Hahnbaum-Lifte: Unterschied zwischen den Versionen
K (hat „Hahnbaum-Sessellift“ nach „Hahnbaum-Sessellifte“ verschoben) |
K |
||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Bild:Hahnbaum1.jpg|thumb|Hahnbaumlift]] | [[Bild:Hahnbaum1.jpg|thumb|Hahnbaumlift]] | ||
[[Bild:Hahnbaum2.jpg|thumb|Die Abfahrt des Hahnbaumliftes mit Blick auf den [[Hochkönig]]]] | [[Bild:Hahnbaum2.jpg|thumb|Die Abfahrt des Hahnbaumliftes mit Blick auf den [[Hochkönig]]]] | ||
| − | + | Die beiden '''Hahnbaum-Sessellifte''' sind bei Familien und Schulklassen beliebte [[Aufstiegshilfen|Skilifte]] in der [[Pongau]]er Bezirkshauptstadt [[Sankt Johann im Pongau|St. Johann im Pongau]]. | |
| − | |||
==Allgemeines== | ==Allgemeines== | ||
| − | Im Jahre [[1946]] war es einigen Bürgern ein Anliegen die wintertouristische Bedeutung des Ortes St. Johann im Pongau wiederzugewinnen, welche sie vor dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] bereits gehabt hatte. Es wurde beschlossen einen | + | === Hahnbaumlift Nummer eins === |
| + | Im Jahre [[1946]] war es einigen Bürgern ein Anliegen die wintertouristische Bedeutung des Ortes St. Johann im Pongau wiederzugewinnen, welche sie vor dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] bereits gehabt hatte. Es wurde beschlossen einen Skilift auf den 1.226 [[m ü.A.]] hohen Hahnbaum zu errichten. Auf der einfachen Sesselbahn saßen sich die Leute gegenüber, die Stützen und Stationen waren aus Holz gebaut. Der Antrieb erfolgte durch einen alten Dieselmotor. Die erste Bahn ging aber nie richtig in Betrieb. Schon bei der Eröffnungsfahrt blieb sie auf halbem Weg stecken und konnte nicht wieder in Gang gebracht werden. Sie wurde kurzerhand abgerissen. | ||
Ein Jahr später folgte ein neuerlicher Versuch. Zum Bau wurde Material aus Wehrmachtsbeständen, wie Stahlseile und Stützen verwendet. Auch dieser Ein-Sessellift musste nach zwei Wintern eingestellt werden. | Ein Jahr später folgte ein neuerlicher Versuch. Zum Bau wurde Material aus Wehrmachtsbeständen, wie Stahlseile und Stützen verwendet. Auch dieser Ein-Sessellift musste nach zwei Wintern eingestellt werden. | ||
| − | Am [[22. Dezember]] [[1950]] konnte durch Landeshauptmann Dr. [[Josef Klaus]] und Bürgermeister [[Hans Kappacher]] am Hahnbaum der modernste Sessellift sowie das Sporthotel Hahnbaum eröffnet werden. Es gab mindestens sechs verschiedene | + | Am [[22. Dezember]] [[1950]] konnte durch Landeshauptmann Dr. [[Josef Klaus]] und Bürgermeister [[Hans Kappacher]] am Hahnbaum der modernste Sessellift Österreichs sowie das [[Hotel Hahnbaum|Sporthotel Hahnbaum]] eröffnet werden. Es gab mindestens sechs verschiedene Skiabfahrten. Die Pisten befanden sich alle im Naturzustand, lediglich erforderliche Zaunluken wurden geöffnet. |
| − | Die rasche technische Entwicklung | + | Die rasche technische Entwicklung der [[1950er]] und [[1960er]] Jahre ließ den einst modernsten Lift Österreichs sehr schnell altern. Trotz allem lockte der Hahnbaumlift nicht nur die St. Johanner an. Bis in die Landeshauptstadt [[Salzburg]] war der Lift bekannt geworden und Kolonnen von Skifahrern kamen mit dem Zug in das St. Johanner Skigebiet. Sogar österreichische Skimeisterschaften wurden auf dem Hahnbaum ausgetragen. |
| − | [[1970]] kam es zur Gründung der „Berglifte St. Johann GmbH und CoKG“, der ersten Liftgesellschaft des Ortes. Mit Ende der Wintersaison [[1975]]/[[1976]] sollte der Betrieb des völlig überalterten Hahnbaumliftes eingestellt werden. Zwei getrennte Initiativen starteten eine Selbsthilfeaktion und so brachte die St. Johanner Bevölkerung 8,8 Millionen Schilling für die Neuerrichtung der Doppelsesselbahn Hahnbaum auf. Es kamen schneearme Winter, wo wenig bzw. in einem Winter überhaupt kein Betrieb möglich war. Die Folge war, dass man [[1989]] beschloss eine Beschneiungsanlage für die Hauptabfahrt zu bauen. Es war eine der ersten Anlagen im Land Salzburg. Die hohen Kosten für die Instandhaltung des Liftbetriebes waren für die Gesellschaft nicht mehr tragbar. So übernahm im Herbst [[1996]] die Alpendorf Bergbahnen AG den St. Johanner Hahnbaumlift. | + | [[1970]] kam es zur Gründung der „Berglifte St. Johann GmbH und CoKG“, der ersten Liftgesellschaft des Ortes. Mit Ende der Wintersaison [[1975]]/[[1976]] sollte der Betrieb des völlig überalterten Hahnbaumliftes eingestellt werden. Zwei getrennte Initiativen starteten eine Selbsthilfeaktion und so brachte die St. Johanner Bevölkerung 8,8 Millionen Schilling (rund 650.000 Euro) für die Neuerrichtung der Doppelsesselbahn Hahnbaum auf. Es kamen schneearme Winter, wo wenig bzw. in einem Winter überhaupt kein Betrieb möglich war. Die Folge war, dass man [[1989]] beschloss eine [[Beschneiungsanlage]] für die Hauptabfahrt zu bauen. Es war eine der ersten Anlagen im Land Salzburg. Die hohen Kosten für die Instandhaltung des Liftbetriebes waren für die Gesellschaft nicht mehr tragbar. So übernahm im Herbst [[1996]] die [[Alpendorf Bergbahnen AG]] den St. Johanner Hahnbaumlift. |
Der Hahnbaumlift ist trotz der großen Konkurrenz, durch die im Umkreis befindlichen Liftanlagen, von großer Bedeutung für die St. Johanner Bevölkerung. Besonders bei Familien mit Kleinkindern und den St. Johanner Schulklassen ist der Hahnbaumlift nach wie vor sehr beliebt. | Der Hahnbaumlift ist trotz der großen Konkurrenz, durch die im Umkreis befindlichen Liftanlagen, von großer Bedeutung für die St. Johanner Bevölkerung. Besonders bei Familien mit Kleinkindern und den St. Johanner Schulklassen ist der Hahnbaumlift nach wie vor sehr beliebt. | ||
| − | Der Lift bringt seit einigen Jahren nicht nur | + | Der Lift bringt seit einigen Jahren nicht nur Skifahrer bergwärts, sondern auch die Rodler zur drei Kilometer langen Rodelbahn. |
| − | |||
| − | |||
| − | Mit Beginn der Wintersaison [[2010]]/[[2011]] wurde unterhalb des [[Gasthof Hetzenbichl|Gasthofs Hetzenbichl]] ein 330 Meter langer Tellerschlepplift gebaut. Er hat den in die Jahre gekommenen Übungsschlepplift neben dem „Kinderland Hahnbaum“ ersetzt. Der Lift ist für Einheimische und Gäste kostenlos benutzbar. | + | === Hahnbaumlist Nummer zwei=== |
| + | Seit [[2009]] wird die Zukunft des Hahnbaumliftes neuerlich diskutiert. Mit Beginn der Wintersaison [[2010]]/[[2011]] wurde unterhalb des [[Gasthof Hetzenbichl|Gasthofs Hetzenbichl]] ein 330 Meter langer Tellerschlepplift gebaut. Er hat den in die Jahre gekommenen Übungsschlepplift neben dem „Kinderland Hahnbaum“ ersetzt. Der Lift ist für Einheimische und Gäste kostenlos benutzbar. | ||
==Quellen== | ==Quellen== | ||
| Zeile 30: | Zeile 29: | ||
[[Kategorie:Sankt Johann im Pongau]] | [[Kategorie:Sankt Johann im Pongau]] | ||
[[Kategorie:Tourismus]] | [[Kategorie:Tourismus]] | ||
| + | [[Kategorie:Verkehr]] | ||
| + | [[Kategorie:Bergbahnen]] | ||
[[Kategorie:Skilift]] | [[Kategorie:Skilift]] | ||
Version vom 9. Januar 2011, 17:03 Uhr
Die beiden Hahnbaum-Sessellifte sind bei Familien und Schulklassen beliebte Skilifte in der Pongauer Bezirkshauptstadt St. Johann im Pongau.
Allgemeines
Hahnbaumlift Nummer eins
Im Jahre 1946 war es einigen Bürgern ein Anliegen die wintertouristische Bedeutung des Ortes St. Johann im Pongau wiederzugewinnen, welche sie vor dem Zweiten Weltkrieg bereits gehabt hatte. Es wurde beschlossen einen Skilift auf den 1.226 m ü.A. hohen Hahnbaum zu errichten. Auf der einfachen Sesselbahn saßen sich die Leute gegenüber, die Stützen und Stationen waren aus Holz gebaut. Der Antrieb erfolgte durch einen alten Dieselmotor. Die erste Bahn ging aber nie richtig in Betrieb. Schon bei der Eröffnungsfahrt blieb sie auf halbem Weg stecken und konnte nicht wieder in Gang gebracht werden. Sie wurde kurzerhand abgerissen.
Ein Jahr später folgte ein neuerlicher Versuch. Zum Bau wurde Material aus Wehrmachtsbeständen, wie Stahlseile und Stützen verwendet. Auch dieser Ein-Sessellift musste nach zwei Wintern eingestellt werden.
Am 22. Dezember 1950 konnte durch Landeshauptmann Dr. Josef Klaus und Bürgermeister Hans Kappacher am Hahnbaum der modernste Sessellift Österreichs sowie das Sporthotel Hahnbaum eröffnet werden. Es gab mindestens sechs verschiedene Skiabfahrten. Die Pisten befanden sich alle im Naturzustand, lediglich erforderliche Zaunluken wurden geöffnet.
Die rasche technische Entwicklung der 1950er und 1960er Jahre ließ den einst modernsten Lift Österreichs sehr schnell altern. Trotz allem lockte der Hahnbaumlift nicht nur die St. Johanner an. Bis in die Landeshauptstadt Salzburg war der Lift bekannt geworden und Kolonnen von Skifahrern kamen mit dem Zug in das St. Johanner Skigebiet. Sogar österreichische Skimeisterschaften wurden auf dem Hahnbaum ausgetragen.
1970 kam es zur Gründung der „Berglifte St. Johann GmbH und CoKG“, der ersten Liftgesellschaft des Ortes. Mit Ende der Wintersaison 1975/1976 sollte der Betrieb des völlig überalterten Hahnbaumliftes eingestellt werden. Zwei getrennte Initiativen starteten eine Selbsthilfeaktion und so brachte die St. Johanner Bevölkerung 8,8 Millionen Schilling (rund 650.000 Euro) für die Neuerrichtung der Doppelsesselbahn Hahnbaum auf. Es kamen schneearme Winter, wo wenig bzw. in einem Winter überhaupt kein Betrieb möglich war. Die Folge war, dass man 1989 beschloss eine Beschneiungsanlage für die Hauptabfahrt zu bauen. Es war eine der ersten Anlagen im Land Salzburg. Die hohen Kosten für die Instandhaltung des Liftbetriebes waren für die Gesellschaft nicht mehr tragbar. So übernahm im Herbst 1996 die Alpendorf Bergbahnen AG den St. Johanner Hahnbaumlift.
Der Hahnbaumlift ist trotz der großen Konkurrenz, durch die im Umkreis befindlichen Liftanlagen, von großer Bedeutung für die St. Johanner Bevölkerung. Besonders bei Familien mit Kleinkindern und den St. Johanner Schulklassen ist der Hahnbaumlift nach wie vor sehr beliebt.
Der Lift bringt seit einigen Jahren nicht nur Skifahrer bergwärts, sondern auch die Rodler zur drei Kilometer langen Rodelbahn.
Hahnbaumlist Nummer zwei
Seit 2009 wird die Zukunft des Hahnbaumliftes neuerlich diskutiert. Mit Beginn der Wintersaison 2010/2011 wurde unterhalb des Gasthofs Hetzenbichl ein 330 Meter langer Tellerschlepplift gebaut. Er hat den in die Jahre gekommenen Übungsschlepplift neben dem „Kinderland Hahnbaum“ ersetzt. Der Lift ist für Einheimische und Gäste kostenlos benutzbar.
Quellen
- St. Johanner Stadtbuch
- Eigenrecherche Elisabeth Höll