Bräustübl Gablerbräu: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Nicht eindeutig klären lässt sich aus den Unterlagen der Familie Mayr, wer der Tischler gewesen war. Es besteht die Vermutung, es könnte Vinzenz Pezzei, ein Schnitzer aus dem Grödnertal in [[Südtirol]] gewesen sein (daher die Vermutung, dass der Tischler eine Affinität zum Stil der [[Tiroler Gotik]] hatte). Beim Schlosser weiß man aufgrund einer Gravur auf dem Schlosskasten der Eingangstüre, dass es [[Franz Klimetschek]] war, der an der [[Goldgasse]] im Haus Nr. 11 seine Werkstatt hatte, die heute nicht mehr existiert. Bei den Glasmalereien nimmt man mit ziemlicher Sicherheit an, dass sie von [[Rosa Schadmayr]] stammen, die ihre Werkstatt im Haus Nr. 33 an der [[Müllner Hauptstraße]] hatte. | + | Nicht eindeutig klären lässt sich aus den Unterlagen der Familie Mayr, wer der Tischler gewesen war. Es besteht die Vermutung, es könnte Vinzenz Pezzei, ein Schnitzer aus dem Grödnertal in [[Südtirol]] gewesen sein (daher die Vermutung, dass der Tischler eine Affinität zum Stil der [[Tiroler Gotik]] hatte). Beim Schlosser weiß man aufgrund einer Gravur auf dem Schlosskasten der Eingangstüre, dass es [[Franz Klimetschek]] war, der an der [[Goldgasse]] im Haus Nr. 11 seine Werkstatt hatte, die heute nicht mehr existiert. Bei den Glasmalereien nimmt man mit ziemlicher Sicherheit an, dass sie von [[Rosa Schadmayr]] stammen, die ihre Werkstatt im Haus Nr. 33 an der [[Müllner Hauptstraße]] hatte. |
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Version vom 18. April 2012, 10:42 Uhr
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Der hier beschriebene Betrieb oder die Einrichtung existiert in dieser Form nicht mehr. Dieser Beitrag beschreibt die Geschichte. |
Das Bräustübl Gablerbräu war ein Salzburger Bräustübl, das zum Gablerbräu in der rechtsufrigen Altstadt von Salzburg gehörte.
Allgemeines
Obwohl das Gablerbräu selbst an der Linzer Gasse liegt, befand sich das Bräustübl entlang der Priesterhausgasse mit Eingang in der Dreifaltigkeitsgasse. Im Bräu kehrten sämtliche Salzburger Bevölkerungsschichten ein. Das Rupertistüberl war für die Bürger der Stadt Salzburg vorgesehen.
Geschichte
Franz Mayr, Besitzer des Gablerbräus, ließ 1902 die Wagenremise des Gablerbräus an der Dreifaltigkeitsgasse zu einem Bräustübl umbauen. Sein Sohn Franz war ein Vertreter des so genannten "Bildungsbürgertums". Er besaß ein ausgeprägtes Geschichts- und Traditionsbewusstsein. Sohn Franz fertigte für einen der Räume des neuen Bräustübls, dem Rupertistüberl, selbst Zeichnungen und Aquarelle für die Wappen- und Schnitzmotive.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Bräustübl geschlossen. Das Trachtenmoden-Jagdgeschäft Kettner zog ein und blieb bis in die ersten Jahre des 21. Jahrhunderts. Nach einer Generalsanierung und eines Umbaus des Hotels Gablerbräu soll dieser Teil 2012 wieder geöffnet werden.
Rupertistüberl
Das Rupertistüberl, auch Wappenstüberl genannt, ist mit 20 spätmittelalterlichen erzbischöflichen Wappen im Wappenfries ausgestattet. Es sind dies folgende Erzbischöfe:
Leonhard von Keutschach, Sigmund II. von Hollenegg, Friedrich V. von Schaunberg, Johann III. Beckenschlager, Bernhard von Rohr, Burkhard II. von Weißpriach, Sigismund I. von Volkersdorf, Friedrich IV. Truchseß von Emmerberg, Johann II. von Reisberg, Eberhard IV. von Starhemberg, Eberhard III. von Neuhaus, Gregor Schenk von Osterwitz, Pilgrim II. von Puchheim, Ortolf von Weißeneck, Heinrich von Pirnbrunn, Friedrich III. von Leibnitz, Weichart von Polheim, Konrad IV. von Fohnsdorf, Rudolf I. von Hohenegg und Friedrich II. von Walchen;
In den Oberlichten der Fenster befinden sich Wappen-Medallions folgender Namen:
- Wisspach, auch Wissbeck oder Wissbec, 1322 erstmals urkundlich erwähnt
- Trauner, 1112 erstmals urkundlich erwähnt, laut Johann Sibmacher[1] noch nicht ausgestorben
- Guetrater, 1209 erstmals urkundlich erwähnt, letzte Linie des Geschlechts um 1334 erloschen
- Velben, 1093 erstmals urkundlich erwähnt, im 15. Jahrhundert erloschen
- Haunsperger, die Anfänge werden legendär bis auf die Zeit Pippins (* 714, † 768, fränkischer König) zurückgeführt, 1724 war das Geschlecht erloschen
- Nussdorfer, urkundlich seit dem 13. Jahrhundert erwähnt, 1632 ist das Geschlecht erloschen
- Sulzberger, die Sulzberger gehörten zum Salzburger Uradel
- Thann, 1060/70 erstmals urkundlich erwähnt, 1395/96 war das Geschlecht erlosschen
Vorbild für Mayrs jun. Schnitzereien war vermutlich der Hallenschrank aus Rauris, der um 1500 entstand und sich heute in der Festung Hohensalzburg befindet. Auch ein in Familienbesitz befindlicher "Tirolerschrank", der sich heute in Schärding am Inn befindet, war für gewisse Details Vorlage für Mayr jun. Mayr jun. war von Jugend an ein begeisterter Besucher der Festung Hohensalzburg. Daher hat er auch eine der Türen der Goldenen Stube auf der Festung (aus dem Jahr 1501) als Vorbild für die Eingangstüre in das Rupertistüberl gewählt.
Die Gesamtkomposition des Raumes wurde jedoch im Laufe der Zeit erheblich verändert. Zum Beispiel wurde eine ursprünglich existierende Wandmalerei an der Eingangswand gänzlich übermalt. Das Holz war früher in hellem Naturton, derzeit erscheint es in dunkelbraunen gebeizten Zustand.
Nicht eindeutig klären lässt sich aus den Unterlagen der Familie Mayr, wer der Tischler gewesen war. Es besteht die Vermutung, es könnte Vinzenz Pezzei, ein Schnitzer aus dem Grödnertal in Südtirol gewesen sein (daher die Vermutung, dass der Tischler eine Affinität zum Stil der Tiroler Gotik hatte). Beim Schlosser weiß man aufgrund einer Gravur auf dem Schlosskasten der Eingangstüre, dass es Franz Klimetschek war, der an der Goldgasse im Haus Nr. 11 seine Werkstatt hatte, die heute nicht mehr existiert. Bei den Glasmalereien nimmt man mit ziemlicher Sicherheit an, dass sie von Rosa Schadmayr stammen, die ihre Werkstatt im Haus Nr. 33 an der Müllner Hauptstraße hatte.
Weblinks
- historische Aufnahme Bräustübl
- historische Aufnahme Rupertistüberl
- historische Aufnahme Rupertistüberl Nr. 2
Quelle
- Hedwig Weiß, Das "Rupertistüberl" oder "Wappenstüberl" im Gablerbräu. In: Salzburg Archiv (Schriftenreihe des Vereines Freunde der Salzburger Geschichte), Band 20. Salzburg 1995. S. 233–268.
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, 1887
