Alfons Dalma

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Prof. Alfons Dalma, geboren als Stjepan Tomičić (* 26. Mai 1919 in Otočac, Kroatien; † 28. Juli 1999 in Wien) war Journalist und René-Marcic-Preisträger.

Leben

Im Alter von 17 Jahren startete er seine journalistische Karriere bei der katholischen Zagreber Tageszeitung Hrvatska Straža und begann kurz darauf politische Wissenschaften an der Universität Zagreb zu studieren. 1939 wechselte er zur Hravatski Glas. Als die Zeitung nach dem Einmarsch der deutschen Truppen im Zweiten Weltkrieg verboten wurde, kam Tomičić zur Zeitung der faschistischen Ustascha-Partei, Hravatski Narod, für die er von 1941 bis 1943 arbeitete. Ab 1942 wurde er im Impressum als "verantwortlicher Schriftleiter" genannt. 1942 schrieb er auch für die faschistische Illustrierte "Pokret" (deutsch "Bewegung") die als "Alarm" auch auf Deutsch erschien. 1943 beteiligte er sich, offiziell als Kriegsberichterstatter, an Aktionen gegen Partisan_innen. Bis 1944 blieb Dalma noch an in führenden regimetreuen Medien des NDH-Staats tätig, bevor er als Presseattaché nach Wien ging. [1]

Ende des Krieges kam Tomičić über Wien nach Salzburg und änderte seinen Namen auf Alfons Dalma. 1945 bis 1954 arbeitete Dalma bei den Salzburger Nachrichten und lernte dort auch Gerd Bacher kennen, mit dem ihn in weiterer Folge eine jahrzehntelange Freundschaft verband. Bei den SN wurde er bald Leiter des Außenpolitik Ressorts und später stellvertretenden Chefredakteur. Anschließend wechselte er zum Münchner Merkur, wo er bis zu seinem Engagement beim ORF als Chefredakteur und Vortragender an der Hochschule für politische Wissenschaften tätig blieb.

Der neue ORF Generalintendant Gerd Bacher holte Dalma 1967 als Chefredakteur der aktuellen Radio- und TV-Sendungen zum Fernsehsender. Unter seiner Ägide wurden die stündlichen Nachrichtensendungen und die Informationsjournale im Radio eingeführt und auch die TV Nachrichten wesentlich erweitert. Als Bacher von der SPÖ 1974 als Generalintendant abberufen wurde, schickte man Dalma als Korrespondent nach Rom. Bis zu seiner Pensionierung 1986 blieb er Italien und dem Vatikan erhalten.

Von 1987 bis 1996 porträtierte er für das ORF-Fernsehen Die Geburtsstätten Europas.

Preise

Alfons Dalma erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen, obwohl er wegen seiner Arbeit für die kroatischen Faschisten in späteren Jahren hart kritisiert wurde.

Bereits 1968 erhielt er den Karl-Renner-Preis für Publizistik. 1982 wurde er mit dem Professortitel ausgezeichnet. Weiters wurde er zum Grande Ufficiale des italienischen Ordens für staatsbürgerliche Verdienste und zum Chevalier de la Legion d'Honneur (Ritter der französischen Ehrenlegion) ernannt. Die Republik Österreich zeichnete ihn mit dem Goldenen Verdienstkreuz aus.

Gemeinsam mit Ilse Leitenberger und seinem früheren SN-Redakteurskollegen Viktor Reimann erhielt Dalma 1988/89 vom Land Salzburg den René-Marcic-Preis für außergewöhnliche journalistische Leistungen überreicht.

Literatur

Alfons Dalma hat zahlreiche Don Camillo und Peppone Romane des italienischen Schriftstellers Giovanni Guareschi ins Deutsche übertragen.

Quellen

Einzelnachweise