Karl Emminger
Karl Emminger (* 26. September 1878 Deutsch Altenburg (Niederösterreich), † 5. Mai 1944 Salzburg) war in der Zwischenkriegszeit ein führender sozialdemokratischer Politiker des Landes Salzburg.
Leben
Nach Volksschule, Schlosserlehre und Militärdienst übersiedelte Karl Emminger 1902 nach Salzburg und war Werkmeister im Eisenbahnbetriebswerk in Salzburg.
Er war Hauptvertrauensmann der Salzburger Eisenbahner.
1919/1920 war Karl Emminger Vorsitzender des Landesarbeiterrates und richtete seine Energie auf die Sicherung der Versorgung und Beschaffung von Wohnräumen.
Im Sommer 1919 stand Karl Emminger an der Spitze einer Arbeiterdelegation, die, nachdem im Salzburger Volksblatt eine boshafte Glosse über den Weltstreiktag erschienen war, in die Redaktion der Zeitung eindrang und (unter Karl Emmingers mäßigendem Einfluss, der eine Verwüstung der Redaktion verhindern wollte) eine öffentliche Entschuldigung sowie die Aushändigung eines (später zurückgegebenen) „Bußgeldes“ von 10.000 Kronen erzwang.
Von 1918 bis 1934 bekleidete Karl Emminger auf Landesebene wichtige Parteifunktionen und öffentliche Ämter.
1934 wurde Karl Emminger, wie seine Parteivorstandskollegen Robert Preußler, Josef Witternigg und Franz Peyerl, in Haft genommen, in der er drei Monate lang verblieb.
Auch unter der nationalsozialistischen Herrschaft wurde Karl Emminger mehrmals verhaftet und war 1942 ein Jahr lang im Gefängnis.
Parteifunktionen und öffentliche Ämter
Ab 1920 war Karl Emminger Zweiter Landessekretär der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, 1922 bis 1927 stellvertretender Klubobmann und 1927 bis 1934 Klubobmann im Landtag, ab 1917 Mitglied der Landesparteivertretung und des Landesparteivorstandes.
1923 bis 1933 war er Landesleiter des Republikanischen Schutzbundes (der sozialdemokratischen paramilitärischen Organisation).
1918 bis 1934 war Karl Emminger Mitglied der Gemeindevertretung von Gnigl, wo er auch der örtliche Obmann der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei war.
Dem Landtag und davor der Provisorischen Landesversammlung gehörte Karl Emminger 1918 bis 1934 an, der Landesregierung von 1919 bis 1934.
1927 bis 1933 war Karl Emminger auch Präsident der Salzburger Arbeiterkammer.
Ehrungen
Karl Emminger ist Namensgeber der Karl-Emminger-Straße im Salzburger Stadteil Alpensiedlung.
Quellen
- Richard Voithofer, Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch. 1918 bis zur Gegenwart. Verlag Böhlau. Wien 2007. Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Band 32. ISBN 978-3-205-77680-2. S. 44 f.
- Ernst Hanisch, Die Erste Republik. In: Dopsch, Heinz/Spatzenegger, Hans (Hrsg.): Geschichte Salzburgs, Stadt und Land, Band II, Teil 2, Neuzeit und Zeitgeschichte; Verlag Anton Pustet Salzburg 1988; ISBN 3-7025-0243-2. S. 1057 ff.
- Martin, Franz: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Leitner-Martin, Willa und Martin, Andreas. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 25. Ergänzungsband, Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006
| Vorgänger |
Präsident der Arbeiterkammer 1927 - 1934 |
Nachfolger |