Goldschlagerhaus

Das Goldschlagerhaus, auch Goldschlägerhaus, ist ein unter Denkmalschutz stehendes historisches Gebäude in der rechtsseitigen Altstadt von der Stadt Salzburg.
Lage
Es befindet sich an der Ecke Dreifaltigkeitsgasse 6 - Königsgässchen 6 und überspannt den Sauterbogen.
Geschichte
Eine erste Erwähnung dieses Bürgerhauses an der damaligen Stadtmauer findet sich im Jahr 1429. Darin wird es als Haus "gegen den Pogen vber da man hinindter get hinhinder dye chirchenn" beschrieben. 50 Jahre später besaß es Ruprecht Pergamenter. Das Haus wird das Gebäude "Haus hintter sandt Andresskirichen zunagst Judl Judhaus" genannt.
Anfang des 16. Jahrhunderts amtierte hier der Notar Schmeckhenpfrill, später wohnten hier "Goldschläger" (d. h. Erzeuger von Blattgold). 1775 taucht in einer Urkunde der Name Goldschlagerhaus auf.
1645[1] hatte Fürsterzbischof Paris Graf Lodron einen Bogen durch das Haus durchbrechen lassen. Er wurde als Andräbogen benannt nach der alten Andräkirche, die 30 m entfernt im Süden des Torbogens stand und die 1861 abgerissen wurde.[2]
1874 erwarb das Haus Nr. 529 der Sattler und Riemenmachermeister Josef Windscheck.[3] Von diesem Eigentümer abgeleitet ist die Bezeichnung Windscheckhaus. Mit 31. Oktober 1874 gab er seine Geschäftsverlegung vom Palais Überacker in das Haus im Andräbogen bekannt.[4]
Bereits 1875 bot Windscheck, der im ersten Stock wohnte, sein ebenerdiges Geschäft und das Haus zum Verkauf an.[5][6] 1876 wurde über das ebenerdige Verkaufslokal, den ersten Stock und das Verkaufsgewölbe im Anbau die Lizitation (Versteigerung) ausgeschrieben.[7][8]
Kurz darauf, am 14. April und 22. April gab der Selcher Robert Sauter die Eröffnung seines Selchwarengeschäftes im Windscheckhaus bekannt.[9] Es folgte die Bekanntgabe, dass der zweite und fünfte Stock ab 1. Juli des Jahres zu vermieten sind. Nach der Versteigerung bewohnte der neue Eigentümer den dritten Stock.[10]
1876 erwarb Robert Sauter das Haus Königsgasse 6/Dreifaltikeitsgasse 6 samt dem Rundbogen durch Kauf. Im historischen Grundbuch Salzburg-Innere Stadt, EZ 570, wurde im B-Blatt (Eigentümer) unter Postzahl 1 wie folgt vermerkt: Protokoll-Nr: "5751" und die Eintragung "Auf Grund des Kaufvertrages vom 21. Oktober 1876 wird das Eigentumsrecht auf das Haus Nr. 529 für Robert Sauter einverleibt".[11]
1894 wurde Robert Sauter in einer Zeitungsannounce als Besitzer bezeichnet (er dürfte also 1876 das Haus bei der Versteigerung erworben haben).[12]
Am 11. November 1912 wurde das Goldschlagerhaus, das nördlich angebaute Verkaufslokal Dreifaltigkeitsgasse Nr. 8 neben weiteren Objekten in der Umgebung zur Versteigerung angeboten.[13]
Quellen
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Dreifaltigkeitsgasse (Salzburg)"
- ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 11. Mai 1937, Seite 8
Einzelnachweise
- ↑ Josef Eder gibt in seinem Artikel das Jahr 1654 an, Die Jahresangabe ist falsch, da Paris Lodron 1653 starb (Vielleicht ein Ziffernsturz beim Setzen?) ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 15. Juli 1930, Seite 6
- ↑ ANNO, Salzburger Zeitung, 26. März 1869, Seite 3
- ↑ books.google.at, Hausnummern, 1874, vergleiche: Dreifaltigkeitsgasse 6 und Königsgässchen 6
- ↑ ANNO, Salzburger Zeitung, 31. Oktober 1874, Seite 5
- ↑ ANNO, Salzburger Zeitung, 8. Mai 1875, Seite 6
- ↑ ANNO, Salzburger Zeitung, 28. August 1875, Seite 4
- ↑ ANNO, Salzburger Volksblatt, 17. Februar 1876, Seite 4 (Lizitationskundmachung)
- ↑ ANNO, Salzburger Volksblatt, 19. Februar 1876, Seite 4 (Lizitationskundmachung)
- ↑ ANNO, Salzburger Zeitung, 14. April 1876, Seite 4
- ↑ ANNO, Salzburger Zeitung, 27. Mai 1876, Seite 8
- ↑ Im Salzburger Landesarchiv sind das Grundbuch für Salzburg-Innere Stadt und der Kaufvertrag vom 21. Oktober 1876 für jedermann öffentlich einzusehen; eingesehen: 26.06.2019 von einem anonymen Nutzer
- ↑ ANNO, Reichenhaller Badeblatt, 29. August 1894, Seite 1
- ↑ ANNO, Salzburger Wacht, Ausgabe vom 16. Oktober 1912, Seite 7 (Versteigerungs-Edikt)