Andreas Schifferer

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Andreas Schifferer

Andreas Schifferer (* 3. August 1974 in Radstadt, Pongau) ist ein ehemaliger Salzburger Skirennläufer, der für den SC Radstadt startete.

Karriere

Er galt in den 1990er Jahren als eines der größten heimischen Skitalente, und er schien der kommende Gesamt-Weltcupsieger zu sein. Andreas Schifferer bestritt sein erstes Weltcuprennen am 17. Dezember 1994 bei der Abfahrt von Val d'Isere (F). Wenige Wochen später errang er im Jänner 1995 in Adelboden im Super-G seine ersten Weltcuppunkte. Im selben Jahr kam über den Europacup-Gesamtsieg 1995 zu einem fixen Startplatz im Weltcup 1996.

Am 29. Dezember 1995 stand Schifferer als Zweiter erstmals am Podest einer Herrenabfahrt (Bormio, I), eineinhalb Jahre später gelang ihm am 13. März 1997 in Vail (USA) sein erster von insgesamt acht Weltcupsiegen. Kurz zuvor hatte er mit Bronze im RTL bei der WM in Bormio die Ehre der österreichischen Herrenmannschaft gerettet.

Die erfolgreichste Saison des Radstädters folgte im Winter 1998, als er mit Abfahrtssiegen in Beaver Creek, Bormio, Wengen und Garmisch-Partenkirchen den Abfahrts-Weltcup gewann und im Gesamtweltcup auf Platz zwei landete. Bei der Olympiade in Nagano fuhr er allerdings bei zwei Starts deutlich an den Medaillenrängen vorbei.

Am 18. Dezember 1999 feierte Schifferer seinen letzten Sieg im Weltcup, wiewohl er noch Jahre immer für Spitzenresultate gut war. Den Abfahrtsweltcupsieg des Vorjahres konnte er nur knapp nicht verteidigen, belegte schlussendlich den zweiten Rang. Bei den Olympischen Spielen 2002 errang er im Super-G die Bronzemedaille. Nachdem Schifferer bei der WM in St. Moritz 2003 nicht für das Abfahrtsteam nominiert worden war, kündigte er einen Nationenwechsel an, den er aber im Gegensatz zu seinem Leidensgenossen Josef Strobl nie vollzog. Ende 2003 stand er am 6. Dezember beim Super-G von Beaver Creek (USA) letztmals auf dem Podium. Seinen letzten Titel gewann Schifferer am 28. März 2004 als österreichischer Meister im RTL in Gerlitzen.

Andreas Schifferers sportlicher Abstieg begann mit dem mehr oder weniger erzwungenen Abgang bei Atomic im Jahr 2004. Danach konnte der Radstädter nie mehr an frühere Erfolge anschließen. Am 13. Dezember 2006 teilte er Österreichs Herren-Cheftrainer Toni Giger telefonisch mit, dass er keine Motivation mehr für den Ski-Rennsport aufbringen könne und sofort zurücktrete. Damit ist der 17. Platz im Super-G beim Saisonfinale 2006 am 16. März in Åre sein letztes Weltcupresultat.

Bei insgesamt 235 Weltcupeinsätzen stand Schifferer 28 Mal auf dem Podest und gewann sieben Abfahrten und einen Super-G.

Abseits der Piste

Andreas Schifferer war auch abseits der Piste immer für eine Schlagzeile gut. Sein "Radausflug" mit Hermann Maier in Aspen 1998 wurde berühmt. Die langjährigen Zimmerkollegen teilten sich bei der Heimfahrt von einer Party in den frühen Morgenstunden erst einen Caterpillar und dann ein altes Waffenrad, mit dem sie aber direkt einer Polizeistreife in die Arme fuhren.

Am 23. Juli 2005 schoss Schifferer mit seinem BMW auf der Umfahrung von Bischofshofen ein anderes Auto ab. Er wurde wegen Trunkenheit am Steuer und fahrlässiger Körperverletzung zu 30.000 Euro Geldstrafe verurteilt und musste auch 14.000 Euro an seine Versicherung zahlen.

Als einer der ersten im Team setzte er auf die Zusammenarbeit mit dem Energetiker Martin Weber.

Nach dem überraschenden Ende seiner Karriere zog sich Schifferer lange Zeit zurück, baute mit seiner Freundin in Bad Ischl ein Haus und durchwanderte 2008 mit dem Weltenbummler Gregor Sieböck aus Bad Ischl und seinem Freund, dem Energetiker Martin Weber, die Bucklige Welt. 320 km zu Fuß, ausgerüstet mit Sandalen und ohne Socken.

Erfolge

  • 1x Olympia-Bronze (2002)
  • 1x WM-Bronze (1997)
  • 1x Welcupsieger Abfahrt (1998)
  • 1x Europacup Gesamtsieger (1995)
  • 8 Weltcupsiege
  • 8x österreichischer Meister in Abfahrt, Super-G und Riesenslalom

Quellen

  • Salzburger Nachrichten
  • FIS Biografie [1]