Rauchenbichler

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Datei:Rauchenbichler Grab.jpg
Familiengrab der Rauchenbichler am Salzburger Kommunalfriedhof

Die Familie Rauchenbichler ist eine alte Salzburger Familie. Als Stammvater wird der Wagner Martin Rauchenbichler, der um 1660 lebte, angesehen. Aus dieser Familie stammt auch der Salzburger Freiheitskämpfer im Kampf gegen die Franzosen und Bayern Anton Rauchenbichler.

Ein Zweig dieser Familie führt seit 1807 den Namen "Rauchenbichler von Rauchenbühl", da Kaiser Franz I. einen Familienangehörigen der Rauchenbichlers samt seiner Nachkommenschaft in den erblichen österreichischen Adelsstand erhob.

Familie

Die Familie Rauchenbichler ist auch in er bayrischen Adelsmatrikel für Johann Josef und seine Geschwister mit Ausnahme des im Ausland domizilierenden Bruders Anton eingetragen.

Am 27. April 1807 erhob Kaiser Franz I. in Wien den Herrn Franz Josef Rauchenbichler, Magistratsrat, Stadtkämmerer und Bruderhausverwalter seit 28 Jahren, zu Salzburg, für seine Anhänglichkeit an das Erzhaus und weil er in den Kriegszeiten dem kaiserlichen Militär mit aller Bereitwilligkeit selbst mit ansehnlichen Geldvorschüssen an die Hand gegangen war, und das freieigene Rittergut Edhof besitzt, in den erblichen österreichischen Adelsstand mit dem Prädikate "von Rauhenbühl" und verlieh ihm ein Wappen.

Dieser Franz Josef Rauchenbichler war Handelsmann zu Salzburg (die Rauchenbichlerische Handlung bestand zu jener Zeit schon seit 100 Jahren), unter Bürgermeister Ignaz von Heffter Stadtrat in Salzburg, dann Stadtkämmerer und Bruderhaus-Verwalter. Weiters war er Magistratsrat. Er besaß drei ansehnliche Güter, und zwar das freieigene Gut Edhof, dann Hocheneck und Strenburg.

Unter den Arkaden des Sebastiansfriedhofes zu Salzburg befindet sich die Wappen geschmückte Gruft dieser Familie. Ein weiteres, neueres Grab befindet sich am linken Flügel nach den Arkaden des Salzburger Kommunalfriedhofs.

Wappenbeschreibungen

Bürgerliches Wappen: Bewachsener steiler Hügel (Bichl), über dessen Spitze ein sechsstrahliger Stern schwebt. Auf dem Stechhelm ein wachsender, nach Rechts gewendeter Löwe, in den Pranken den Stern haltend. Farben unbekannt. 1730 bereits in Gebrauch.

Adelswappen von 1807: Schild durch einen blauen Querbalken geteilt, oben in Gold ein aus dem Balken wachsender schwarzer, nach rechts gewendeter Adler, im Schnabel ein grünes Kleeblatt haltend, unten in rot ein nach rechts gewendeter aus dem Schildesfuße wachsender silberner Löwe.

Kleinod: Auf einem gekrönten Turnierhelm der schwarze Adler aus der Helmkrone wachsend, im Schnabel ein grünes Kleeblatt haltend. Helmdecken: schwarz-golden und rot-silbern.

Genealogische Übersicht

Martin Rauchenbichler, Wagner, vermählt mit Christine (wahrscheinlich aus Inzell bei Reichenhall), hatte einen Sohn:

Bartlmä Rauchenbichler (ca. 1664 - 1730), Zeug- und Weißwarenhändler in Salzburg, Tuch- und Seidenwarenhändler in Salzburg, Handelsherr, Innerer Rat in Salzburg; vermählt mit Katharina Stockhammer, Bräuerstochter von Obertrum. Bartlmä und Katharina Rauchenbichler hatten folgende Kinder:

  • Katharina Rauchenbichler (* 1699)
  • Viktoria Rauchenbichler (1700 - 1730), vermählt mit Franz Josef Perger, Handelsmann in Salzburg
  • Katharina Eva Rauchenbichler (1733 - 1777), vermählt mit Johann Baptist Schöpfer von Klarenbrunn, Handelsmann, gebürtig aus Lana
  • Theresia Rauchenbichler (1734 - 1738)
  • Franz Josef Rauchenbichler (1736 - 1810), Handelsmann zu Salzburg, Mitglied des Rates in Salzburg, Adelsstanderwerber; vermählt mit Theresia Weiß, Tochter von Johann Baptist Weiß, Baumwollwarenhändler in Hallein, und dessen Ehefrau Elisabeth Weiß (geb. Löcker)
  • Anna Rauchenbichler (1812 - 1892), vermählt mit Franz Steinwender, Rechts- und Konzeptspraktikant
  • Marie Rauchenbichler (1807 - 1845), vermählt mit Josef von Pergar, Rittmeister im 1. Kürrassier-Regiment, später Oberstleutnant in Linz
  • Aloisia Rauchenbichler (1811 - 1871), vermählt mit Eduard Kudielka aus Tetschen, Apotheker in Mauerkirchen
  • Therese Rauchenbichler (* 1814), vermählt mit Friedrich Leeb, Postmeister in Braunau
  • Josef Rauchenbichler (1866 - 1886), Student
  • Viktor Rauchenbichler (1898 - 1912)
  • Katharina Rauchenbichler (* 1868), vermählt mit Franz Arnholt, Bau- und Stadtzimmermeister in Wels, aus Wels
  • Anton Rauchenbichler (1869 - 1932), Buchdruckereibesitzer in Menden (Westfalen); vermählt mit Wilhelmine Riedl
  • Eleonore Rauchenbichler (* 1901), vermählt mit Paul Müller, Doktor
  • Vera Rauchenbichler (* 1903)
  • Margot Rauchenbichler (* 1907), vermählt mit Dr. Josef Schröder
  • Helene Rauchenbichler (* 1916)
  • Martha Rauchenbichler (* 1908), entmündigt, in Schernberg
  • Alfred Rauchenbichler (* 1919)
  • Eleonore Rauchenbichler (1875 - 1920), vermählt mit Franz Maly, Postamtsdirektor
  • Alois Rauchenbichler (* 1844), verschollen in Amerika
  • Franz Rauchenbichler (* 1873), Kaufmann in Linz; vermählt mit Luise Aigmüller aus Kremsmünster
  • Margarete Rauchenbichler (* 1904)
  • Hildegard Rauchenbichler (* 1909)
  • Ernestine Rauchenbichler (* 1877), vermählt mit Dr. Franz Vogl, Stabsarzt in Wels
  • Hermann Rauchenbichler (1879 - 1931), Oberleutnant, landwirtschaftlicher Verwalter der Lungenheilanstalt Grafenhof; vermählt mit Johanna Freiin von Grainzer aus München (geschieden)
  • Dorothea Rauchenbichler (* 1911)
  • Helga Rauchenbichler (* 1914)
  • Felicitas Rauchenbichler (* 1924)
  • Marie Rauchenbichler (1846-1888), vermählt mit Dr. Anton Hainzlmayr aus Goldegg, Konzipient in Salzburg, später Notar in Eferding
  • Friedrich Rauchenbichler (1849 - 1909), Verwalter der Poschacher-Brauerei in Linz; vermählt mit Anna Fierlinger
  • Elisabeth Rauchenbichler (1854 - 1884), vermählt mit Dr. Josef Reitlechner, Bezirksrichter in Frankenmarkt, Landgerichtsrat
  • Ernestine Rauchenbichler (1855 - 1933), vermählt mit Karl Moldan, Gipsfabrikant in Oberalm
  • Friedrich Franz Rauchenbichler (1787 - 1809), Fähnrich
  • Anna Antonia Rauchenbichler (1739 - 1808), vermählt mit Felix Rudolf von Agliardis, Hofrat, Oberstjägermeistereiassessor, Rat in Salzburg
  • Theresia Rauchenbichler (1744 - 1800), unter dem Ordensnamen "Maria Anna von den sieben heiligen Engelsfürsten" im Ursulinenkloster in Linz
  • Johann Lorenz Rauchenbichler (1712 - 1756), Dr. phil., unter dem Ordensnamen "Alexander Rauchenbichler" als Benediktiner in Kremsmünster, Profeß, Priester und Seelsorger in verschiedenen Pfarren
  • Barbara Rauchenbichler (* 1708), unter dem Ordensnamen "Maria Rosa vom hl. Josef" Ursuline in Klagenfurt

Besitzungen

Angehörige Personen der Familie Rauchenbichler besaßen im Laufe der Zeit unter anderem auch folgende Objekte bzw. Gebäude in Salzburg:

Haus am Platzl (heute Nr. 5, 1706 - 1880), Haus am Kranzlmarkt (Nr. 5, 1757 - 1811), Leinen- und Seidenwarenhandlung (ca. 1700 - 1810), Waldbichlhof in Gnigl (1741 - 1823, 1841 - 1880), Schloss Röcklbrunn mit Maierschaft (1803 - 1810), Alpe Hochegg am Gaisberg (1780 - 1856), Schloss Ödhof in Salzburghofen (1793 -?), Gut Triebein bei Radkersburg (ca. 1810 - ca. 1825), Papiermühle in Lengfelden (1852 - 1881), Posthaus in Neumarkt am Wallersee (Nr. 65, 1808 - 1873), Moservilla in Neumarkt (Nr. 99, 1804 - 1873), Haginghof in Pfongau (1810 - 1869), Berchtesgadenerhof im Kai zu Salzburg (1856 - 1881), Haus in Mureck (1811 - 1816), Gut in Felsö-Attrak in Ungarn (um 1875/1880), Brauhaus und Gasthof in Lofer, Finkengut in Gumping, Gföllalpe (1910 - 1928 - gilt für die letzten vier erwähnten Objekte)

Quellen

  • Notizen über Salzburger Familien