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Version vom 6. November 2016, 08:20 Uhr

Der Landschaftsraum Hellbrunn im Süden der Stadt Salzburg
Schloss und Park Hellbrunn, im Hintergrund der Morzger Hügel

Hellbrunn ist ein Landschaftsraum im Stadtteil Morzg im Süden der Stadt Salzburg.

Lage

Seine Grenzen sind im Norden der Fürstenweg als Grenze zum Landschaftsschutzgebiet Hellbrunner Allee, im Osten die Salzach, im Westen die Mauer von Schloss Hellbrunn als Grenze zur Gemeinde Anif und im Süden der Anifer Alterbach bzw. die schon zu Anif gehörige Siedlung Mühlei.

Geschichte

Am Hellbrunner Berg sind frühzeitliche Siedlungsreste gefunden worden. Am Fuß des Hellbrunner Berges lag auch ein römisches Landgut. Zur Zeit der Gründung von Juvavum war es ein Wald- und Auengebiet der Salzach.

Der Name "Hellbrunn" verweist auf die besonders "klaren Quellen", die am Fuße einer Geländekante der Ur-Salzach hier zu Tage treten und die von einem mächtigen breiten Grundwasserstrom gespeist werden, der vom Untersberg her unterirdisch bis in die Salzach hinein fließt.

Fürsterzbischof Markus Sittikus von Hohenems hat "zu seiner und seiner Nachfolger Herzensfreude" durch den italienischen Baumeister Santino Solari in den Jahren 1613 bis 1615 in Hellbrunn ein frühbarockes Jagd- und Lustschloss mit Gartenanlage und Wasserspielen erbauen lassen. Markus Sittikus kannte diese Art von "villa suburbana" (Villen außerhalb oder am Stadtrand liegend, wohin sich die noble Gesellschaft im Sommer zurückzog), aus jener Zeit, die er in Begleitung seines Onkels, des Kardinals Markus Sittikus von Hohenems, in Italien verbracht hatte. Weltweit bekanntestes Beispiel dafür ist die Villa Hadriana in Tivoli bei Rom. Derartige Villen, die in ganz Italien zu finden sind, hatten zumeist eine große Parkanlage, die, im manieristischen Stil asymmetrisch zum Schloss angelegt waren. Ihre Gärten wurden mit Skulpturen ausgestattet und mit künstlich angelegten Wasserläufen und -spielen ausgestaltet, sodass für die Freizeitgesellschaft in der römischen Kaiserzeit und später in der Renaissance, der Aufenthalt am Lande möglichst unterhaltsam gestaltet werden konnte.

Nach diesem Vorbild entstand in Salzburg das Schloss Hellbrunn samt der Wasserspiele, das später zum Sommersitz für alle Fürsterzbischöfe wurde.

Vor dem Schloss wurde bis zum Jahr 1619 eine streng geometrische barocke Gartenanlage angelegt. Mit einer Sichtachse zu Schloss Goldenstein wurde Ende des 18. Jahrhundert ein englischer Landschaftsgarten hinzugefügt. Die gesamte Schlossanlage ist von einer Mauer umgeben, die den ehemaligen Fasenen- und Hirschgarten als Jagdrevier mit umschloss.

Zu Zeiten der Fürsterzbischöfe war hier auch kurzzeitig ein Pflegegericht eingerichtet, wie im Atlas Salisburgensis vom Salzburger Kartografen Joseph Jakob Fürstaller angeführt.

Mit einem Vertrag vom 21. Juni 1922 sind Schloss und Park von Hellbrunn an die Stadt Salzburg übergegangen. Vorher waren sie in kaiserlichem Besitz, nach 1918 im Besitz des Kriegsgeschädigtenfonds.

Bis 1939 gehörte Hellbrunn noch zur Katastralgemeinde Anif. Seit 1939 gehört Hellbrunn zum Stadtgebiet der Stadt Salzburg.

Schloss Hellbrunn

Das Lustschloss Hellbrunn teilt sich in folgende Bereiche:

Landschaft Hellbrunn

Der Landschaftsraum Hellbrunn gliedert sich in zwei Teile: den Schlosspark Hellbrunn und östlich davon gelegen die Hellbrunner Au. Darin findet sich aber auch eine vereinzelte Bebauung mit Einfamilienhäuser. Einige wenige sind entlang dem Fürstenweg gelegen. Andere Einfamilienhäuser befinden sich am Hellbrunner Park, entlang der Hellbrunner Straße (nach Anif), der Keltenallee (nach Gneis Süd-Eichet), sowie in Anif-Hellbrunn. Insgesamt ca. 25 Adressen.

Bezug zu Hellbrunn

Literatur

Lehrerarbeitsgemeinschaft am Pädagogischen Institut Salzburg unter der Leitung von Josef Hübl: Heimatkunde Stadt Salzburg, Salzburger Druckerei, Ausgabe Mai 1974

Ausgabe 1965, Seite 147 ff[2]
  • Hellbrunn, Führer durch Wasserkünste, Schloss und Park, Herausgeber und Verleger, Stadtgemeinde Salzburg, 24. Auflage, 1959 [3]

Quellen

  • Online-Suche, Online-Katalog der Österreichische Nationalbibliothek


Vorlage:Bezirke Stadt Salzburg