Ilmar Tammelo: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Rechtsphilosoph)
 
K (Textersetzung - „u.a.“ durch „u. a.“)
 
(10 dazwischenliegende Versionen von 5 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
O. Univ.-Prof. Dr. '''Ilmar Tammelo'''<ref>Bis 1935: Ilmar Eichelmann.</ref> (* [[25. Februar]] [[1917]] in Narva [<nowiki></nowiki>[[Estland]]<nowiki></nowiki>], † [[7. Februar]] [[1982]] Sydney [<nowiki></nowiki>[[Australien]]<nowiki></nowiki>])<ref name= "Wp">[[Wikipedia]]-Artikel [http://et.wikipedia.org/wiki/Ilmar_Tammelo "Ilmar Tammelo" (estnisch).]</ref> war ein bedeutender Rechtsphilosoph und [[Professor]] für Rechtsphilosophie an der [[Universität Salzburg]].
+
O. Univ.-[[Professor|Prof.]] Dr. iur. '''Ilmar Tammelo''' (* [[25. Februar]] [[1917]] in Narwa, estnisch ''Narva'', [[Russland|Russisches Kaiserreich]]; † [[7. Februar]] [[1982]] Sydney, [[Australien]]) war ein bedeutender Rechtsphilosoph und [[Professor]] für Rechtsphilosophie an der [[Universität Salzburg]].
  
{{Personenstub}}
+
== Leben ==
 +
Ilmar Tammelo war der Sohn des Lehrers Richard-Friedrich Eichelmann und seiner Frau Johanna, geborene Treufeldt. Sein Vater starb bereits [[1919]] im Estnischen Freikeitskrieg. Der Familienname wurde [[1935]] in "Tammelo" (estnisch für ''Eiche'') estnisiert. Von [[1937]] bis [[1943]] studierte er Rechtswissenschaften an der Universität in Dorpat, estnisch ''Tartu'', und setzte sein Studium an der Universität Marburg an der Lahn ([[Deutschland]]) fort, wo er [[1944]] zum Diktor der Rechtswissenschaften promovierte. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] habilitierte er sich [[1947]] an der Universität Heidelberg. Er emigrierte nach Australien, wo er sich unter anderem als Holzfäller über Wasser hielt, dann jedoch seine akademische Laufbahn fortsetzen konnte. [[1951]] erwarb er an der Universität Melbourne einen ''Master of Arts'' (MA) in ''Political Philosophy'' und wurde Mitarbeiter des Rechtsphilosophen und Völkerrechtlers Julius Stone an der Universität von Nwe South Wales in Sydney. Dort erwarb er [[1964]] einen ''Legum Magister'' (LL.M.) in ''International Law and Jurisprudence'' und stieg zum Forschungsprofessor auf. Er war Gründungspräsident der ''Australian Society of Legal Philosophy'' und lernte in Sydney [[René Marcic]] kennen, der ihn nach Österreich empfahl.
  
Tammelo zählt zu den Begründern der Rechtslogik und im deutschsprachigen Raum der Rechtsinformatik.<ref name="ebay">[http://www.ebay.at/itm/BUCH-Weg-Idee-Gerechtigkeit-Gedenkschrift-Ilmar-Tammelo-/120923249398?pt=Sach_Fachb%C3%BCcher&hash=item1c27965af6 Klappentext (Gedenkschrift).]</ref>
+
Am [[2. Oktober]] [[1972]] kam er als Gast- und Honorarprofessor an die Universität Salzburg und wurde am [[1. April]] [[1973]] zum Ordinarius für Allgemeine Staatslehre, Österreichisches Verfassungsrecht und Rechtsphilosophie an der [[Rechts- und wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Salzburg|Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg]]. Tammelo zählt zu den Begründern der Rechtslogik und, im deutschsprachigen Raum, der Rechtsinformatik.<ref name="ebay">[http://www.ebay.at/itm/BUCH-Weg-Idee-Gerechtigkeit-Gedenkschrift-Ilmar-Tammelo-/120923249398?pt=Sach_Fachb%C3%BCcher&hash=item1c27965af6 Klappentext (Gedenkschrift).]</ref>
  
 
In mehreren Büchern beschäftigte er sich mit der Idee der Gerechtigkeit und der Erfassung objektiver Kriterien für diese.
 
In mehreren Büchern beschäftigte er sich mit der Idee der Gerechtigkeit und der Erfassung objektiver Kriterien für diese.
  
Er lehrte während seiner letzten und bedeutensten Jahre an der Universität Salzburg.<ref name="ebay"/>
+
Als er von einer schweren Erkrankung erfuhr, kehrte er im Jänner [[1982]] nach Australien zurück, wo er wenige Tage später verstarb. Tammelo war verheiratet mit der australischen Juristin Lyndall Lorna.
  
Tammelo war auch Esperantist.<ref name= "Wp"/>
+
Tammelo war auch Esperantist.<ref name= "Wp">[[Wikipedia]]-Artikel [http://et.wikipedia.org/wiki/Ilmar_Tammelo "Ilmar Tammelo" (estnisch).]</ref>
  
==Quellen und Anmerkungen==
+
== Literatur ==
 +
* [[Raimund Jakob|Jakob, Raimund]]; Philipps, Lothar; Schweighofer, Erich; Varga, Csaba (Hrsg.), [http://books.google.at/books?id=LE5cxyehbr4C&printsec=frontcover#v=onepage&q&f=false ''Auf dem Weg zur Idee der Gerechtigkeit. Gedenkschrift für Ilmar Tammelo''.] Münster u. a., Lit Verlag, 2009. ISBN: 9783643500342
 +
== Quellen und Anmerkungen ==
 
<references/>
 
<references/>
  
==Literatur==
+
{{SORTIERUNG:Tammelo, Ilmar}}
* Jakob, Raimund; Philipps, Lothar; Schweighofer, Erich; Varga, Csaba (Hrsg.), [http://books.google.at/books?id=LE5cxyehbr4C&printsec=frontcover#v=onepage&q&f=false ''Auf dem Weg zur Idee der Gerechtigkeit : Gedenkschrift für Ilmar Tammelo''.] Münster u.a., Lit Verlag, 2009. ISBN: 9783643500342
+
[[Kategorie:Person]]
+
[[Kategorie:Person (Geschichte)]]
[[Kategorie:Person|Tammelo, Ilmar]]
+
[[Kategorie:Person (Wissenschaft)]]
[[Kategorie:Jurist|Tammelo, Ilmar]]
+
[[Kategorie:Person (Bildung)]]
[[Kategorie:Professor|Tammelo, Ilmar]]
+
[[Kategorie:Person (Recht)]]
[[Kategorie:Wissenschafter|Tammelo, Ilmar]]
+
[[Kategorie:Kultur und Bildung]]
[[Kategorie:Zuagroaste|Tammelo, Ilmar]]
+
[[Kategorie:Bildung]]
 +
[[Kategorie:Wissenschaft]]
 +
[[Kategorie:Universitätsprofessor]]
 +
[[Kategorie:Zuagroaste]]
 +
[[Kategorie:Estland]]
 +
[[Kategorie:Geboren 1917]]
 +
[[Kategorie:Gestorben 1982]]

Aktuelle Version vom 30. November 2023, 09:44 Uhr

O. Univ.-Prof. Dr. iur. Ilmar Tammelo (* 25. Februar 1917 in Narwa, estnisch Narva, Russisches Kaiserreich; † 7. Februar 1982 Sydney, Australien) war ein bedeutender Rechtsphilosoph und Professor für Rechtsphilosophie an der Universität Salzburg.

Leben

Ilmar Tammelo war der Sohn des Lehrers Richard-Friedrich Eichelmann und seiner Frau Johanna, geborene Treufeldt. Sein Vater starb bereits 1919 im Estnischen Freikeitskrieg. Der Familienname wurde 1935 in "Tammelo" (estnisch für Eiche) estnisiert. Von 1937 bis 1943 studierte er Rechtswissenschaften an der Universität in Dorpat, estnisch Tartu, und setzte sein Studium an der Universität Marburg an der Lahn (Deutschland) fort, wo er 1944 zum Diktor der Rechtswissenschaften promovierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg habilitierte er sich 1947 an der Universität Heidelberg. Er emigrierte nach Australien, wo er sich unter anderem als Holzfäller über Wasser hielt, dann jedoch seine akademische Laufbahn fortsetzen konnte. 1951 erwarb er an der Universität Melbourne einen Master of Arts (MA) in Political Philosophy und wurde Mitarbeiter des Rechtsphilosophen und Völkerrechtlers Julius Stone an der Universität von Nwe South Wales in Sydney. Dort erwarb er 1964 einen Legum Magister (LL.M.) in International Law and Jurisprudence und stieg zum Forschungsprofessor auf. Er war Gründungspräsident der Australian Society of Legal Philosophy und lernte in Sydney René Marcic kennen, der ihn nach Österreich empfahl.

Am 2. Oktober 1972 kam er als Gast- und Honorarprofessor an die Universität Salzburg und wurde am 1. April 1973 zum Ordinarius für Allgemeine Staatslehre, Österreichisches Verfassungsrecht und Rechtsphilosophie an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg. Tammelo zählt zu den Begründern der Rechtslogik und, im deutschsprachigen Raum, der Rechtsinformatik.[1]

In mehreren Büchern beschäftigte er sich mit der Idee der Gerechtigkeit und der Erfassung objektiver Kriterien für diese.

Als er von einer schweren Erkrankung erfuhr, kehrte er im Jänner 1982 nach Australien zurück, wo er wenige Tage später verstarb. Tammelo war verheiratet mit der australischen Juristin Lyndall Lorna.

Tammelo war auch Esperantist.[2]

Literatur

Quellen und Anmerkungen