfeld, im Hintergrund die Goiser Kirche (er stand bis zum Jahr 2015)
Neuer Walser Birnbaum, Nordansicht, Frühjahr 2016
Kreisverkehr mit einem Kunstwerk "Walser Birnbaum

Der Birnbaum auf dem Walserfeld ist nicht nur ein Naturdenkmal, sondern er wird auch mit der Sage vom Kaiser Karl im Untersberg in Verbindung gebracht. Außerdem war das Gebiet um den Baum einst auch Schlachtfeld (1800).

Lage

Von der Stadt Salzburg kommend fährt man auf der Innsbrucker Bundesstraße am Flughafen Salzburg vorbei, unter der Westautobahn durch und sieht dann bei der zweiten Ampel (Kreuzung zum Ederweg) links etwa 300 m im Feld den Birnbaum.

Geschichte

Die älteste bekannte Erwähnung eines alten sagenhaften Birnbaumes auf dem Walserfeld stammt von Lazarus Gitschner (seinerzeit Knecht des Stadtschreibers von Reichenhall). Ein Brixner-Büchlein aus dem Jahr 1782 berichtet bereits von einem sagenhaften ausgedorrten Birnbaum in Wals. Auch Ludwig Bechstein greift diese alte Sage im Jahr 1840 in den von ihm niedergeschriebenen Sagen auf. Im Mai 1872 fällten Unbekannte den Baum, der allerdings schon mehrmals vorher gefällt worden war. In der Nacht zum 7. Mai stürzte er. Am 5. April 1875 pflanzte man einen neuen, der am 2. September 1883 einem Sturm zum Opfer fiel. Im Frühjahr 1887 wurde er neu gepflanzt. Der "Walser Birnbaum" gilt heute als das Gemeindezeichen von Wals-Siezenheim. Weiters wurde das Zentrum Walser Birnbaum (eröffnet am 15. Dezember 2006), ein frei zugängliches Begegnungs-, Beratungs-, Veranstaltungs- und Tageszentrum für und mit Menschen über 50, danach benannt. Die Frühstückspension Walser Birnbaum (erbaut im Jahre 1965) trägt ebenfalls den stolzen Namen.

Im Oktober 2014 erklärte der Walser Gärtner Christian Neumaier, "seine Zeit" [Anmerk: des Baumes] "sei jetzt aber abgelaufen". Er meinte, der Baum habe sein biologisches Alter erreicht. Mittlerweile hatte der Baum bereits zahlreiche Risse, in die laufend Wasser eindringt, wodurch der Baum zu verfaulen begann. Die Gemeinde Wals hatte jedoch bereits vor einigen Jahren einen stattlichen Mostbirnbaum in Oberösterreich angekauft, der nun als Ersatz auf seinen Einsatz wartete.[1]

Neupflanzung des Walser Birnbaumes im Jahr 2015

Im Herbst 2015 wurde der neue Walser Birnbaum von der Sorte Rote Pichlbirne gepflanzt. Er stammt von einer Baumschule in Oberösterreich und weist ein Alter von ca. 30 Jahren auf. Er befindet sich nun jetzt ein Stück westlich des früheren Standortes am Ederweg und direkt gegenüber des Walserfelddenkmales zur Erinnerung an die Schlacht am Walserfeld. Der bisherige Walser Birnbaum wurde am 7. Dezember 2015 entfernt.

Kaiser Karl im Untersberg

Hauptartikel Kaiser Karl im Untersberg

Der Kaiser schläft so lange im Untersberg, bis "des Reiches Not am höchsten gewachsen" und die Raben nicht mehr um den Gipfel fliegen. Dann, so die Legende, erscheint der Kaiser und reitet mit seinem Gefolge zum Birnbaum im Walserfeld. Dort findet dann die "letzte Schlacht zwischen Gut und Böse" statt und hält unter dem Birnbaum Gericht.

Anekdote

In den Flachgauer Nachrichten erzählte Gerd Bacher im Oktober 2005 folgende Geschichte:

Die Schwarzenbergkaserne sollte zur Zeit der amerikanischen Besatzung nach dem Zweiten Weltkrieg eigentlich in Anif entstehen. Da tauchte der Besitzer von Schloss Anif, Johannes Graf von Moy, in der Redaktion der Salzburger Nachrichten bei Gerd Bacher auf, der als Lokalchef auch Einblick "hinter die Kulissen" hatte. Moy wollte das Camp in Anif verhindern, natürlich auch aus persönlichem Interesse. Es kam zu einer wochenlangen Kampagne der SN gegen den Standort Anif. Die Walser Bauern wurden in ihrer Geschäftstüchtigkeit hellhörig und regten den Bau des Camp Roeders in ihrer Gemeinde an.

Es kam zum Bau und nicht lange dauerte es, kamen Walser in die Redaktion und erklärten Bacher entsetzt, die Amis hätten nun ihren berühmten "Birnbaum" beschlagnahmt! Das brachte Bacher auf die Idee eine Glosse über den Birnbaum und die Sage zu schreiben. Wohlweislich zog sich Bacher am Erscheinungstag nach St. Gilgen zurück, wo der damals junge Journalist seine Freizeit gerne verbrachte. Aber es half ihm wenig - Jeeps mit Blaulicht tauchten auf, nahmen Bacher mit und es ging im Konvoi vom Salzkammergut zum "Birnbaum im Walserfeld". Dort wartete bereits Generalmajor Stafford LeRoy Irwin auf ihn und ließ sich kopfschüttelnd und ungläubig staunend die Geschichte erklären.

Daraufhin erklärte der General: "Beschlagnahmung aufgehoben".

Bilder

 Birnbaum auf dem Walserfeld – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Weblinks

Quellen

Einzelnachweise

  1. Quelle salzburg.orf.at abgefragt am 8. Oktober 2014