Sauterbogen
Der sogenannte Sauterbogen, einst auch innerer Andreasbogen genannt, ist ein seit 1881 nach Dr. med. Anton Sauter[1] benannter unter Denkmalschutz stehender historischer Torbogen in der rechtsseitigen Altstadt von Salzburg.
Lage
Der Sauterbogen befindet sich in der Dreifaltigkeitsgasse unter dem Goldschlägerhaus.
Geschichte
Der Bogen wurde 1645 unter Fürsterzbischof Paris Graf Lodron errichtet, damit er die Wohnhäuser seiner Familienmitglieder, den Primogeniturpalast an Ende der Dreifaltigkeitsgasse und den Sekundogeniturpalast am Beginn der heutigen Paris-Lodron-Straße, auf direktem Wege (ohne Umweg über die Bergstraße) erreichen konnte. Zur Errichtung des Bogen mussten zwei Bürgerhäuser, die an der damals dort befindlichen Stadtmauer lagen, abgebrochen werden. Die Besitzer erhielten dafür eine Entschädigung.
Im Kreuzgratgewölbe kann man das Wappen von Paris Graf Lodron mit der Jahreszahl der Errichtung sehen.
Bis jedenfalls 1892[2] nannte man den Bogen Andräbogen, genauer "Innerer Andreasbogen", benannt nach der alten Andräkirche, die 30 m entfernt im Süden des Torbogens stand und 1861 abgerissen wurde.[3] da der östliche Teil der Dreifaltigkeitsgasse früher Andreasgasse genannt wurde nach der alten Andräkirche, die 1861 abgerissen wurde. Der westliche Teil der Gasse hieß Dreifaltigkeitsgasse nach dem nahen Dreifaltigkeitskirche.
In einem Inserat vom 12. September 1875 wird das Haus Nr. 6 unmittelbar am-über dem Bogen zum Verkauf angeboten. Darin heißt es "Das sogenannte Andrä-Haus ... 5 Stockwerke hoch ... mit einem Verkaufsgewölbe ... für den Verkauf von Fleischwaren wegen dem unterhalb befindlichen guten Keller ...".[4] 1876 zog der Fleischhauer Robert Sauter in das Haus ein und wird 1894 als Eigentümer davon genannt.[5]
Erst nach 1891 findet sich die Bezeichnung "Sauterbogen". Das Salzburger Volksblatt verwendete dann noch 1928 die Bezeichnung Andräbogen.[6]
1937 wurde der Bogen und das darin befindliche Schwarzwarengeschäft von Wilhelm Hofer einer gründlichen Restaurierung und einer zweckmäßigen leichten Verbreiterung unterzogen. Nach Plänen von Archikekt Karl Jahl wurden die Arbeiten von Baumeister Ing. Bruck durchgeführt. Die Schlosserarbeiten stammten aus der Werkstatt von Josef Brandner.
Der Bogen ist nach dem bekannten Salzburger Botaniker Dr. Anton Eleutherius Sauter (* 1800; † 1881), der 1860 ein Mitbegründer und von 1864 bis 1874 Vorstand der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde war, benannt. Dies stellte sich nach Quellenforschung von Salzburgwiki erneut als richtig heraus. Die von Peter Blaikner in seinem Buch Ferdinand Sauter Gedichte verbreitete Annahme, den Vater der beiden als Namensgeber auszuweisen, trifft nicht zu.[7] (Hermann Loimer schließt in einer Publikation der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde allerdings nicht aus, dass Ferdinand der Namensgeber sein könnte.[8]).
Quellen
- Martin, Franz: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Leitner-Martin, Willa und Martin, Andreas. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 25. Ergänzungsband, Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006
- ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 11. Mai 1937, Seite 8
Fußnoten
- ↑ Franz Martin: "Salzburger Straßennamen" , Mitt. der Gesellschaft Sbg. Landeskunde, 2006 ist auf S. 252 zum Sauterbogen zu finden: "Seit 1881 umbenannt in Sauterbogen. Dr. med Anton Eleutherius Sauter geboren .... (es folgen lange Ausführungen zu den Verdiensten von A. Sauter.)
- ↑ ANNO, Salzburger Chronik, 10. März 1892, Seite 3
- ↑ ANNO, Salzburger Zeitung, 26. März 1869, Seite 3
- ↑ Quelle ANNO, (Neuigkeits) Welt Blatt, Ausgabe vom 12. September 1875, Seite 14
- ↑ ANNO, Reichenhaller Badeblatt, 29. August 1894, Seite 1
- ↑ Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, 14. April 1928, Seite 12
- ↑ Quelle www.blaikner.at, abgefragt am 8. Mai 2019
- ↑ Ferdinand Sauter - Ein Wiener Original aus Salzburg