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Am [[5. August]] [[1798]] zog um 4 Uhr früh ein Hochwetter über die Tauerntäler. Neben beträchtlichen Schäden in [[Krimml]] und in [[Hollersbach]] löste das Hochwetter vor allem in Niedernsill eine Katastrophe aus. Das Gewitter war vor allem über dem [[Mühlbachtal (Hohe Tauern)]] niedergegangen, im Dorf selbst fielen nur wenige Tropfen.  
 
Am [[5. August]] [[1798]] zog um 4 Uhr früh ein Hochwetter über die Tauerntäler. Neben beträchtlichen Schäden in [[Krimml]] und in [[Hollersbach]] löste das Hochwetter vor allem in Niedernsill eine Katastrophe aus. Das Gewitter war vor allem über dem [[Mühlbachtal (Hohe Tauern)]] niedergegangen, im Dorf selbst fielen nur wenige Tropfen.  
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Das Mühlbachtal ist eng, hat zahlreiche steile Leiten und die Gesteinsformationen bestehen aus [[Glimmerschiefer]], der leicht verwittert. Ideale Bedingungen für Erdrutsche. Durch das Unmaß an Niederschlag innerhalb kürzester Zeit wurden an den Hängen des Tales zahlreiche Plaiken (Erdrutsche) ausgelöst. Eine besonders große Plaike ging am Bannbach, der in den [[Mühlbach (Niedernsill)|Mühlbach]] entwässert, ab. Die Masse an Bäumen, Schlamm und Felsbrocken verklausten den Bach immer wieder und stauten das Wasser jedes Mal höher, bis sich schlussendlich das Gemenge in Bewegung setzte. Am Talausgang befindet sich eine schmale Schlucht. Dort verkeilten sich Felsbrocken und Hölzer und bildeten zusammen mit dem Plaikenmaterial  eine sog. Klause, sodass kein Wasser mehr durch konnte. Hinter dem Gasthaus Hubertus wuchs die Klause immer höher, sodass Rinnsale sogar über das Bürgkögei herunter kamen. In der Luft lag plötzlich ein Schwefelgeruch, der einen Bauern, der Richtung Kirche unterwegs war, vorwarnte. Der Schwefelgestank entsteht durch das Zermahlen des Schwefelkieses, der im Schiefergestein des Mühlbachtales eingesprengt ist.
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Das Mühlbachtal ist eng, hat zahlreiche steile Leiten und die Gesteinsformationen bestehen aus [[Glimmerschiefer]], der leicht verwittert. Ideale Bedingungen für Erdrutsche. Durch das Unmaß an Niederschlag innerhalb kürzester Zeit wurden an den Hängen des Tales zahlreiche Plaiken (Erdrutsche) ausgelöst. Eine besonders große [[Plaike]] ging am Bannbach, der in den [[Mühlbach (Niedernsill)|Mühlbach]] entwässert, ab. Die Masse an Bäumen, Schlamm und Felsbrocken verklausten den Bach immer wieder und stauten das Wasser jedes Mal höher, bis sich schlussendlich das Gemenge in Bewegung setzte. Am Talausgang befindet sich eine schmale Schlucht. Dort verkeilten sich Felsbrocken und Hölzer und bildeten zusammen mit dem Plaikenmaterial  eine sog. Klause, sodass kein Wasser mehr durch konnte. Hinter dem Gasthaus Hubertus wuchs die Klause immer höher, sodass Rinnsale sogar über das Bürgkögei herunter kamen. In der Luft lag plötzlich ein Schwefelgeruch, der einen Bauern, der Richtung Kirche unterwegs war, vorwarnte. Der Schwefelgestank entsteht durch das Zermahlen des Schwefelkieses, der im Schiefergestein des Mühlbachtales eingesprengt ist.
    
Während die Niedernsiller Bevölkerung an diesem Portiunkulasonntag bereits sehr früh in der Kirche war, ertönten plötzlich Warnrufe von der Sonnseite herüber: „Fliehts, fliehts, der Bach kimmt!“ Die Leute flohen aus Kirche und Häusern, aber der Mühlbach, der zu einer Lawine aus Wasser, Schlamm, Bäumen, Ästen, Felsbrocken und Steinen geworden war, wälzte sich bereits in einem breiten Strom auf das Dorf zu. Die Leute flohen über die Salzachbrücke auf das linke Ufer, kletterten auf Hausdächer, verschanzten sich in der Kirche, wo sie sich auf der Empore sicher wähnten. Einige beherzte Männer retteten mehrere Menschen von der Kirchenempore und brachten sie gerade noch rechtzeitig in Sicherheit. Kaum war die Kirche menschenleer, wälzte sich eine weitere Wasserschlammlawine durch das Dorf. Sie drückte die Sakristei ein und verfüllte den Kirchenraum bis zur halben Höhe des Hochaltars mit Schutt und Schlamm.
 
Während die Niedernsiller Bevölkerung an diesem Portiunkulasonntag bereits sehr früh in der Kirche war, ertönten plötzlich Warnrufe von der Sonnseite herüber: „Fliehts, fliehts, der Bach kimmt!“ Die Leute flohen aus Kirche und Häusern, aber der Mühlbach, der zu einer Lawine aus Wasser, Schlamm, Bäumen, Ästen, Felsbrocken und Steinen geworden war, wälzte sich bereits in einem breiten Strom auf das Dorf zu. Die Leute flohen über die Salzachbrücke auf das linke Ufer, kletterten auf Hausdächer, verschanzten sich in der Kirche, wo sie sich auf der Empore sicher wähnten. Einige beherzte Männer retteten mehrere Menschen von der Kirchenempore und brachten sie gerade noch rechtzeitig in Sicherheit. Kaum war die Kirche menschenleer, wälzte sich eine weitere Wasserschlammlawine durch das Dorf. Sie drückte die Sakristei ein und verfüllte den Kirchenraum bis zur halben Höhe des Hochaltars mit Schutt und Schlamm.
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