Alexander Kipnis: Unterschied zwischen den Versionen

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Alexander Kipnis war eines von fünf Kindern der ukrainisch-jüdischen Familie von Shaya Yankel Kipnis († 1903) und seiner Frau Machlya aus dem Ghetto der russischen Kleinstadt Schitomir. Seine Sängerkarriere begann er als Sängerknabe in westrussischen Synagogen. Etwa ein Jahr besuchte er die Schule, dann arbeitete er in einer Möbelfabrik und engagierte sich in einer jiddischen Theatergruppe. Schließlich ging er nach Warschau, wo er ab 1910 das Konservatorium besuchte und 1912 einen Abschluss als Militärkapellmeister machte.
 
Alexander Kipnis war eines von fünf Kindern der ukrainisch-jüdischen Familie von Shaya Yankel Kipnis († 1903) und seiner Frau Machlya aus dem Ghetto der russischen Kleinstadt Schitomir. Seine Sängerkarriere begann er als Sängerknabe in westrussischen Synagogen. Etwa ein Jahr besuchte er die Schule, dann arbeitete er in einer Möbelfabrik und engagierte sich in einer jiddischen Theatergruppe. Schließlich ging er nach Warschau, wo er ab 1910 das Konservatorium besuchte und 1912 einen Abschluss als Militärkapellmeister machte.
  
Er emigrierte nach Berlin und besuchte dort das Klindworth-Scharwenka-Konservatorium. Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] war er als russischer Staatsbürger bis [[1915]] interniert und erhielt dann als Bass Engagements an verschiedenen deutschen Theatern (Stadttheater Hamburg, Hoftheater Wiesbaden, Städtische Oper Berlin-Charlottenburg, Bayreuther Festspiele). Außerdem trat er in Gastspielen an zahlreichen Opernhäusern in Amerika und Europa auf.
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Er emigrierte nach Berlin und besuchte dort das Klindworth-Scharwenka-Konservatorium. Im [[Ersten Weltkrieg]] war er als russischer Staatsbürger bis [[1915]] interniert und erhielt dann als Bass Engagements an verschiedenen deutschen Theatern (Stadttheater Hamburg, Hoftheater Wiesbaden, Städtische Oper Berlin-Charlottenburg, Bayreuther Festspiele). Außerdem trat er in Gastspielen an zahlreichen Opernhäusern in Amerika und Europa auf.
  
 
[[1925]] heiratete er in Chicago die [[Kanada|Kanadierin]] Mildred Lévy (* 1908; † 1980), mit der er einen Sohn, Igor (* 27. September 1930 in Berlin; † 23. Jänner 2002 in Redding, Connecticut, USA) hatte, und erwarb [[1931]] mit seiner Familie die amerikanische Staatsbürgerschaft. Von 1930 bis 1935 sang er an der Staatsoper Berlin, dann an der Wiener Staatsoper. Als sein Vertrag dort nach dem [[Anschluss]] aufgelöst wurde, emigrierte er [[1938]] in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo er von [[1940]] bis [[1946]] an der New Yorker ''Metropolitan Opera'' tätig war.
 
[[1925]] heiratete er in Chicago die [[Kanada|Kanadierin]] Mildred Lévy (* 1908; † 1980), mit der er einen Sohn, Igor (* 27. September 1930 in Berlin; † 23. Jänner 2002 in Redding, Connecticut, USA) hatte, und erwarb [[1931]] mit seiner Familie die amerikanische Staatsbürgerschaft. Von 1930 bis 1935 sang er an der Staatsoper Berlin, dann an der Wiener Staatsoper. Als sein Vertrag dort nach dem [[Anschluss]] aufgelöst wurde, emigrierte er [[1938]] in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo er von [[1940]] bis [[1946]] an der New Yorker ''Metropolitan Opera'' tätig war.
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Im Rahmen der [[Salzburger Festspiele]] war Alexander Kipnis [[Salzburger Festspiele 1937|1937]] als Rocco im ''Fidelio'', als Sarastro in der ''[Die Zauberflöte|Zauberflöte]'' und am [[14. August]] [[1937]] im 5. Festkonzert unter [[Arturo Toscanini]] zu hören.
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Im Rahmen der [[Salzburger Festspiele]] war Alexander Kipnis [[Salzburger Festspiele 1937|1937]] als Rocco im ''Fidelio'', als Sarastro in der ''[[Die Zauberflöte|Zauberflöte]]'' und am [[14. August]] [[1937]] im 5. Festkonzert unter [[Arturo Toscanini]] zu hören.
  
 
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* [https://web.operissimo.com/triboni/exec?method=com.operissimo.artist.webDisplay&xsl=webDisplay&id=ffcyoieagxaaaaaavkfs ''Kipnis Alexander †'' auf: web.operissimo.com], abgerufen am 16. Dezember 2020.
 
* [https://web.operissimo.com/triboni/exec?method=com.operissimo.artist.webDisplay&xsl=webDisplay&id=ffcyoieagxaaaaaavkfs ''Kipnis Alexander †'' auf: web.operissimo.com], abgerufen am 16. Dezember 2020.
* [[Gert Kerschbaumer|Kerschbaumer, Gert]]: ''Alexander Kipnis'' auf [http://www.stolpersteine-salzburg.at/de/orte_und_biographien?victim=Kipnis,Alexander&hilite=Kipnis www.stolpersteine-salzburg.at]
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* [[Gert Kerschbaumer|Kerschbaumer, Gert]]: ''Alexander Kipnis'' auf [https://www.stolpersteine-salzburg.at/stolperstein/Kipnis_Alexander/ www.stolpersteine-salzburg.at]
 
* [https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00001290 Fetthauer, Sophie: ''Alexander Kipnis'', in: ''Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit''. Universität Hamburg 2006.]
 
* [https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00001290 Fetthauer, Sophie: ''Alexander Kipnis'', in: ''Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit''. Universität Hamburg 2006.]
 
* [https://archive.salzburgerfestspiele.at/institution/archiv/archiv-suchergebnisse?k=Kipnis&dv=1.1.1900&db=31.12.2018&typ=0 archive.salzburgerfestspiele.at]
 
* [https://archive.salzburgerfestspiele.at/institution/archiv/archiv-suchergebnisse?k=Kipnis&dv=1.1.1900&db=31.12.2018&typ=0 archive.salzburgerfestspiele.at]

Aktuelle Version vom 21. November 2024, 09:00 Uhr

Alexander Kipnis (* 13. Februar 1891 in Schitomir, ukrainisch Schytomyr, Russland; † 14. Mai 1978 in Westport, Connecticut, USA) war ein russisch-amerikanischer Sänger.

Leben

Alexander Kipnis war eines von fünf Kindern der ukrainisch-jüdischen Familie von Shaya Yankel Kipnis († 1903) und seiner Frau Machlya aus dem Ghetto der russischen Kleinstadt Schitomir. Seine Sängerkarriere begann er als Sängerknabe in westrussischen Synagogen. Etwa ein Jahr besuchte er die Schule, dann arbeitete er in einer Möbelfabrik und engagierte sich in einer jiddischen Theatergruppe. Schließlich ging er nach Warschau, wo er ab 1910 das Konservatorium besuchte und 1912 einen Abschluss als Militärkapellmeister machte.

Er emigrierte nach Berlin und besuchte dort das Klindworth-Scharwenka-Konservatorium. Im Ersten Weltkrieg war er als russischer Staatsbürger bis 1915 interniert und erhielt dann als Bass Engagements an verschiedenen deutschen Theatern (Stadttheater Hamburg, Hoftheater Wiesbaden, Städtische Oper Berlin-Charlottenburg, Bayreuther Festspiele). Außerdem trat er in Gastspielen an zahlreichen Opernhäusern in Amerika und Europa auf.

1925 heiratete er in Chicago die Kanadierin Mildred Lévy (* 1908; † 1980), mit der er einen Sohn, Igor (* 27. September 1930 in Berlin; † 23. Jänner 2002 in Redding, Connecticut, USA) hatte, und erwarb 1931 mit seiner Familie die amerikanische Staatsbürgerschaft. Von 1930 bis 1935 sang er an der Staatsoper Berlin, dann an der Wiener Staatsoper. Als sein Vertrag dort nach dem Anschluss aufgelöst wurde, emigrierte er 1938 in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo er von 1940 bis 1946 an der New Yorker Metropolitan Opera tätig war.

Nach Beendigung seiner Gesangskarriere wurde er ein gefragter Gesangspädagoge und unterrichtete ab 1947 am New Yorker College of Music, ab 1966 an der Juilliard Scool und privat in Westport, Connecticut.

Ehrung

1947 wurde Alexander Kipnis der Berufstitel Kammersänger verliehen.

Salzburgbezug

Im Rahmen der Salzburger Festspiele war Alexander Kipnis 1937 als Rocco im Fidelio, als Sarastro in der Zauberflöte und am 14. August 1937 im 5. Festkonzert unter Arturo Toscanini zu hören.

Am 17. August 2020 wurde für ihn vor dem Haus für Mozart ein Stolperstein verlegt.

Quellen