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* [http://www.stadt-salzburg.at/pdf/stadtchronik_2003.pdf Stadtchronik 2003] | * [http://www.stadt-salzburg.at/pdf/stadtchronik_2003.pdf Stadtchronik 2003] | ||
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Version vom 6. Oktober 2009, 08:35 Uhr
Die Römer begannen 15/14 vor Christus (v. Chr.) mit der Besetzung des Alpenraumes und des Alpenvorlandes. Das war der Beginn der fast 500 Jahre dauernden Herrschaft auch über Salzburg.
Iuvavum, das römische Salzburg
- Hauptarikel: Iuvavum
Das keltische Königreich Noricum, zu dem das Gebiet von Salzburg gehörte, schloss seit der Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. Freundschaftsverträge mit der aufstrebenden Weltmacht Rom. Als Drusus und Tiberius, die Stiefsöhne des Kaisers Augustus, 15 v. Chr. ihren großen Alpenfeldzug unternahmen, leisteten von den norischen Stämmen nur die im Pinzgau ansässigen Ambisonten energischen Widerstand.
Das Königreich Noricum wurde größtenteils friedlich besetzt und unter Kaiser Claudius um 45 nach Christus (n. Chr.) als römische Provinz eingerichtet. Die keltischen Höhensiedlungen wurden aufgelöst und am Ufer der Salzach im Schutz von Festungsberg und Mönchsberg eine Stadt gegründet, die den keltischen Namen Iuvavum übernahm. Sie erlebte eine rasche wirtschaftliche Blüte und erhielt ebenfalls von Kaiser Claudius das Stadtrecht verliehen. Zur Munizipalstadt Iuvavum gehörte ein Stadtbezirk, der wesentlich größer war als das heutige Land Salzburg und bis zum Innbogen reichte.
Die Stadt lebt im Luxus
Das 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. bescherte den Bewohnern von Stadt und Land Frieden und Wohlstand. Die keltische Bevölkerung passte sich in Sprache und Kleidung den römischen Herren an, bewahrte aber charakteristische Eigenheiten in ihrem Namengut, ihrer Tracht, ihrem Aussehen und ihrem Glauben.
Komfortable Landhäuser im Flachgau
Während das Gebirgsland noch sehr dünn besiedelt war, konnte man rund um Salzburg und im Flachgau zahlreiche römische Gutshöfe finden.
Auf dem Land, vor allem im heutigen Flachgau, entstanden komfortable Landhäuser (Villen), von denen aus der Herr mit seinem Gesinde das umliegende Land bewirtschaftete. Aus der römischen Villa in Loig, am Stadtrand von Salzburg, deren Haupthaus 200 Meter lang war, stammt das qualitätvolle Theseusmosaik, das sich heute im Kunsthistorischen Museum in Wien befindet. ein monumentaler Delphinfries, der in Loig fast unversehrt gefunden wurde, deutet auf die Nutzung der Marmorsteinbrüche am Untersberg hin. Offenbar gehörten zu der riesigen Villa auch Handwerksbetriebe, die für den Export produzierten.
Es folgt die Zerstörung
Als die Stadt Salzburg 1861 ihrem größten Sohn, Wolfgang Amadeus Mozart, ein Denkmal setzte, stieß man beim Ausheben des Fundaments auf drei übereinander liegende Mosaikböden, von denen der oberste aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. die folgende, nur zum Teil erhaltene Inschrift trug: "Hier wohnt das Glück, nichts Böses soll Zutritt finden". Obwohl es Aufzeichnungen von diesem Mosaik gibt, ist es unauffindbar verschollen.
Damals allerdings waren Stadt und Land längst vom Glück und der wirtschaftlichen Blüte verlassen. Im Markomannenkrieg um 170 n. Chr. war Iuvavum völlig zerstört und anschließend nur in verkleinertem Umfang wieder aufgebaut worden. Seit dem 3. Jahrhundert bildeten germanische Stämme, besonders die Alamannen, eine ständige Bedrohung. Zunächst wurden die Villen auf dem Lande aufgegeben, im 5. Jahrhundert verödeten auch Teile von Iuvavum. Als der hl. Severin um 470 an die Salzach kam, hatte sich die Bevölkerung von Cucullis (Kuchl) wieder auf die befestigte Höhe des Georgenberges zurückgezogen, die sie am Beginn der römischen Herrschaft verlassen musste. In Iuvavum fand Severin zwar eine blühende Christengemeinde und ein Kloster, bald darauf aber wurde die Stadt am Salzachufer aufgegeben. Die Reste der romanischen Bevölkerung, die „Iuvavenser“, zogen sich auf die befestigten Höhen des Festungsbergs und des Nonnbergs zurück, wo sie die beiden "dunklen Jahrhunderte" der Völkerwanderung überdauerten.
Verkehrswege
Die Tauernstraße über den Radstädter Tauern und Immurium (Moosham verband Iuvavum mit Virunum (Villach, Kärnten. Erst Kaiser Septimius Severus ließ um 200 n. Chr. die Militärstraße über die Leisnitzhöhe, östlich vom Katschberg, erbauen. Die norisch-rätische Voralpenstraße verband Iuvavum mit Augsburg (Bayern).
Eine römische Karte, die Tabula Peutingeriana, eine 6,82 m lange und 34 cm hohe Pergamentrolle, enthält bereits etwa 3.900 Ortsnamen. Ungeklärt auch die genaue Bestimmung der zur Römerzeit entstandenen Katakomben im St. Peter-Bezirk in Salzburg.
Fragen
Nicht geklärt werden konnte bis dato die Frage, ob sich am Festungsberg in der Stadt Salzburg bereits ein römisches Kastell oder Tempel befunden hatte.
Funde
Am 21. Februar 1950 wurden bei Aushubarbeiten für den Sparkassenneubau in der Altstadt von Salzburg an der Ecke Judengasse/Brodgasse neue Funde entdeckt u. a. ein zwei Meter breites Gässchen mit Steinkanälen sowie Reste von zwei alten Häusern mit Luftheizung aus dem römischen Juvavum zutage. Bei Bauarbeiten für den Stuböck’schen Neubau, Ecke Dreifaltigkeitsgasse/Bergstraße, wurden Mauerreste aus der Römerzeit sowie ein mittelalterlicher Brunnen aus Konglomeratstein gefunden.
Am 19. Juni 1951 wurden bei Kanalbauarbeiten in Salzburg - Maxglan in der Ganshofstraße und in der Gärtnerstraße Reste eines römischen Hauses und Gebrauchsgegenstände gefunden.
Bei Bauarbeiten im Innenhof der Neuen Residenz im August 2003 wurde eine römische Mauer mit Fresken aus der Zeit um 100 n. Chr. entdeckt. Der Fund ist einzigartig, ähnliche Wandbemalungen gibt es nur in Pompeij, Italien.
Bei der Neugestaltung des Residenzplatzes in der Salzburger Altstadt im Sommer 2008 fand Archäologe Peter Höglinger einen Weihaltar, der das Zeichen für Jupiter trägt. Mit seinen 1,2 Meter zählte er zu den ganz seltenen Funden, was Größe und Qualität anbelangt. Der Altar stammt aus dem 2. oder 3. Jahrhundert nach Christus.
Quellen
- Salzburgwiki
- Salzburgs Synchronik, Verlag Alfred Winter, 2002, ISBN 3-85380-055-6
- Stadtchronik 2003
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