Francisca Jungwirth: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Francisca von Pichl''' verehelichte Jungwirth (* [[1791]] [[Tamsweg]]; † [[10. August]] [[1850]]<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/neumarkt-am-wallersee/STBII/?pg=58]</ref> in [[Neumarkt]] Frau des Bezirksarztes von Neumarkt Dr. [[Mathäus Pürstinger|Pürstinger]].
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'''Francisca Jungwirth''', geborene [[Pichl (Adelsgeschlecht)|von Pichl]] (* [[18. November]] [[1791]] in [[Tamsweg]]<ref>https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/radstadt/TFBIII/?pg=129</ref>; † [[10. August]] [[1850]]<ref name="StB">Sterbebuch der [[Pfarre Neumarkt am Wallersee]], [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/neumarkt-am-wallersee/STBII/?pg=58 Bd. II S. 89]</ref> in [[Neumarkt]]), war die Frau des Bezirksarztes von Neumarkt Dr. [[Mathäus Jungwirth]].
  
 
== Leben ==
 
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Francisca Jungwirth war die Tochter von Ferdinand von [[Pichl (Adelsgeschlecht)|Pichl]] (* [[1747]]; † [[1850]]) und Frau Barbara von [[Lasser von Zollheim|Lasser]] (* [[1761]]; † [[1840]]). Ihre Mutter Anna Barbara war Tochter des Wolfgang Adam Jakob († [[1768]] in [[Windisch Matrei]]) und dessen Frau Margarete, geborene Hasenöhrl (* [[1717]] in [[Ebenau]]; † [[1802]] in [[Matrei in Osttirol|Windisch Matrei]]). Einer von Franciscas Cousins war der Staatsmann [[Josef Freiherr Lasser von Zollheim]] (* [[1814]]; † [[1879]]), der Sohn ihres Onkels Ignaz (Wolfgang Adam) von Lasser. 
  
Francisca von Pichl war die Tochter von [[Pichl (Adelsgeschlecht)|Ferdinand von Pichl]] (* [[1747]]; † [[1850]]) und Frau [[Lasser von Zollheim|Barbara von Lasser]] (* [[1761]]; † [[1840]]). Ihre Mutter Anna Barbara war Tochter des Wolfgang Adam Jakob († [[1768]] in [[Windisch Matrei]]) und dessen Frau Margarete geborene Hasenöhrl (* [[1717]] [[Ebenau]]; † [[ 1802]] Windisch Matrei). Einer von Franciscas Cousins war der Staatsmann [[Josef Freiherr Lasser von Zollheim]] (* [[1814]]; † [[1879]]), der Sohn ihres Onkels Ignaz (Wolfgang Adam) von Lasser. 
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Am [[30. September]] [[1806]], als sie erst 15 Jahre alt war, heiratete Francisca von Pichl den Dr. [[Mathäus Jungwirth]] in der [[Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt|Vikariatskirche]] in [[Radstadt]]. Getraut wurden die beiden von "Seiner Excellenz Herrn Herrn Grafen Joseph vom Sta(r)hemberg [[Salzburger Domherr|Dommherrn]], und Praesidenten des Hochw. Consistoriums in Salzburg". Die Zeugen waren Oberst Christoph Adler, Chef des [[Reich#k._k.|k.&nbsp;k.]]&nbsp;[[k.u.k. Infanterieregiment "Erzherzog Rainer" Nr. 59|59sten Infanterie-Regiments Jordis]], und Anton Langlechner, Oberwaldmeister in [[Werfen]].<ref>Trauungsbuch der [[Pfarre St. Johann im Pongau]], [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/st-johann-im-pongau/TRBIV/?pg=159 Bd. IV S. 310]</ref>
  
Am [[30. September]] [[1806]], als sie erst 15 Jahre alt war heiratete Francisca von Pichl den Dr. [[Mathäus Jungwirth]] in der Vikariatskirche in [[Radstadt]]. Getraut wurden die beiden von "Seiner Excellenz Herrn Herrn Grafen Joseph vom Sta(r)hemberg [[Salzburger Domherr|Dommherrn]], und Praesidenten des Hochw. Consistoriums in Salzburg". Die Zeugen waren Herr Oberst Adler Chef des k.k. 39ten Infanterie [[Regiment Jordis|Regiments Jordis]], und Herr Anton Langlechner Oberwaldmeister zu [[Werfen]].<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/st-johann-im-pongau/TRBIV/?pg=159 ]</ref>
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[[1808]], als Dr. Oberlechner von seiner Physikatsstelle in Radstadt zurücktrat, bewarb sich Dr. Jungwirth darum nach Radstadt zurückkehren zu können, wo er bereits von [[1804]] bis [[1805]] gewirkt hatte. Als Gründe für die angestrebte (Rück)versetzung führte er an, dass seine Schwiegereltern ihn und ihre Tochter um sich zu haben wünschten, und es sei "die Lage Radstadts für seinen nicht sehr festen Organismus zuträglicher, als jene von [[St. Johann im Pongau|St. Johann]]".  
  
[[1808]] als Dr. Oberlechner von seiner Physikatsstelle in Radstadt zurücktrat, bewarb sich Dr. Jungwirth darum um nach Radstadt zurückkehren zu können, wo er bereits von 1804 bis 1805 gewirkt hatte. Als Gründe für diese (Rück)versetzung führte er an, dass seine Schwiegereltern ihn und ihre Tochter, um sich zu haben wünschten,  und es sei "die Lage Radstadts für seinen nicht sehr festen Organismus zuträglicher, als jene von St Johann".
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In den Jahren [[1810]], [[1811]] und [[1813]] brachte Francisca in Radstadt die Kinder Ludwig Ferdinand, Aloisia Stephanie Jakoba und Wilhelm Ferdinand zur Welt, die alle als Säuglinge verstarben.<ref>Taufbuch der [[Pfarre Radstadt]], [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/radstadt/TFBIII/?pg=376 Bd. III, Register, S. 22]</ref> [[1814]] übersiedelte die Familie nach Neumarkt, als Jungwirth im Zuge der Organisierung des Sanitätswesens nach bayrischer Form dorthin versetzt wurde.<ref>18. März 1814, Königlich-Baierisches Salzach-Kreis-Blatt, 389-392.</ref> Am [[18. August]] [[1818]] wurde ihr Mann Matthäus Jungwirth im Rahmen der österreichischen Organisierung des Sanitätswesens zum Distriktsarzt von Neumarkt am [[Wallersee]] befördert.  
In den Jahren [[1810]], [[1811]] und [[1813]] brachte Francisca in Radstadt die Kinder Ludwig Ferdinand, Aloisia Stephanie Jakoba und Wilhelm Ferdinand zur Welt, die alle als Säuglinge verstarben. <ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/radstadt/TFBIII/?pg=376 data.matricula-online.eu]</ref> Am [[18. August]] [[1818]] wurde ihr Mann Matthäus Pürstinger im Rahmen der Organisierung des Sanitätswesens nach österreichischer Form zum Distriktsarzt von [[Neumarkt]] befördert.  
 
  
Hier bekam sie drei Söhne, nämlich [[1814]] Ferdinand, [[1819]] Johann Georg August<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/neumarkt-am-wallersee/TFBV/?pg=34 data.matricula-online.eu]</ref> und [[1821]] Franz. Gemeinsames Wohnhaus der Familie war das Haus Neumarkt Nr. 59 - wobei trotz des Vorhandenseins eines "Jungwirth-Hauses" in Neumarkt noch keine eindeutige Zuordnung getroffen werden konnte. Der Sohn Ferdinand verstarb [[1849]]. [[August Jungwirth]] studierte Medizin in Padua und trat [[1847]] bei der Pensionierung seines Vaters dessen Nachfolge als Bezirksarzt von Neumarkt an.
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Hier bekam sie drei Söhne, nämlich [[1814]] Ferdinand, [[1819]] Johann Georg August<ref>Taufbuch der Pfarre Neumarkt am Wallersee,  [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/neumarkt-am-wallersee/TFBV/?pg=34 Bd. V S. 60]</ref> und [[1821]] Franz. Gemeinsames Wohnhaus der Familie war das Haus Neumarkt Nr. 59. Der Sohn Ferdinand verstarb [[1849]]. [[August Jungwirth]] studierte Medizin in Padua und trat wahrsch. im Jahr [[1848]] bei der Pensionierung seines Vaters dessen Nachfolge als Bezirksarzt von Neumarkt an.
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Am 10. August 1850 starb Francisca Jungwirth im Alter von 60 Jahren an Auszehrung.<ref name="StB"/>
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Das sozial-politische Engagement von Jungwirth zeigt sich in der folgenden Stiftung:
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"Die verstorbene Gattin des jubilirten k. k. Bezirksarztes Dr. Jungwirth, Frau Franziska Jungwirth, hat dem Schulfonde in Neumarkt ein Kapital von 200 fl. KM. mit der Bestimmung gewidmet, daß von den entfallenden jährlichen Zinsen arme Schulkinder der Schule zu Neumarkt mit Kleidungsstücken, nöthigen Schulerfordernissen oder andern nützlichen Büchern durch den jeweiligen Herrn Vikar betheilt werden. Dieses großmuthige Geschenk, welches bereits seiner Bestimmung zugeführt wurde, wird hiemit zur allgemeinen Kenntniß gebracht.
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Von der k. k. Statthalterei, Salzburg, am 22. Jänner 1853."<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18530128&seite=1&zoom=33  ANNO], "[[Salzburger Zeitung]]", 28. Jänner 1853, 1.</ref>
  
Am [[10. August]] [[1850]] starb Franziska Jungwirth im Alter von 60 Jahren an Auszehrung<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/neumarkt-am-wallersee/STBII/?pg=58data.matricula-online.eu]</ref>
 
 
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==
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* [[Eva Heitzinger-Weiser]] (unpubliziert), [https://drive.google.com/file/d/1NQ0pawgtlcEOaO7twYIKSkoX-UW1eCJZ/view?usp=sharing=drive_link Mathäus Jakob Jungwirth (1779-1858), Francisca Jungwirth geb. von Pichl (1791-1850) und ihr Sohn Johann Georg August Jungwirth (geb. 1819)] (detaillierte Lebensbeschreibung von Mathäus, Francisca und August Jungwirth)
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== Einzelnachweise ==
 
<references/>
 
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{{SORTIERUNG: Jungwirth, Francisca}}
== Literatur ==
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[[Kategorie:Person]]
* [https://drive.google.com/file/d/1QZQbJQYxn4ywqM32xtFj5x0byDQzqcLn/view?usp=drive_link], detaillierte Lebensbeschreibung von Mathäus, Francisca und August Jungwirth
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[[Kategorie:Person (Geschichte)]]
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[[Kategorie:Privatperson]]
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[[Kategorie:Salzburgs Töchter und Söhne]]
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[[Kategorie:Lungau]]
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[[Kategorie:Gestorben 1850]]

Aktuelle Version vom 7. Dezember 2025, 09:25 Uhr

Francisca Jungwirth, geborene von Pichl (* 18. November 1791 in Tamsweg[1]; † 10. August 1850[2] in Neumarkt), war die Frau des Bezirksarztes von Neumarkt Dr. Mathäus Jungwirth.

Leben

Francisca Jungwirth war die Tochter von Ferdinand von Pichl (* 1747; † 1850) und Frau Barbara von Lasser (* 1761; † 1840). Ihre Mutter Anna Barbara war Tochter des Wolfgang Adam Jakob († 1768 in Windisch Matrei) und dessen Frau Margarete, geborene Hasenöhrl (* 1717 in Ebenau; † 1802 in Windisch Matrei). Einer von Franciscas Cousins war der Staatsmann Josef Freiherr Lasser von Zollheim (* 1814; † 1879), der Sohn ihres Onkels Ignaz (Wolfgang Adam) von Lasser.

Am 30. September 1806, als sie erst 15 Jahre alt war, heiratete Francisca von Pichl den Dr. Mathäus Jungwirth in der Vikariatskirche in Radstadt. Getraut wurden die beiden von "Seiner Excellenz Herrn Herrn Grafen Joseph vom Sta(r)hemberg Dommherrn, und Praesidenten des Hochw. Consistoriums in Salzburg". Die Zeugen waren Oberst Christoph Adler, Chef des k. k. 59sten Infanterie-Regiments Jordis, und Anton Langlechner, Oberwaldmeister in Werfen.[3]

1808, als Dr. Oberlechner von seiner Physikatsstelle in Radstadt zurücktrat, bewarb sich Dr. Jungwirth darum nach Radstadt zurückkehren zu können, wo er bereits von 1804 bis 1805 gewirkt hatte. Als Gründe für die angestrebte (Rück)versetzung führte er an, dass seine Schwiegereltern ihn und ihre Tochter um sich zu haben wünschten, und es sei "die Lage Radstadts für seinen nicht sehr festen Organismus zuträglicher, als jene von St. Johann".

In den Jahren 1810, 1811 und 1813 brachte Francisca in Radstadt die Kinder Ludwig Ferdinand, Aloisia Stephanie Jakoba und Wilhelm Ferdinand zur Welt, die alle als Säuglinge verstarben.[4] 1814 übersiedelte die Familie nach Neumarkt, als Jungwirth im Zuge der Organisierung des Sanitätswesens nach bayrischer Form dorthin versetzt wurde.[5] Am 18. August 1818 wurde ihr Mann Matthäus Jungwirth im Rahmen der österreichischen Organisierung des Sanitätswesens zum Distriktsarzt von Neumarkt am Wallersee befördert.

Hier bekam sie drei Söhne, nämlich 1814 Ferdinand, 1819 Johann Georg August[6] und 1821 Franz. Gemeinsames Wohnhaus der Familie war das Haus Neumarkt Nr. 59. Der Sohn Ferdinand verstarb 1849. August Jungwirth studierte Medizin in Padua und trat wahrsch. im Jahr 1848 bei der Pensionierung seines Vaters dessen Nachfolge als Bezirksarzt von Neumarkt an.

Am 10. August 1850 starb Francisca Jungwirth im Alter von 60 Jahren an Auszehrung.[2]

Das sozial-politische Engagement von Jungwirth zeigt sich in der folgenden Stiftung:

"Die verstorbene Gattin des jubilirten k. k. Bezirksarztes Dr. Jungwirth, Frau Franziska Jungwirth, hat dem Schulfonde in Neumarkt ein Kapital von 200 fl. KM. mit der Bestimmung gewidmet, daß von den entfallenden jährlichen Zinsen arme Schulkinder der Schule zu Neumarkt mit Kleidungsstücken, nöthigen Schulerfordernissen oder andern nützlichen Büchern durch den jeweiligen Herrn Vikar betheilt werden. Dieses großmuthige Geschenk, welches bereits seiner Bestimmung zugeführt wurde, wird hiemit zur allgemeinen Kenntniß gebracht. Von der k. k. Statthalterei, Salzburg, am 22. Jänner 1853."[7]

Quellen

Einzelnachweise

  1. https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/radstadt/TFBIII/?pg=129
  2. 2,0 2,1 Sterbebuch der Pfarre Neumarkt am Wallersee, Bd. II S. 89
  3. Trauungsbuch der Pfarre St. Johann im Pongau, Bd. IV S. 310
  4. Taufbuch der Pfarre Radstadt, Bd. III, Register, S. 22
  5. 18. März 1814, Königlich-Baierisches Salzach-Kreis-Blatt, 389-392.
  6. Taufbuch der Pfarre Neumarkt am Wallersee, Bd. V S. 60
  7. ANNO, "Salzburger Zeitung", 28. Jänner 1853, 1.