Blindgänger: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Bombentabelle.jpg|thumb|400px]]Bei den 15 Bombenangriffen auf die Stadt Salzburg der Amerikaner, die im Oktober [[1944]] einsetzten, fielen in der Stadt Salzburg der [[Salzburger Dom|Dom]] und 46 % der Wohnobjekte zum Opfer. Die gänzliche Zerstörung konnte dadurch verhindert werden, dass der gemäßigte Gauleiter, [[Gustav Adolf Scheel|Dr. Gustav Adolf Scheel]], und der Kampfkommandant, [[Hans Lepperdinger|Oberst Hans Lepperdinger]], die kampflose Übergabe der Stadt an amerikanische Truppen durchsetzten.
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[[Bild:Bombentabelle.jpg|thumb|400px]]Den 15 Bombenangriffen der [[USA|Amerikaner]] auf die Stadt Salzburg, die im Oktober [[1944]] einsetzten, fielen in der Stadt Salzburg der [[Salzburger Dom|Dom]] und 46 % der Wohnobjekte zum Opfer. Die gänzliche Zerstörung der Stadt konnte dadurch verhindert werden, dass der gemäßigte Gauleiter, [[Gustav Adolf Scheel|Dr. Gustav Adolf Scheel]], und der Kampfkommandant, [[Hans Lepperdinger|Oberst Hans Lepperdinger]], die kampflose Übergabe der Stadt an amerikanische Truppen durchsetzten.
  
Die US-Army warf vom [[16. Oktober]] 1944 bis Kriegsende insgesamt 9 284 Bomben über Salzburg ab, bei deren Explosionen 574 Menschen ums Leben kamen. Experten schätzen, dass rund 10 Prozent der abgeworfenen Bomben Blindgänger waren. Zu einem Problem wurden dann nach Ende des Krieges Blindgänger. Es kam immer wieder zu Explosionen und Unfällen bei Entschärfungen.  
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Die US-Army warf vom [[16. Oktober]] 1944 bis Kriegsende insgesamt 9 284 Bomben über Salzburg ab, bei deren Explosionen 574 Menschen ums Leben kamen. Experten schätzen, dass rund 10 Prozent der abgeworfenen Bomben Blindgänger waren. Diese wurden nach Ende des Krieges zu einem Problem. Es kam bei Entschärfungen immer wieder zu Explosionen und Unfällen.
  
 
==Chronologie==
 
==Chronologie==
[[Datei:Kreuzung Saint Julien Straße - Rainerstraße A.jpg|thumb|Im Bild ist hier jene Tankstelle in der St. Julien-Straße zu sehen, unter der am 15. August 1965 ein Bombenblindgänger aus dem II.Weltkrieg detonierte]]
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[[Datei:Kreuzung Saint Julien Straße - Rainerstraße A.jpg|thumb|Im Bild ist hier jene Tankstelle in der St. Julien-Straße zu sehen, unter der am 15. August 1965 ein Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg detonierte]]
  
* [[15. August]] [[1965]]: Detonation eines Blindgängers unter der Tankstelle in der [[Saint-Julien-Straße]] gegenüber von der Bahnhofsunterführung; ein Todesopfer wurde beklagt;
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* [[15. August]] [[1965]]: Detonation eines Blindgängers unter der Tankstelle in der [[Saint-Julien-Straße]] gegenüber der Bahnhofsunterführung; ein Todesopfer wird beklagt;
  
* [[31. Juli]] [[1996]]: eine Fliegerbombe explodierte im [[Baron-Schwarz-Park]] in [[Schallmoos]]; es gab weder Verletzte noch Tote;  
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* [[31. Juli]] [[1996]]: eine Fliegerbombe explodiert im [[Baron-Schwarz-Park]] in [[Schallmoos]]; es gab weder Verletzte noch Tote;  
  
 
* [[17. März]] [[2003]]: ein Blindgänger wird auf dem Firmengelände der [[Spedition Schenker]] in der Stadt Salzburg, unmittelbar an das Gelände vom [[Salzburger Hauptbahnhof]] angrenzend, entschärft;
 
* [[17. März]] [[2003]]: ein Blindgänger wird auf dem Firmengelände der [[Spedition Schenker]] in der Stadt Salzburg, unmittelbar an das Gelände vom [[Salzburger Hauptbahnhof]] angrenzend, entschärft;
  
* [[17. Juli]] [[2003]]: beim Versuch eine Fliegerbombe aus dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] im Stadtteil Salzburg [[Schallmoos]] zu entschärfen, kommen zwei Entminungsexperten ums Leben; ein Beamter wird schwer verletzt; die Explosion hinterlässt einen Krater mit sechs Meter Durchmesser und beschädigt mehrere Fahrzeuge der nahe gelegenen Spedition Schenker;
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* [[17. Juli]] [[2003]]: beim Versuch, eine Fliegerbombe aus dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] im Stadtteil Salzburg [[Schallmoos]] zu entschärfen, kommen zwei Entminungsexperten ums Leben; ein Beamter wird schwer verletzt; die Explosion hinterlässt einen Krater mit sechs Meter Durchmesser und beschädigt mehrere Fahrzeuge der nahe gelegenen Spedition Schenker;
  
* [[3. November]] [[2006]]: auf einem Grundstück in der [[Bayerhamerstraße]] in Schallmoos wird ein Blindgänger entschärft; die Besitzerin des Grundstücks, Carmen Kronberger, musste die Bergungskosten von rund € 100.000.-- selbst bezahlen; ein Jahre langer Rechtsstreit mit der Republik Österreich begann; wegen der Bergung mussten hunderte Anrainer ihre Wohnungen verlassen. 15 Häuser wurden durch die Sprengung beschädigt.
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* [[3. November]] [[2006]]: auf einem Grundstück in der [[Bayerhamerstraße]] in Schallmoos wird ein Blindgänger entschärft; die Besitzerin des Grundstücks, Carmen Kronberger, muss die Bergungskosten von rund € 100.000.-- selbst bezahlen; ein jahrelanger Rechtsstreit mit der Republik Österreich beginnt; wegen der Bergung mussten hunderte Anrainer ihre Wohnungen verlassen, 15 Häuser wurden durch die Sprengung beschädigt;
  
* [[2. Dezember]] [[2011]]: auf der Kraftwerksbaustelle [[Stützkraftwerk Sohlstufe Lehen]] wird um 19:15 Uhr eine 250-kg-Blindgängerbombe von Experten des Entminungsdienstes aus Linz entschärft; sie wurde im Seeton des alten Flussbetts der [[Salzach]] am [[30. November]] entdeckt
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* [[2. Dezember]] [[2011]]: auf der Kraftwerksbaustelle [[Stützkraftwerk Sohlstufe Lehen]] wird um 19:15 Uhr eine 250-kg-Blindgängerbombe von Experten des Entminungsdienstes aus [[Linz]] entschärft; sie wurde im Seeton des alten Flussbetts der [[Salzach]] am [[30. November]] entdeckt.
  
 
==Streit um die Kosten==
 
==Streit um die Kosten==
Wer die Kosten für die Bergung eines Blindgängers bezahlen muss, ist seit [[8. April]] [[2011]] durch eine Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs geklärt. Diese Kosten sind vom Grundeigentümer selbst zu bezahlen. Der Verfassungsgerichtshof stellte fest, ''... dass keine Norm in der österreichischen Rechtsordnung das Suchen nach Fliegerbomben (-blindgängern) regelt; für Ersatzansprüche aus dem Titel fehlt daher eine Kostentragungsregelung...''<ref>{{Quelle SN|9. April 2011}}</ref>.
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Wer die Kosten für die Bergung eines Blindgängers bezahlen muss, ist seit [[8. April]] [[2011]] durch eine Entscheidung des [[Verfassungsgerichtshof]]s geklärt. Diese Kosten sind vom Grundeigentümer selbst zu bezahlen. Der Verfassungsgerichtshof stellte fest, ''... dass keine Norm in der österreichischen Rechtsordnung das Suchen nach Fliegerbomben (-blindgängern) regelt; für Ersatzansprüche aus dem Titel fehlt daher eine Kostentragungsregelung...''<ref>{{Quelle SN|9. April 2011}}</ref>.
  
 
==Quellen und Fußnoten==
 
==Quellen und Fußnoten==

Version vom 25. Juni 2014, 23:46 Uhr

Als Blindgänger bezeichnet man Bomben und Granaten, die nach Aufschlag im Ziel nicht explodieren. Auch in der Stadt Salzburg befinden sich solche Blindgänger in der Erde.

Hintergründe

Bombentabelle.jpg

Den 15 Bombenangriffen der Amerikaner auf die Stadt Salzburg, die im Oktober 1944 einsetzten, fielen in der Stadt Salzburg der Dom und 46 % der Wohnobjekte zum Opfer. Die gänzliche Zerstörung der Stadt konnte dadurch verhindert werden, dass der gemäßigte Gauleiter, Dr. Gustav Adolf Scheel, und der Kampfkommandant, Oberst Hans Lepperdinger, die kampflose Übergabe der Stadt an amerikanische Truppen durchsetzten.

Die US-Army warf vom 16. Oktober 1944 bis Kriegsende insgesamt 9 284 Bomben über Salzburg ab, bei deren Explosionen 574 Menschen ums Leben kamen. Experten schätzen, dass rund 10 Prozent der abgeworfenen Bomben Blindgänger waren. Diese wurden nach Ende des Krieges zu einem Problem. Es kam bei Entschärfungen immer wieder zu Explosionen und Unfällen.

Chronologie

Im Bild ist hier jene Tankstelle in der St. Julien-Straße zu sehen, unter der am 15. August 1965 ein Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg detonierte
  • 17. Juli 2003: beim Versuch, eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg im Stadtteil Salzburg Schallmoos zu entschärfen, kommen zwei Entminungsexperten ums Leben; ein Beamter wird schwer verletzt; die Explosion hinterlässt einen Krater mit sechs Meter Durchmesser und beschädigt mehrere Fahrzeuge der nahe gelegenen Spedition Schenker;
  • 3. November 2006: auf einem Grundstück in der Bayerhamerstraße in Schallmoos wird ein Blindgänger entschärft; die Besitzerin des Grundstücks, Carmen Kronberger, muss die Bergungskosten von rund € 100.000.-- selbst bezahlen; ein jahrelanger Rechtsstreit mit der Republik Österreich beginnt; wegen der Bergung mussten hunderte Anrainer ihre Wohnungen verlassen, 15 Häuser wurden durch die Sprengung beschädigt;

Streit um die Kosten

Wer die Kosten für die Bergung eines Blindgängers bezahlen muss, ist seit 8. April 2011 durch eine Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs geklärt. Diese Kosten sind vom Grundeigentümer selbst zu bezahlen. Der Verfassungsgerichtshof stellte fest, ... dass keine Norm in der österreichischen Rechtsordnung das Suchen nach Fliegerbomben (-blindgängern) regelt; für Ersatzansprüche aus dem Titel fehlt daher eine Kostentragungsregelung...[1].

Quellen und Fußnoten

  1. "Salzburger Nachrichten", 9. April 2011

Weblinks