| − | Ursprünglich befand sich ein 1592 gebauter erster Turm gegen den Aschhof, der später als Unterbau für den heutigen Glockenturm diente. Auch an der Fassade der alten Residenz war ein ähnlicher gegenüber liegender Turm vorgesehen. Der Turm des Neugebäudes wurde [[1701]] um einen achteckigen Aufsatz mit Rundbogen erhöht und dort ein in den [[Niederlande]]n erworbenes [[Salzburger Glockenspiel|Glockenspiel]] eingebaut. Auf den Glockenspielturm bietet das Salzburg Museum jeden Donnerstag um 17:30 Uhr und jeden Freitag um 10:30 Uhr Führungen an.
| + | Ein erster Turm wurde [[1592]] gegen den Aschhof errichtet und diente später als Unterbau für den heutigen Glockenturm. Diesem gegenüber liegend war an der Fassade der alten Residenz war ein ähnlicher Turm vorgesehen. Der heutige Glockenspielturm am Neugebäude stammt aus der zweiten Hälfte des [[17. Jahrhundert]]s. Er wurde [[1701]] um einen achteckigen Aufsatz mit Rundbogen erhöht, damit dort das in den [[Niederlande]]n erworbene [[Salzburger Glockenspiel|Glockenspiel]] eingebaut werden konnte. [[1706]] wurde das Stiegenhaus im Glockenspielturm mit besonders exquisiten Stuck, bestehend aus Obst- und Blumenornamenten in den Farben gelb und weiß, sowie Figuren, Masken und mehreren Wappenmedaillons im Vollrelief ausgestattet. |
| | == Alte Ansichten, die beiden letzten nach einer Vorlage von 1710 gestaltet == | | == Alte Ansichten, die beiden letzten nach einer Vorlage von 1710 gestaltet == |
| − | Der ''Tugendensaal'' (einem ''studiolo'', einen dem Studium und der Beschäftigung mit den Künsten gewidmeter Raum in der [[Renaissance]]), der zwischen dem 'Gloriensaal' (''gardaroba'' [?]) und 'Bischofssaal' (kleines Konsistorium, Versammlungsort) gelegen ist und in dem der Stiegenaufgang endet, hatte die Funktion eines Vorzimmers (''antecamera''). Im Stuck an der Decke sind die sieben Tugenden als allegorische weibliche Figuren in Farbe dargestellt. In der Mitte - in quadratischen Kartuschen - die drei christlichen oder theologischen Tugenden: die ''Liebe'' (lat. ''caritas'' mit dem Attribut Kinder), der ''Glaube'' (lat. ''fides'' mit den Attributen Kelch und Hostie) und die ''Hoffnung'' (lat. ''spes'' mit dem Attribut Anker). In vier dreieckigen Kartuschen darum herum angeordnet zu sehen sind die vier Grundtugenden oder Kardinaltugenden: die ''Gerechtigkeit'' (lat. ''iustitia'' mit den Attributen Waage und Schwert), die ''Mäßigung'' (lat. ''temperantia'' mit den Attributen Wasserkrug und Wasserschale), die ''Stärke'' (lat. ''fortitudo'' mit den Attributen Säule und Löwe) und die ''Weisheit'' (lat. ''sapientia'' mit den Attributen Spiegel und zwei Schlangen). In symbolisch bester Gesellschaft präsentiert sind das Wappen von Wolf Dietrich von Raitenau und das [[Salzburger Landeswappen]]. | + | Der ''Tugendensaal'' (einem ''studiolo'', einen dem Studium und der Beschäftigung mit den Künsten gewidmeter Raum in der [[Renaissance]]), der zwischen dem 'Gloriensaal' (''gardaroba'' [?]) und 'Bischofssaal' (kleines Konsistorium, Versammlungsort) gelegen ist und in dem der Stiegenaufgang endet, hatte die Funktion eines Vorzimmers (''antecamera''). Im Stuck an der Decke sind die sieben Tugenden als allegorische weibliche Figuren in Farbe dargestellt. In der Mitte - in quadratischen Kartuschen - die drei christlichen oder theologischen Tugenden: die ''(Nächsten-)Liebe'' oder ''Barmherzigkeit'' (lat. ''caritas'', dargestellt als Frau mit mehreren Kindern), der ''Glaube'' (lat. ''fides'' mit den Attributen Kelch und Hostie) und die ''Hoffnung'' (lat. ''spes'' mit dem Attribut Anker). In vier dreieckigen Kartuschen darum herum angeordnet zu sehen sind die vier Grundtugenden oder Kardinaltugenden: die ''Gerechtigkeit'' (lat. ''iustitia'' mit den Attributen Waage und Schwert), die ''Mäßigung'' (lat. ''temperantia'' mit den Attributen Wasserkrug und Wasserschale), die ''Stärke'' (lat. ''fortitudo'' mit den Attributen Säule und Löwe) und die ''Weisheit'' (lat. ''sapientia'' mit den Attributen Spiegel und zwei Schlangen). In symbolisch bester Gesellschaft präsentiert sind das Wappen von Wolf Dietrich von Raitenau und das [[Salzburger Landeswappen]]. |