Paracelsusbad
Der Paracelsusbad-Neubau ist ein Hallenbad-Neubau an der Auerspergstraße in der Neustadt von Salzburg. Er ersetzt das am 1. Dezember 2016 geschlossene alte Paracelsusbad.
Neubau oder Umbau
Das bestehende Paracelsusbad entsprach Anfang des 21. Jahrhunderts nicht mehr den modernen Anforderungen. Umbau oder Neubau war schon vor der Jahrhundertwende ein Diskussionsthema. Als kleine Zwischenlösung wurde 2013 das Aya Hallenbad eröffnet.
2013 wurden innerhalb des Magistrats die Kosten für das neue Salzburger Hallenbad heiß diskutiert. Experten rechnten mit bis zu 90 Mill. Euro – das ist das Dreifache der ersten Annahmen. Experten im Magistrat Salzburg gingen davon aus, dass der Entwurf für den Neubau im Kurgarten enorm teuer werden könnte.
Die Gäste sollten bei dem Neubau auf mehreren Ebenen in einem weitgehend verglasten, futuristischen Bau schwimmen. Die Kosten hatten sich in den vergangenen Jahren durchaus rapide entwickelt. Ursprünglich hätte ja ein Spaßbad in Liefering errichtet werden sollen. Nach dessen Versenkung sprach die Stadt davon, rund 25 Millionen Euro in ein Bad am Standort des heutigen Paracelsusbads zu stecken – die Rede war von „Sanierung und Erweiterung“. Im September 2010 beschloss die Stadt dann einen Neubau neben dem Kurgarten. 30 Millionen Euro hätte dieser kosten sollen. Allerdings gab es auch Pläne für eine „größere Lösung“ um 42 Mill. Euro. SPÖ, ÖVP und FPÖ fanden das damals aber zu teuer.
Zwei Jahre später schrieb die Stadt einen Architektenwettbewerb aus. Da lag der Kostenrahmen dann schon bei knapp 40 Millionen Euro. Ende 2012 war schon klar, dass auf drei Ebenen gebadet werden sollte. Bürgermeister Heinz Schaden sagte Anfang Juni 2013, er habe eine aktuelle, realistische Kostenschätzung bekommen, die sich auf 63 Millionen Euro belaufe. Wobei er hinzufügt, dass große Bauprojekte freilich immer auch teurer werden könnten. Die städtische Immobiliengesellschaft bewirbt das Paracelsusbad neu auch auf ihrer Homepage. Das „Panoramabad am Kurgarten“ wird dort mit 56 Mill. Euro Baukosten netto beworben – also ohne 20 Prozent Umsatzsteuer für gewisse Gebäudeteile. Dies ergäbe gut 67 Millionen Euro, mit Möglichkeit kleinerer Ersparnisse, je nach Steueranfall. Insider sagen jedoch dazu: Kostenschätzungen in dieser Phase wiesen einen Unsicherheitsbereich von 25 Prozent auf. Wobei Bauvorhaben tendenziell teurer, aber nicht billiger würden. Magistratsintern werden die Baukosten des Paracelsusbads auf 70 bis 90 Millionen Euro geschätzt. Bürgermeister Schaden teilt diese Einschätzungen jedoch nicht.
Baustadträtin Claudia Schmidt (ÖVP) will nun erst einmal ausständige Machbarkeitsstudien abwarten und sehen, ob das ambitionierte Projekt überhaupt umsetzbar ist.
Wenig Hoffnung für das Panoramabad hat Gemeinderätin Doris Tazl: Viel zu hoch würden Bau-, aber auch Betriebskosten geraten. Schon allein, weil man für drei Ebenen drei Mal so viele Bademeister brauche. Tazl spricht von einem „Harakiri-Bau“ und geht davon aus, „dass das nie gebaut wird. Das ist nur ein Wahlkampfgag des Bürgermeisters“.
Noch Anfang 2009 wurde diskutiert, ob das Bad nach der Errichtung des "Spaßbades" in Liefering geschlossen und das Gebäude abgerissen werden soll. Doch nach dem ersten Bürgermeisterwahlgang am 1. März 2009 wandelte sich die Einstellung von Bürgermeister Dr. Heinz Schaden und er begrub das neue Spaßbad. Er ließ wissen, dass das alte Paracelsusbad abgerissen und neu errichtet werden sollte.
Für die Errichtung des Spaßbades in Liefering waren 50 Mill. Euro vorgesehen, wovon nun um 25 Mill. Euro in das Paracelsusbad investiert werden sollen[1].
Dann folgte im Herbst 2009 ein Dämpfer: Das Bundesdenkmalamt wollte prüfen, inwieweit nicht die Fassade des Paracelsusbad unter Denkmalschutz fiele. Doch bis Sommer 2010 waren diese Zweifel ausgeräumt und die Stadtregierung nahm im September einen neuen Anlauf: Ein über 30 Mill. Euro teurer Vorschlag sieht den Abriss des 1956 erbauten Hallenbad- und Saunatrakts vor, die an gleicher Stelle neu errichtet werden sollen. Eine Erweiterung soll dem Kurhaus Salzburg über dem Bad Platz bieten.
Vorgesehen bei dieser Variante sind 6 000 m² für Bad, Sauna und Wellness, davon 800 m² Wasserfläche einschließlich zweier kleiner Freibecken. Gleichzeitig soll das Aya-Bad für den Schul- und Vereinssport eine Überdachung in Leichtbauweise um drei Millionen Euro erhalten.
Abriss
Wohin werden während der Bauzeit die 64 000 Badegäste ausweichen?
Naheliegend wäre die 2013 eröffnete Schwimmhalle beim AYA-Bad an der Alpenstraße. 2015 wurden knapp 75 000 Besucher gezählt. Ehe das AYA-Hallenbad 2013 eröffnete, wurden im Paracelsusbad pro Jahr 120 000 Gäste gezählt, also doppelt so viele wie 2015. Kopfzerbrechen bereitet Gerhard Smöch, Betriebsleiter des Paracelsusbades, eher die Ausweichmöglichkeit für die 50 000 Saunabesucher und die Kurgäste, die nach der Behandlung im Kurhaus zum Schwimmen gekommen seien.[2].
Neubau
Am 30. November 2016 schloss das alte Paracelsusbad. Am 6. Jänner 2017 begannen die Abrissarbeiten. Der Spatenstich für den Neubau war für Februar oder März 2017 geplant. Der Paracelsusbad-Neubau wird voraussichtlich im ersten Halbjahr 2019 fertiggestellt. Dann wird das Kurhaus abgerissen und neu gebaut.
Die Stadtgemeinde Salzburg investiert in das neue Bad und Kurhaus 56 Millionen Euro.
Quellen
- die Artikel wurde aus dem ursprüngliche Beitrag Salzburger Hallenbad hierher kopiert
- "Salzburger Nachrichten", 8. Juni 2013 und 29. November 2016
Fußnoten
- ↑ Quelle Salzburger Nachrichten 24. März 2009
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 27. Juni 2016