Gustave Abel: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Gustave Antoine Abel''' (* [[8. November]] [[1901]] in Metz (Lothringen, [[Frankreich]]); † [[16. Juli]] [[1988]] in [[Salzburg]]) war ein österreichischer Höhlenforscher.
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'''Gustave Antoine Abel''', auch: ''Gustav'' Abel, (* [[8. November]] [[1901]] in Metz, [[Elsass]]-Lothringen, [[Deutschland|Deutsches Reich]]; † [[16. Juli]] [[1988]] in der [[Stadt Salzburg]]) war ein österreichischer Höhlenforscher.
  
 
== Leben ==
 
== Leben ==
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=== Das gewöhnliche Leben ===
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Die Kindheit verbrachte Gustave Abel in Metz, wo seine Eltern als Auslandsösterreicher ansässig waren.<ref name = "Geiser1 ">Geiser, Die Höhle aaO.</ref>
  
In Metz/Lothringen geboren, wurde sein Interesse an Höhlen schon im Jahr von sechs Jahren beim Besuch der Höhle von Han-sur-Lesse in [[Belgien]] entflammt.
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Beim Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] übersiedelte die Familie nach Salzburg.<ref name = "Geiser1 "/>
  
Gustave Abel kam schon in früher Jugend nach Salzburg. Die Erforschung von Höhlen wurde ihm zum Lebensinhalt. Er erforschte mehr als 300 Höhlen, von denen er rund 150 selbst entdeckt hatte.
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Hier erlernte Abel das Mechaniker- und Elektrikergewerbe, legte die Meisterprüfung ab und kam nach verschiedenen Umwegen zu den [[Salzburg AG|Salzburger Wasserwerken]], wo er schließlich als Oberinspektor in Pension ging.<ref name = "Geiser1 "/>
  
1934 entwickelte er ein Höhlenkennziffern-System, das nachmals den Grundstein des Höhlenkatasters des Verbandes Österreichischer Höhlenforscher bildete.
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==Höhlenkunde==
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Abels Interesse an Höhlen wurde schon mit vier Jahren  beim Besuch der Höhle von Han-sur-Lesse in [[Belgien]] (1906) entflammt.<ref name = "Geiser1 "/>
  
Er war auch Obmann des Salzburger Landesvereins für Höhlenkunde.
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Im Jahr 1926<ref name = "Geiser2">[[Elisabeth Geiser]], Gustave A. Abel †. in. Mitteilungen aus dem Haus der Natur [http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/HdN_11_0048.pdf 11, S.&nbsp;48].</ref> trat Abel dem [[Landesverein für Höhlenkunde in Salzburg]] bei. Er entwickelte einen ungeheuren Entdeckungs- und Forschungseifer:<ref name = "Geiser1 "/>
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Er war bei insgesamt 150 Neuentdeckungen beteiligt und fand in rund 100 weiteren Höhlen vorher unbekannt gewesene Fortsetzungen. Seine Expeditionen erfassten beispielsweise<ref name = "Wp">Wikipedia (deutsch) aaO.</ref>
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* im [[Tennengebirge]]: [[Eisriesenwelt]], [[Eiskogelhöhle]], [[Brunneckerhöhle]], [[Frauenofen]], [[Winnerfallhöhle]], [[Grießkessel-Eishöhle]];
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* im [[Untersberg]]: [[Salzburger Schacht]], [[Fürstenbrunner Quellhöhle]], [[Großer Eiskeller]], [[Windlöcher]], [[Gamslöcher]];
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* im [[Hagengebirge]]: [[Tantalhöhle]], [[Scheukofen]], [[Brunnloch]], [[Bärenhöhle (Bluntautal)|Bärenhöhle]];
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Auch in Frankreich war er aktiv: Er trat 1936 dem ''Spéléo-club de France'', der späteren ''Société spéléologique de France'' bei. Er war einer der Organisatoren des Ersten Internationalen Kongresses für Speläologie, der 1953 in [[Frankreich#Paris|Paris]] stattfand.<ref name = "Wpf">Wikipedia (französisch) aaO.</ref>
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Nach dem [[Zweiten Weltkrieg]] war Abel zunächst Korrespondent der Höhlenkommission beim Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft in Wien, dann etliche Jahre hindurch Obmann des [[Landesverein für Höhlenforschung in Salzburg|Landesvereins für Höhlenforschung in Salzburg]].<ref name = "Geiser1 "/>
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Schließlich widmete er den Hauptteil seiner Arbeitskraft der höhlenkundlichen Abteilung am [[Haus der Natur]] in Salzburg.<ref name = "Geiser1 "/> Hier unterhielt er auch eine kleine höhlenkundliche Arbeitsgemeinschaft. Diese führte in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt in Wien sowie dem späteren Institut für Höhlenforschung in Wien viele Jahre hindurch die Grabungen in der [[Schlenken-Durchgangshöhle]], einer [[steinzeit]]lichen Jagdstation, unter seiner organisatorischen Leitung (die wissenschaftliche Leitung hatte der Wiener Speläologe Univ.-Prof. Dr. Kurt Ehrenberg inne) durch.<ref name = "Geiser2 "/>
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==Ehrungen==
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* [[Ehrenbecher des Landes Salzburg]]<ref name = "Geiser1 "/>
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* [[Eduard_Paul_Tratz#Eduard-Paul-Tratz-Preis|Förderungspreis der Dr.-Eduard-Paul-Tratz-Stiftung Salzburg]] 1970<ref name = "Geiser1 "/>
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* Ehrenmitgliedschaften mehrerer ausländischer höhlenkundlicher Verbände<ref name = "Geiser1 "/>, z. B. der ''Fédération française de spéléologie''.<ref name = "Wpf"/>
  
 
== Werke ==
 
== Werke ==
(Auswahl)
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*''Im Reich der Höhlen''. Lux-Lesebogen, Natur- und Kulturkundliche. Hefte Nr. 67.
* ''Im Reich der Höhlen''. Lux-Lesebogen, Natur- und Kulturkundliche. Hefte Nr. 67.
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*''Aufsätze (Auswahl)
*Aufsätze in den [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 1941-1979|Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (MGSLK)]]:
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**– und [[Walter Freiherr von Czoernig-Czernhausen|W. v. Czoernig]]: ''Einige Neuforschungen des Salzburger Vereins für Höhlenkunde''. Berlin 1934, Mitteilungen über Höhlen- u. Karstforschung, Jg. 1934, Heft 1.
**''Beringungsversuche an [[Fledermäuse]]n im Lande Salzburg'', in:  MGSLK 88/89, 1948/49, S. 147-154
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**''Neue Höhlen im Untersberg (Salzburg)'', Mitteilungen über Höhlen- und Karstforschung, 1935.
**''Die [[Lasaberg]]er Frauenhöhle und Bewandtnis der Höhlennamen'', in: MGSLK 101, 1961, S. 221-222
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**''Das Seilbahnprojekt und die Wasserversorgung aus dem Untersberg'', Mitteilungen der naturwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft am Haus der Natur in Salzburg / Geologisch-mineralogische Arbeitsgemeinschaft, 1957, S.&nbsp;1-11.
**''Beringungsergebnis an Mopsfledermäusen im Lande Salzburg'', in: MGSLK 101, 1961, S. 223-224
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**''Die Neuforschungen in dem großen Eiskeller des Untersberges bei Salzburg'', Mitteilungen über Höhlen- und Karstforschung, 1937, S.&nbsp;128-132.
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**''Der Salzburger Schacht, der tiefste Naturschacht des Landes. Salzburg'', [[Salzburger Volksblatt]], Jänner 1936.
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**''Höhlenforschungen in Salzburg''. Berlin 1934, Mitteilungen über Höhlen- u. Karstforschung, Heft 3, S.&nbsp;74-76.
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**''Salzburger Höhlenforschungen''. Berlin 1935, Mitteilungen über Höhlen- u. Karstforschung, Heft 3.
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**''Neue Höhlen im Untersberg (Salzburg).'' Berlin 1935, Mitteilungen über Höhlen- u. Karstforschung, Heft 2.
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**''Wasser wandern durch den Berg. Der Hochkamm des Tennengebirges und seine unterirdischen Wasserläufe''. Wien 1946/47 (Universum 1, 49-52.).
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**''Werden und Vergehen im Höhleneis''. Wien 1946/47 (Universum 1, S.&nbsp;192-193.).
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**''Beringungsversuche an Fledermäusen im Lande Salzburg'', in: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 1941-1979|Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (MGSLK)]] 88/89, 1948/49, S.&nbsp;147-154.
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**''Die Eiskogelhöhle im Tennengebirge''. Wien 1949 (Protokoll 4. Vollvers. Bundeshöhlenkomm. Anhang.).
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**''Der alpine Karst als Wasserspeicher''. Wien 1950 (GWW 4, S.&nbsp;259-264.).
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**''In der Tantalhöhle''. Wien 1950 (Universum 5, S.&nbsp;713-718.).
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**''Die Entstehung der Eisriesenwelt im Tennengebirge''. Wien 1951 (Protokolle der 6. Vollversammlung der Höhlenkommission 1951 in Salzburg, S.&nbsp;117-124).
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**''Die [[Lasaberg (Berg)|Lasaberger]] Frauenhöhle und Bewandtnis der Höhlennamen'', in: MGSLK 101, 1961, S.&nbsp;221-222.
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**''Beringungsergebnis an Mopsfledermäusen im Lande Salzburg'', in: MGSLK 101, 1961, S.&nbsp;223-224.
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**''Über die Fledermausberingungen'' (Kurzbericht).'' In: Berichte aus dem Haus der Natur in Salzburg, Abteilung A: Zoologische und botanische Sammlungen sowie Allgemeines, III. Folge/1971, S.&nbsp;48.
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**''Spuren des Altsteinmenschen in der [[Schlenken-Durchgangshöhle]]. Ergebnisse der letzten Grabungen.'' In: Berichte aus dem Haus der Natur in Salzburg, VIII. Folge (1978), S.&nbsp;59-61.
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**''Höhlenforschung am Ätna.'' In: Berichte aus dem Haus der Natur in Salzburg, VII. Folge (1976), S.&nbsp;12-13.
  
== Weiterführend ==
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== Literatur ==
Für weitere Informationen zu Gustave Abel siehe zum Beispiel
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* [[Albert Ausobsky]]: ''in dankbarem Gedenken unserem Altobmann Gustave Antoine Abel'', Atlantis 2/1988 (Publikation des Landesvereines für Höhlenkunde Salzburg)
* den [http://de.wikipedia.org/wiki/Gustave_Abel Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia] oder
+
* Hubert Trimmel, ''In Memoriam Antoine Gustave Abel (1901-1988)''. In: Die Höhle 40 (1989), [http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/Hoehle_040_0026-0027.pdf S.&nbsp;26-27 (PDF&nbsp;745.7kB).]
* den [http://fr.wikipedia.org/wiki/Gustave_Abel Eintrag in der französischsprachigen Wikipedia]
 
zum selben Thema.
 
  
== Quellen==
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== Quellen ==
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* h. t., ''Gustave Abel — 75 Jahre''. In: Die Höhle (Zeitschrift für Karst- und Höhlenkunde) [http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/HdN_11_0048.pdf 27 (1976), S. 156-158]
 +
* [[Elisabeth Geiser]], Gustave A. Abel †. In: [[Eberhard Stüber]], [http://www.landesmuseum.at/datenbanken/digilit/?serienr=7244 Berichte aus dem Haus der Natur in Salzburg,] XI.&nbsp;Folge (1990), [http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/HdN_11_0048.pdf S. 48. (PDF&nbsp;1.1MB)]
 
* [[Wikipedia]]-Artikel zu Gustave Abel
 
* [[Wikipedia]]-Artikel zu Gustave Abel
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Gustave_Abel auf Deutsch] und
+
** [http://de.wikipedia.org/wiki/Gustave_Abel auf Deutsch] und
* [http://fr.wikipedia.org/wiki/Gustave_Abel auf Französisch]
+
** [http://fr.wikipedia.org/wiki/Gustave_Abel auf Französisch]
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== Einzelnachweise ==
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<references/>
  
[[Kategorie:Person|Abel, Gustave]]
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{{SORTIERUNG:Abel, Gustave}}
[[Kategorie:Wissenschafter|Abel, Gustave]]
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[[Kategorie:Person]]
[[Kategorie:Zuagroaste|Abel, Gustave]]
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[[Kategorie:Person (Geschichte)]]
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[[Kategorie:Person (Wissenschaft)]]
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[[Kategorie:Forscher]]
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[[Kategorie:Höhlenforscher]]
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[[Kategorie:Zuagroaste]]
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[[Kategorie:Deutschland]]
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[[Kategorie:Geboren 1901]]
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[[Kategorie:Gestorben 1988]]

Aktuelle Version vom 1. August 2024, 21:15 Uhr

Gustave Antoine Abel, auch: Gustav Abel, (* 8. November 1901 in Metz, Elsass-Lothringen, Deutsches Reich; † 16. Juli 1988 in der Stadt Salzburg) war ein österreichischer Höhlenforscher.

Leben

Das gewöhnliche Leben

Die Kindheit verbrachte Gustave Abel in Metz, wo seine Eltern als Auslandsösterreicher ansässig waren.[1]

Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs übersiedelte die Familie nach Salzburg.[1]

Hier erlernte Abel das Mechaniker- und Elektrikergewerbe, legte die Meisterprüfung ab und kam nach verschiedenen Umwegen zu den Salzburger Wasserwerken, wo er schließlich als Oberinspektor in Pension ging.[1]

Höhlenkunde

Abels Interesse an Höhlen wurde schon mit vier Jahren beim Besuch der Höhle von Han-sur-Lesse in Belgien (1906) entflammt.[1]

Im Jahr 1926[2] trat Abel dem Landesverein für Höhlenkunde in Salzburg bei. Er entwickelte einen ungeheuren Entdeckungs- und Forschungseifer:[1]

Er war bei insgesamt 150 Neuentdeckungen beteiligt und fand in rund 100 weiteren Höhlen vorher unbekannt gewesene Fortsetzungen. Seine Expeditionen erfassten beispielsweise[3]

Er nahm 280 Höhlenpläne auf, auf denen insgesamt 28 Kilometer selbst vermessener Gangstrecken eingezeichnet waren.[1]

Die Salzburger Höhlen waren das Ziel bei rund 900 Exkursionen.[1]

Er veröffentlichte rund 300 Mitteilungen, Berichte und Aufsätze.[1]

Der wechselnde Eisstand in den Eishöhlen der Salzburger Kalkalpen veranlasste ihn, in verschiedenen Höhlen Eispegel anzubringen und bei späteren Höhlenfahrten abzulesen sowie systematische Temperaturmessungen durchzuführen. Aus ungefähr 50 Höhlen liegen Serien von Meßwerten vor.[1]

Zur Erforschung der Fledermausbestände unternahm er in Höhlen und aufgelassenen Stollen Beringungen der Tiere, wodurch äußerst wertvolle Daten über die Verbreitung und Lebensweise sowie die Lebenserwartung[3] gewonnen wurden.[2]

Als Fotograf leistete er ebenfalls Erstaunliches. Sein Archiv umfasste rund 11 000 Diapositive. Durch Diavorträge machte er auch außerhalb Österreichs die Höhlen der Ostalpen bekannt.[1]

1934[3] entwickelte er ein Höhlenkennziffern-System, das den Grundstein des Höhlenkatasters des Verbandes Österreichischer Höhlenforscher, aber auch des ungarischen Höhlenkatasters bildet.[1]

Auch in Frankreich war er aktiv: Er trat 1936 dem Spéléo-club de France, der späteren Société spéléologique de France bei. Er war einer der Organisatoren des Ersten Internationalen Kongresses für Speläologie, der 1953 in Paris stattfand.[4]

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Abel zunächst Korrespondent der Höhlenkommission beim Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft in Wien, dann etliche Jahre hindurch Obmann des Landesvereins für Höhlenforschung in Salzburg.[1]

Schließlich widmete er den Hauptteil seiner Arbeitskraft der höhlenkundlichen Abteilung am Haus der Natur in Salzburg.[1] Hier unterhielt er auch eine kleine höhlenkundliche Arbeitsgemeinschaft. Diese führte in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt in Wien sowie dem späteren Institut für Höhlenforschung in Wien viele Jahre hindurch die Grabungen in der Schlenken-Durchgangshöhle, einer steinzeitlichen Jagdstation, unter seiner organisatorischen Leitung (die wissenschaftliche Leitung hatte der Wiener Speläologe Univ.-Prof. Dr. Kurt Ehrenberg inne) durch.[2]

Vor allem durch seine Diavorträge mit ihren prachtvollen Höhlenaufnahmen gelang es Gustave Abel, das Interesse der Menschen für die unterirdische Höhlenwelt zu wecken.[2]

Ehrungen

Werke

  • Im Reich der Höhlen. Lux-Lesebogen, Natur- und Kulturkundliche. Hefte Nr. 67.
  • Aufsätze (Auswahl)
    • – und W. v. Czoernig: Einige Neuforschungen des Salzburger Vereins für Höhlenkunde. Berlin 1934, Mitteilungen über Höhlen- u. Karstforschung, Jg. 1934, Heft 1.
    • Neue Höhlen im Untersberg (Salzburg), Mitteilungen über Höhlen- und Karstforschung, 1935.
    • Das Seilbahnprojekt und die Wasserversorgung aus dem Untersberg, Mitteilungen der naturwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft am Haus der Natur in Salzburg / Geologisch-mineralogische Arbeitsgemeinschaft, 1957, S. 1-11.
    • Die Neuforschungen in dem großen Eiskeller des Untersberges bei Salzburg, Mitteilungen über Höhlen- und Karstforschung, 1937, S. 128-132.
    • Der Salzburger Schacht, der tiefste Naturschacht des Landes. Salzburg, Salzburger Volksblatt, Jänner 1936.
    • Höhlenforschungen in Salzburg. Berlin 1934, Mitteilungen über Höhlen- u. Karstforschung, Heft 3, S. 74-76.
    • Salzburger Höhlenforschungen. Berlin 1935, Mitteilungen über Höhlen- u. Karstforschung, Heft 3.
    • Neue Höhlen im Untersberg (Salzburg). Berlin 1935, Mitteilungen über Höhlen- u. Karstforschung, Heft 2.
    • Wasser wandern durch den Berg. Der Hochkamm des Tennengebirges und seine unterirdischen Wasserläufe. Wien 1946/47 (Universum 1, 49-52.).
    • Werden und Vergehen im Höhleneis. Wien 1946/47 (Universum 1, S. 192-193.).
    • Beringungsversuche an Fledermäusen im Lande Salzburg, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (MGSLK) 88/89, 1948/49, S. 147-154.
    • Die Eiskogelhöhle im Tennengebirge. Wien 1949 (Protokoll 4. Vollvers. Bundeshöhlenkomm. Anhang.).
    • Der alpine Karst als Wasserspeicher. Wien 1950 (GWW 4, S. 259-264.).
    • In der Tantalhöhle. Wien 1950 (Universum 5, S. 713-718.).
    • Die Entstehung der Eisriesenwelt im Tennengebirge. Wien 1951 (Protokolle der 6. Vollversammlung der Höhlenkommission 1951 in Salzburg, S. 117-124).
    • Die Lasaberger Frauenhöhle und Bewandtnis der Höhlennamen, in: MGSLK 101, 1961, S. 221-222.
    • Beringungsergebnis an Mopsfledermäusen im Lande Salzburg, in: MGSLK 101, 1961, S. 223-224.
    • Über die Fledermausberingungen (Kurzbericht). In: Berichte aus dem Haus der Natur in Salzburg, Abteilung A: Zoologische und botanische Sammlungen sowie Allgemeines, III. Folge/1971, S. 48.
    • Spuren des Altsteinmenschen in der Schlenken-Durchgangshöhle. Ergebnisse der letzten Grabungen. In: Berichte aus dem Haus der Natur in Salzburg, VIII. Folge (1978), S. 59-61.
    • Höhlenforschung am Ätna. In: Berichte aus dem Haus der Natur in Salzburg, VII. Folge (1976), S. 12-13.

Literatur

  • Albert Ausobsky: in dankbarem Gedenken unserem Altobmann Gustave Antoine Abel, Atlantis 2/1988 (Publikation des Landesvereines für Höhlenkunde Salzburg)
  • Hubert Trimmel, In Memoriam Antoine Gustave Abel (1901-1988). In: Die Höhle 40 (1989), S. 26-27 (PDF 745.7kB).

Quellen

Einzelnachweise

  1. 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 1,12 1,13 1,14 1,15 Geiser, Die Höhle aaO.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Elisabeth Geiser, Gustave A. Abel †. in. Mitteilungen aus dem Haus der Natur 11, S. 48.
  3. 3,0 3,1 3,2 Wikipedia (deutsch) aaO.
  4. 4,0 4,1 Wikipedia (französisch) aaO.