Heimwehr
Die 'Heimwehr, auch Heimatschutz genannt, war eine politische Bewegung in Österreich.
Geschichte
Sie war nach dem Zerfall der Monarchie 1918 entstanden. Zunächst waren es bürgerliche „Selbstschutzverbände" in den einzelnen Bundesländern zur Verhinderung kommunistischer Räterepubliken und zum Schutz der Grenzen in den Bundesländern Steiermark und Kärnten. Später richteten sich die Aktivitäten der Heimwehrverbände vor allem gegen die Sozialdemokratie (Abwehr einer „Diktatur des Proletariats").
Im Ständestaat hatte die Heimwehr zunächst mit den Posten des Vizekanzlers, des Innenministers und anderer Minister wichtige Positionen inne, zeitweise war Ernst Rüdiger Fürst Starhemberg auch Bundesführer der Vaterländischen Front (VF).
Zwischen 12. und 15. Februar 1934 versuchten die Sozialdemokraten den Vormarsch des autoritär-faschistischen Ständestaat unter Engelbert Dollfuß mit Waffengewalt aufzuhalten. Es kam zu bürgerkriegsähnlichen Kämpfen zwischen Heimwehr, Militär, Polizei und Arbeitern.
Als er im Jänner 1935 eine Auseinandersetzung der Heimwehr mit Bundeskanzler Kurt Schuschnigg ankündigte, kam es zum Machtkampf, in dem sich Schuschnigg, der im Mai 1936 Starhembergs Rücktritt verlangte und nach dem im Oktober 1936 erfolgten Sturz Starhembergs im November 1936 eine Regierung ohne Beteiligung der Heimwehr bildete, durchsetzen konnte. Die Heimwehr wurde aufgelöst, ihre Wehrverbände wurden als „Frontmiliz" in die VF eingegliedert.
Die Heimwehr und Salzburg
Als am 12. Februar 1934 die Sozialdemokraten den Generalstreik ausriefen, folgten diesem Aufruf Arbeiter der Brauerei Kaltenhausen, der Halleiner Zigarren- und Tabakfabrik, des Landeswasserbaus, der Halleiner Papierfabrik, der [[Saline Hallein] und von Solvay. Es gab Protestaktionen in Mühlbach am Hochkönig sowie einzelne Sabotageakte wie die Sprengung einer Weiche in der Nähe von Oberndorf, eines Gleises der Ischlerbahn bei Hallwang und zur Verlegung der Gleise der Pinzgauer Lokalbahn in Uttendorf.
Beim Juliputsch 1934 wurden in der Nacht des 27. Juli anrückende Einheiten der Heimwehr auf das von Nationalsozialisten eingenommene Lamprechtshausen mit einem Feuerüberfall empfangen
Der späterer Landeshauptmann-Stellvertreter von Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl, Dr. Alois Wagenbichler, trat 1929 der Heimwehr bei, wurde Bezirksführer der Heimwehr im Gasteinertal, stellvertretender Landesführer der Heimwehr und stellvertretender Landesleiter der (1933 als Einheitspartei des Dollfuß-Regimes gegründeten) Vaterländischen Front.
Quellen
- Heimwehr. Wien Geschichte Wiki, abgerufen am 16. Februar 2021, von www.geschichtewiki.wien.gv.at/Heimwehr
- Dem Salzburger Wilfried Haslauer zu Ehren, Krise und Eskalation, Seite 35f