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Version vom 22. Oktober 2018, 13:17 Uhr
Das Marketenderschlössl (ehemals Frankmannschlössl, auch Senioratschlössl) ein Anwesen am Mönchsberg in der Stadt Salzburg.
Allgemeines
Das Haus steht unter Denkmalschutz und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Heute beherbergt das Gebäude ein Studienzentrum der University of Redlands und ein Studentenheim des Salzburger Studentenwerks.
Geschichte
Das Grundstück wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts von der Familie Frankmann gekauft. Stephan Frankmann von Oxenfeld errichtete dort zwischen 1560 und 1563 ein erstes Gebäude (daher der alte Name Frankmannschlössl). Stephan Frankmann von Oxenfeld war seit 1558 Stadtrichter und von 1563 bis 1574 fürsterzbischöflicher Mautner und stets hoch verschuldet. Der Besitz fiel an die Kinder seiner ersten Frau, einer geborenen Thumberger. Christoph Thumberger verkaufte am 29. März 1589 den Besitz an den Fürsterzbischof Wolf Dietrich. Das Schloss wurde unter ihm vergrößert und eine Zisterne gegraben, die es heute noch gibt. Am 27. Jänner 1604 wurde zwischen Fürsterzbischof und Domkapitel vereinbart, dass das Schloss dem Senior des Salzburger Domkapitels zur Verwendung überlassen wird. Darin findet sich der Ursprung der Benennung Senioratschlössl.
Im Dreißigjährigen Krieg diente das Schloss als Quartier für Offiziere und Soldaten. Ein Teil der Gründe wurde 1642 an die Landmannschaft (das war eine Art Landtag von Salzburg) verkauft. Am 8. Jänner 1677 wurde dann das gesamte Schloss an die Landmannschaft verkauft, die es zu einer Kaserne umgestaltete. In dieser Zeit entstand hier eine Fleischbank für Marketender[1], worauf auch der heute noch gebräuchliche Name Marketenderschlössl zurückzuführen ist. Der zum Schloss gehörige Meierhof, das Hintermaiergütl wurde unter Fürsterzbischof Max Gandolf für die Soldaten umgestaltet und später für Realinvalide genutzt. Da der Invalidenkorporal Melchior Ruf mit dem Geld für die Invaliden nicht das Auskommen finden konnte, beantragte er die Genehmigung für eine Gastwirtschaft. Diese Gastwirtschaft entwickelte sich zu einem beliebten Ausflugsziel.
1870 erwarb Oberstleutnant Ferdinand Ritter Eißler von Ehrenwarth das Gebäude. Über eine Zwischenstation (1885 Verkauf an Wilhelm Ritter von Pramberger-Eißler) kam der Besitz an den russischen Obristen Basilius von Paschkoff.
1926 wurde der Besitz an die Pallottiner verkauft. Der baulich ursprüngliche Zustand wurde durch Beseitigung der 1861 angebrachten Zinnen wiederhergestellt. Bis 1941 war es das Priesterseminar für die süddeutsche Provinz der Pallottiner. In der NS-Zeit wurden die Pallottiner enteignet, 1948 erhielt es der Orden zurück und errichtete darin ein Schülerinternat.
Das Marketenderschlössl wird heute von der kalifornischen University of Redlands genutzt, die die Innenräume adaptierte.
Das dazugehörige Hintermaiergütl war bis 2012 das Noviziatshaus des Ordens der Pallottiner. 2012 wurde es geschlossen und an das Salzburger Studentenwerk vermietet. Das Salzburger Studentenheim betreibt seit 1. November 2012 unter dem Namen „M22“ im Hintermaiergütl ein Studentenheim.
Besonderheiten
Ein Ziehbrunnen vor dem Gebäude trägt die Jahreszahl 1560 und zwei Wappen aus der frühen Geschichte des Hauses. Beim Marketederschlössl besteht zudem eine Zisterne aus der Zeit Wolf Dietrichs.
Bilder
Marketenderschlössl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quelle
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Marketenderschlössl"
Weblink
- Lage auf dem digitalen Stadtplan von Salzburg
Fußnote
- ↑ Ein Marketender ist jemand, der militärische Truppen begleitet und die Soldaten mit Waren und Dienstleistungen des täglichen, privaten Bedarfs versorgt.