Rauchenbichlerhof: Unterschied zwischen den Versionen
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| + | Der Hof hieß ursprünglich nach dem [[1120]] erstmals erwähnten Gut Waldbichl „Waldbichlhof“. Das Gut stand wohl schon [[1120]], jedenfalls aber [[1238]] und in der Folgezeit im Eigentum des [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Benediktiner-Erzstiftes St. Peter]], das es an verschiedene Besitzer in Pacht oder Erbrecht vergab. So besaß von [[1597]] bis gegen [[1677]] die Salzburger Kaufmannsfamilie Fabrizin, deren Wappen über dem südlichen Haustor des Hofes in Stein gemeißelt ist, Gut und Hof. | ||
| − | + | Nach [[1632]] ließ [[Fürsterzbischof]] [[Paris Graf von Lodron]] das [[Itzlinger Moos]] einschließlich des [[Schallmoos (Moor)|Schallmoos]] trockenlegen und erschließen, was wohl die Attraktivität auch des Waldbichlhofes erhöhte. | |
| − | + | [[1677]] bis [[1741]] besaß den Hof eine Familie Kaserer. [[1741]] wurde das Bauwerk vom [[Salzburger Stadtrat]] Franz Anton [[Rauchenbichler]] und seiner Frau Maria Theresia [[Poschinger]] erworben. Um [[1750]] fand ein Um- und Neubau im [[barock]]en Stil statt. [[1820]] erbte den Hof der [[Befreiungskriege (Überblick)|Freiheitskämpfer]] von [[1809]] und Offizier [[Anton Rauchenbichler]]. | |
| − | [[ | + | Am [[5. Oktober]] [[1822]] besuchte Zar Alexander I. das Schloss, wo er sich in eine k.k. Oberstenuniform kleidete, um in der Salzburger erzbischöflichen [[Alte Residenz|Residenz]] Kaiser [[Franz II./I.]] von Österreich - beide waren auf der Reise zum Fürstenkongress von Verona - zu treffen ([[Kaisertreffen in Salzburg 1822]]). |
| − | + | Anton Rauchenbichler verkaufte [[1831]] den Hof an [[Emilie Kraus Baronin von Wolfsberg (die "Hundsgräfin")]], eine ehemalige Geliebte [[Napoleon Bonaparte|Napoleons]], die hier mit ihren zahlreichen Tieren bis [[1841]] lebte. 1841 erwarben Alois (Antons Bruder) und Elisabeth Rauchenbichler von Rauchenbühl den Hof. Ihnen folgten [[1857]] ihr Sohn Josef Anton Rauchenbichler von Rauchenbühl, [[1881]] dessen Stiefsohn [[Franz Mayr (Gastwirt)|Franz Mayr]]. Die Übergabe an seine Söhne [[Franz Mayr d. J. (Gastwirt)|Franz]] und [[Fritz Mayr|Fritz]] erfolgte am [[15. September]] [[1906]]. [[1913]] kaufte Franz seinem Bruder Fritz die Hälfte ab und nach seinem Tod 1923 wurde seine Frau Marie, geborene Ganzera, Alleinbesitzerin. [[1960]], nach dem Tod von Marie Mayr, kam das Anwesen in den Besitz der Familie [[Kapsreiter]]. | |
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Version vom 7. Juli 2020, 10:01 Uhr
Der Rauchenbichlerhof ist ein altes denkmalgeschütztes Schlösschen im Stadtteil Schallmoos in der [[Stadt [[Salzburg kurz vor der Kreuzung Sterneckstraße-Linzer Bundesstraße.
Geschichte
Der Hof hieß ursprünglich nach dem 1120 erstmals erwähnten Gut Waldbichl „Waldbichlhof“. Das Gut stand wohl schon 1120, jedenfalls aber 1238 und in der Folgezeit im Eigentum des Benediktiner-Erzstiftes St. Peter, das es an verschiedene Besitzer in Pacht oder Erbrecht vergab. So besaß von 1597 bis gegen 1677 die Salzburger Kaufmannsfamilie Fabrizin, deren Wappen über dem südlichen Haustor des Hofes in Stein gemeißelt ist, Gut und Hof.
Nach 1632 ließ Fürsterzbischof Paris Graf von Lodron das Itzlinger Moos einschließlich des Schallmoos trockenlegen und erschließen, was wohl die Attraktivität auch des Waldbichlhofes erhöhte.
1677 bis 1741 besaß den Hof eine Familie Kaserer. 1741 wurde das Bauwerk vom Salzburger Stadtrat Franz Anton Rauchenbichler und seiner Frau Maria Theresia Poschinger erworben. Um 1750 fand ein Um- und Neubau im barocken Stil statt. 1820 erbte den Hof der Freiheitskämpfer von 1809 und Offizier Anton Rauchenbichler.
Am 5. Oktober 1822 besuchte Zar Alexander I. das Schloss, wo er sich in eine k.k. Oberstenuniform kleidete, um in der Salzburger erzbischöflichen Residenz Kaiser Franz II./I. von Österreich - beide waren auf der Reise zum Fürstenkongress von Verona - zu treffen (Kaisertreffen in Salzburg 1822).
Anton Rauchenbichler verkaufte 1831 den Hof an Emilie Kraus Baronin von Wolfsberg (die "Hundsgräfin"), eine ehemalige Geliebte Napoleons, die hier mit ihren zahlreichen Tieren bis 1841 lebte. 1841 erwarben Alois (Antons Bruder) und Elisabeth Rauchenbichler von Rauchenbühl den Hof. Ihnen folgten 1857 ihr Sohn Josef Anton Rauchenbichler von Rauchenbühl, 1881 dessen Stiefsohn Franz Mayr. Die Übergabe an seine Söhne Franz und Fritz erfolgte am 15. September 1906. 1913 kaufte Franz seinem Bruder Fritz die Hälfte ab und nach seinem Tod 1923 wurde seine Frau Marie, geborene Ganzera, Alleinbesitzerin. 1960, nach dem Tod von Marie Mayr, kam das Anwesen in den Besitz der Familie Kapsreiter.
Bauweise
Der Hof ist aus Steinquadern des Kapuzinerberges erbaut. Der zweistöckige Bau mit seinem Walmdach ist im damaligen Zustand samt einem kleinen historischen Garten gut erhalten. Im Garten steht ein Pavillon .
Heute befindet sich der Rauchenbichlerhof in Privatbesitz und ist nicht zu besichtigen.
Bilder
Rauchenbichlerhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Rauchenbichlerhof"
- Maria Kapsreiter-Mayr: Der Hof. Die Chronik eines Salzburger Landhauses. Eigenverlag oJ 1951/1952.
- Gnigl in alten Ansichten Band 2, Peter Walder-Gottsbacher, 2002, Europäische Bibliothek, Zaltbommel, Niederlande