Stadion Lehen

Aus SALZBURGWIKI
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Das Stadion Lehen war von 1971 bis 2002 die Heimstätte des SV Austria Salzburg. Es lag, wie der Name schon sagt, im Salzburger Stadtteil Lehen.

Geschichte

"Erfinder" und erster Geburtshelfer des Lehener Betonovals war Fußballguru und Vordenker Günther Praschak. Der damalige Bürgermeister Alfred Bäck und Landesrat Sepp Weißkind hatten die politische Basis für den Bau geschaffen. Vergleichsweise bescheidene 42 Millionen Schilling mussten für die Arena mit einem Fassungsvermögen von 18.000 Personen und die Flutlichtanlage investiert werden. Die Architekten des reinen Fußballstadions waren Hanns Wiser und Jakob Adlhart.

Das Stadion wurde in den Jahren 1969 bis 1971 an der Stelle errichtet, wo der Verein bereits seit seiner Gründung seine Heimspiele ausgetragen hatte. Während des Baus spielte der SV Austria Salzburg am Platz des ASV Itzling.

Eröffnet wurde das Stadion Lehen am 18. September 1971 mit einem 3:2-Sieg der Salzburger Austria gegen Tunesiens Nationalteam und einem handfesten Skandal: Salzburgs damaliger Superstar und Vorzeigeprofi Peter Grosser musste nach einer Keilerei vom Platz.

Mit Ausnahme der Saison 1978/79 wurde im Stadion Lehen bis 1986 regelmässig Erstliga-Fußball gespielt, im letzten Jahr allerdings nur mehr fallweise, Austria Salzburg war zum zweiten Mal abgestiegen und der SAK 1914 nutzte das Stadion Lehen bei besucherstarken Heimspielen als Alternativ-Wirkungsstätte zum eigenen Platz in Nonntal.

Nach dem Abstieg des SAK sah man drei Jahre lang nur Zweitliga Fußball. Der Wiederaufstieg gelang Austria Salzburg 1989.

In der Winterpause 1992/93 wurde das Stadion an die - in Folge des Heysel-Dramas in Brüssel geänderten - Bestimmungen angepasst und große Teile des Stehplatzbereichs in einen Sitzplatzsektor umgewandelt. Dadurch verminderte sich das Fassungsvermögen des Stadions bei nationalen Spielen auf knapp unter 15.000, bei internationalen Begegnungen konnten aber nur die etwas mehr als 5.000 Sitzplatzkarten verkauft werden.

1994 erreichten Heimo Pfeifenberger und Co. das UEFA-Cup-Finale und qualifizierten sich für die Champions League. 1994, 1995 und 1997 holten die Lehener jeweils den Meistertitel - es war die Blütezeit des Salzburger Fußballs -, im Lehener Stadion wurde ein Fest nach dem anderen gefeiert. Der spätere Weltcupsieger Wolfgang Feiersinger, Heimo Pfeifenberger, Heribert Weber, Otto Konrad und Nikola Jurcevic waren die Hauptdarsteller der Sensationen auf internationaler Ebene, die aber aufgrund des zu kleinen Stadions zumeist im Happel-Stadion in Wien stattfanden.

Aber auch schon Jahre zuvor hatten die Salzburger Fans in Lehen große Spiele gesehen - wie das 5:0 1976 im UEFA-Cup gegen Adanaspor - Wolfgang Schwarz (3) und Gerald Haider (2) schossen die Lehener zum klaren Sieg. Oder das 9:0 des Österreichischen Nationalteams in der WM-Qualifikation für Argentinien am 30. April 1977, bei dem wohl mehr als 19.000 Zuschauer sechs Tore des jungen Hans Krankl sahen. Es war das erste von neun Länderspielen im Stadion Lehen, die alle mit der Ausnahme des 2:4 gegen Polen 19. Mai 1992 mit Siegen für Österreich endeten.

Schülerliga

Insgesamt drei Mal fand zwischen 1978 und 1994 das Finale der österreichischen Fußball-Schülerliga im Stadion Lehen statt: 1978 besiegte die Hauptschule Güssing die Hauptschule Salzburg-Lehen mit 2:1 nach Elfmeterschießen, 1985 das Bundesgymnasium BRG Völkermarkt das Bundesgymnasium Graz Oeverseegasse mit 5:1 und 1994 die Hauptschule Franz Jonas Trofaiach das GRgORg Wien 22 Polgarstraße mit 5:4 nach Elfmeterschießen.

Abschied

Abriss des Stadions

Am 4. Dezember 2002 gewann die Austria ihr letztes Spiel im Stadion Lehen vor 6.000 Zuschauern gegen den SK Sturm Graz dank zweier Treffer von Ewald Brenner mit 2:1. Das letzte Tor in einem Pflichtspiel in Lehen erzielte allerdings der Steirer Günter Neukirchner mit seinem Weitschuss zum Anschlusstreffer in der 74. Minute dieser Partie.

Am 20. November 2005 feierten tausende Fußballfans auf Einladung der Stadt Salzburg und der Wohnbaugenossenschaft "Die Salzburg" ein Abschiedsfest auf dem Rasen des Stadions. Über Videowalls wurden schöne und traurige Momente aus 30 Jahren Fußballgeschichte gezeigt. Ein Kinderprogramm sorgte bei den jungen Stadion-Fans für Abwechslung. Es gab viele Showeinlagen, Musik und Erinnerungen an jene Zeiten, als der grüne Rasen in Lehen noch regelmäßig bespielt wurde. Den Abschluss des Abschiedsfestes bildete ein großes Feuerwerk.

Am 19. Jänner 2006 wurde das Stadion Lehen schließlich abgerissen. Derzeit entsteht an seiner Stelle das Projekt "Neue Mitte Lehen" mit dem Leitbetrieb Stadt:Bibliothek der Salzburger Stadtbücherei.

Quelle

  • Salzburger Nachrichten
  • Wikipedia