Benediktinerabtei Michaelbeuern

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Die Benediktinerabtei Michaelbeuern befindet sich im Ortsteil Michaelbeuern in der Flachgauer Gemeinde Dorfbeuern.

Geschichte

Die schon um 736 als Mönchszelle gegründete Abtei war im 9. Jahrhundert unter dem Namen Buria bekannt. Nach einer Unterbrechung des klösterlichen Lebens durch die Ungarnkriege entwickelte sich das Kloster ab 977 neu. Am 18. Juli 1072 wurde die Stiftskirche neu eingeweiht. Zu diesem Zeitpunkt wirkte der erste namentlich bekannte Abt von Michaelbeuern - Werigand - der von 1072 bis 1100 die Geschicke des Klosters leitete.

Unter Abt Walther (1161-1190) stieg Michaelbeuern zu echter Blüte auf: bekannt ist vor allem die aus dieser Zeit stammende und von ihm angekaufte Riesenbibel, die seinen Namen trägt. Die Mönche übernahmen Seelsorgdienste in der Umgebung, aber auch in weit entfernten Pfarren wie Seewalchen am Attersee, Obersulz oder Wien-Währing.

Ab dem 13. Jahrhundert lässt sich eine Schule nachweisen, die als älteste Landschule Salzburgs gilt. Sie war geteilt in eine innere und eine äußere Schule, die einerseits der Erziehung junger Mönche und andererseits der Grundausbildung aller anderen Kinder diente.

Im Mittelalter wechselten sich Katastrophen und Blütezeiten im Kloster in regelmäßigen Abständen ab, 1364 brannte das Stift, während unter Abt Georg (1440-1472) das Kloster wieder an Bedeutung gewann. Im 17. Jahrhundert lehrten die Mönche an der Benediktineruniversität Salzburg. Im 18. Jahrhundert wurde die Stiftskirche barockisiert.

Zwischen 1769 und 1779 wurde unter Abt Anton Moser die barocke Stiftsbibliothek eingerichtet. Sie umfasst heute knapp 20.000 Bände aus den Jahren 1520 bis 1850.

Am 9. Juni 1835 übernahm dann das Benediktinerstift Michaelbeuern Kloster und Bräu in Salzburg-Mülln. Damit kam auch die Seelsorge der Pfarren Mülln und Maxglan zum Aufgabengebiet hinzu.

Während des Zweiten Weltkrieges war das Kloster geschlossen, aber schon bald nach der Befreiung konnte auch das Klosterleben wieder beginnen. 1950 wurde die reromanisierte Stiftskirche eingeweiht.

Das Stift beherbergt heute zahlreiche religiöse Kunstschätze, aber auch Dokumente der Volksfrömmigkeit. Daneben existiert auch das Exerzitien- und Bildungshaus Michaelbeuern, das regelmäßig zu Veranstaltungen einlädt. Es wird seit 2006 von Abt Johannes Perkmann geführt.

Das Stift und das Müllnerbräu

Das Augustinerkloster in Salzburg - Mülln war von Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts als Kaserne genutzt worden. Da ein Kloster-Neubeginn der Augustiner scheiterte, wandte sich der Erzbischof an die Benediktinerabtei Michaelbeuern, die gerade wirtschaftlich hart zu kämpfen hatte.

Am 9. Juni 1835 übernahm dann die Benediktinerabtei Michaelbeuern Kloster und Bräu in Mülln. Als 1851 das Militär ausgezogen war, wurden Teile der Gebäude zu Mietwohnungen umgebaut. Die Erweiterung des Gastgartens, genannt Gambrinushain, aber brachte den Durchbruch bei der Salzburger Bevölkerung. Regelrecht gestürmt wurde das Augustiner Bräu sonn- und feiertags.

Die Mönche aus Michaelbeuern investierten auch kräftig. So entstand dann 1912 das Brauhaus, wie es heute noch steht. Pro Jahr werden dort etwa 9000 Hektoliter Bier gebraut, das nach wie vor aus Hopfen, Malz, Hefe und Wasser besteht. Es wird nicht pasteurisiert, was die Haltbarkeit zwar begrenzt, aber neben den 70 Prozent in Fässern gelagerten Bier gehen die restlichen 30 Prozent über Ladentische ausgewählter Betriebe – und zwar sehr schnell, denn das Augustiner Bier ist auch heute noch etwas Besonderes.

Nach dem Zweiten Weltkrieg eröffnete das Müllnerbräu wieder am Pfingstsamstag, den 4. Juni 1949. Eine wahre Völkerwanderung setzte an diesem Tag zum Bräu ein und am Abend waren 2056 Liter Bier ausgeschenkt. In diesem Jahr erwarben die Benediktiner auch das Gasthaus Krimpelstätter, das schon seit 1548 bestand. Der letzte Schritt zur noch heute bestehenden Autarkie war der Erwerb einer alten Fasspicherei, die dann im Brauhaus aufgestellt wurde. So werden nun im Haus die Holzfässer innen geharzt, was man gepicht nennt.

Betreute Pfarren


Führung

Eine Führung zeigt Einblicke in das älteste Refektorium in den Kreuzgang, in die Abteikirche, die Marienkapelle und den Chorgebetsraum mit barocken Altären., in den Sommerchor mit Fresken von Silvester Paur sowie in die Bibliothek und den prächtigen Abteisaal mit Rokoko-Ausstattung.

Adresse

Stift Michaelbeuern
5152 Michaelbeuern
Tel: (062 74) 81 16 - 20 17 oder 10 00

Öffnungszeiten

Klosterführungen: Ostermontag bis 31. Oktober, jeweils Samstag und Sonntag um 14 Uhr, für Gruppen auch zu anderen Zeiten nach vorheriger Vereinbarung;

Weblinks