Bratschenköpfe: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Bratschenköpfe''' sind zwei nahe beieinander liegende Berggipfel in der [[Glockner Gruppe]] der [[Hohe Tauern|Hohen Tauern]].
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Die '''Bratschenköpfe''' sind zwei nahe beieinander liegende Berggipfel in der [[Glocknergruppe]] der [[Hohen Tauern]].
Die Bratschenköpfe bestehen aus dem Hinteren Bratschenkopf mit 3 413 [[m ü. A.]] und dem südlicheren Vorderen Bratschenkopf mit 3 401 [[m ü. A.]]. Dazwischen liegt die Bratschenkopfscharte.
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[[Datei:Ferleitental, li. Bratschenköpfe und Teufelsmühlkees, Mitte Gr. Wiesbachhorn mit Bockeneikees, einem Lawinengletscher.jpg|thumb|Ferleitental mit Bratschenköpfen (links) und [[Großes Wiesbachhorn|Großem Wiesbachhorn]] in der Bildmitte.]]
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[[Datei:Großes Wiesbachhorn Bratschenkopf Klockerin.jpg|thumb|Historische Aufnahme aus dem Jahr 1932, im rechten Bildteil der hintere Braschtenkopf, für weitere Details Blick anklicken.]]
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Die Bratschenköpfe bestehen aus dem Hinteren Bratschenkopf mit 3 413 [[m ü. A.]], der sich im Gemeindegebiet von [[Kaprun]] befindet und dem südlicheren Vorderen Bratschenkopf mit 3 401 [[m ü. A.]], der sich im Gemeindegebiet von [[Fusch an der Großglocknerstraße]] befindet. Dazwischen liegt die [[Bratschenkopfscharte]].
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==Etymologisches==
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Schräg übereinander liegende [[Schieferzone|Schieferplatten]] und Schiefergeröll heißen mundartlich ''Bratschen''. In dieser Bezeichnung steckt ein romanisches Lehnwort, fachsprachlich ''Breccie'' >[[Sedimentgestein]]<, mit dem italienischen ''breccia'' in der Bedeutung von ''Bruch''.
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== Ereignisse ==
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Am Montag, den [[25. August]] [[1958]] stürzte im Bereich des Vorderen Bratschenkopfes eine deutsche Touristin in eine Gletscherspalte. Sie konnte nur mehr tot geborgen werden. Die junge Frau war mit ihrem Verlobten unterwegs gewesen, als sie, ohne Steigeisen, am Rande einer Gletscherspalte ausrutschte und in die Tiefe stürzte. Zwar überlebte sie den Sturz fast unverletzt, doch der Versuch ihrer Bergung durch den Verlobten mit einem zu kurzem Seil misslang. Dieser wollte ein längeres von der [[Mainzer Hütte]] holen und kehrte nach sechs Stunden wieder zurück. Aber auch der neuerlich Versuch misslang. Mittlerweile war ein Schneesturm aufgezogen und der Verlobte entschloss sich, doch Hilfe zu holen und kehrte zur Mainzer Hütte zurück. Dort brach er aus Erschöpfung zusammen. Erst am nächsten Tag, den Dienstag, konnte er zum [[Ferleiten Tauernhaus|Tauernhaus]] in [[Ferleiten]] absteigen und eine Rettungsmannschaft alarmieren. Diese fand dann seine Verlobte erfroren in der Gletscherspalte.<ref>[https://www.sn.at/archivsn?img=oHG52JAhDa7XQi%2FXnlL4cV%2BhbzdWW9bXrEiyTsoeBFowNDgUiCIHoEE8cH3f%2BULrboUj6%2FxWKBHKckm1OgQw91FZmKqoN98tCwGO4Oe9DZEwRlDV%2Bjqf6ZAdKsHxR8Cw&id1=19580828_03&q=%2522Wallersee-Ostbucht%2522#slide3 www.sn.at], Archiv der [[Salzburger Nachrichten]], Ausgabe vom 28. August 1958, Seite 3</ref>
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== Lage auf Panoramabild ==
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Hier ist nur der Vorderer Bratschenkopf im rechten Bildteil mit Nr. 7 zu sehen.
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[[Datei:Ferleitental Berggipfel Keese März 2020 02.jpg|thumb|left|900px|Die Beschreibung der Berggipfel und [[Kees]]e an der Westseite des hinteren [[Ferleitental]]s zum [[Kapruner Tal]]. Aufnahme von der [[Webcams Großglockner Hochalpenstraße|Webcam]] am [[Törlkopf]] oberhalb des [[Fuscher Törl]]s an der [[Großglockner Hochalpenstraße]], Aufnahme vom 1. April 2020 um 09:35 Uhr.<br />
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'''Berggipfel'''
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* 1: Linker der beiden Gipfel [[Kleinglockner]], 3&nbsp;770 [[m ü. A.]], rechter Gipfel [[Großglockner (Berg)|Großglockner]], 3&nbsp;798 m ü. A;
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* 2: [[Sinwelleck]], 3 261 m ü. A.
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* 3: [[Fuscher-Kar-Kopf]],  3 331 m ü. A.
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* 4: [[Breitkopf (Glocknergruppe)|Breitkopf]], 3 154 m ü. A.
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* 5: [[Hohe Dock]], 3 348 m ü. A.
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* 6: [[Klockerin]], 3 422 m ü. A.
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* 7: [[Vorderer Bratschenkopf]], 3 401 m ü. A.
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* 8: [[Großes Wiesbachhorn]], 3 564 m ü. A., der dritthöchste Gipfel der [[Glocknergruppe]]
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* 9: [[Kleines Wiesbachhorn]], 3 283 m ü. A.
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'''Keese (Gletscher)'''
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* A: [[Fuscher-Kar-Kees]]
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* B: Fuscher Eiskar
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* C: Nördliches Bockkarkees
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* D: [[Bratschenkopfkees]]
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* E: [[Hochgruberkees]]
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* F: [[Teufelsmühlkees]]
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'''Schutzhütte'''
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* H: [[Schwarzenberghütte]]]]
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== Weblink ==
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* Lage auf [https://maps.bev.gv.at/#/center/12.7495,47.1482/zoom/15.5/basis/karte/compare/epo_2 AMap], aktualisierter Datenlink 17. Jänner 2024
  
 
Sie befinden sich in der Glocknergruppe oberhalb des [[Ferleitental]]es in nächster südlicher Nachbarschaft des viel bekannteren [[Großes WiesbachhornGroßen Wiesbachhorn]]s. Im Westen der beiden Gipfel liegen die [[Klockerin]]  und der Bratschenkopfkees, an der Ostseite der Bratschenköpfe befindet sich der Teufelsmühlkees.
 
 
==Quellen==
 
==Quellen==
 
* Österreichische, Topografische Karte, 1:25 000, 3227 – West Großglockner,  Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, Wien, 2009
 
* Österreichische, Topografische Karte, 1:25 000, 3227 – West Großglockner,  Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, Wien, 2009
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* Heinz-Dieter Pohl: ''Die Bergnamen der Hohen Tauern'', S. 85, OeAV-Dokumente Nr. 6, Innsbruck 2009
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== Einzelnachweis ==
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[[Kategorie:Berg (Nationalpark Hohe Tauern)]]
 
[[Kategorie:Geologie]]
 
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[[Kategorie:Alpen]]
 
 
[[Kategorie:Ostalpen]]
 
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[[Kategorie:Hohe Tauern]]
 
[[Kategorie:Hohe Tauern]]
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[[Kategorie:Zentralalpen]]
 
[[Kategorie:Nationalpark Hohe Tauern]]
 
[[Kategorie:Nationalpark Hohe Tauern]]
[[Kategorie:Zentralalpen]]
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[[Kategorie:Glocknergruppe]]
[[Kategorie:Berg]]
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[[Kategorie:Ereignis]]
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[[Kategorie:Unglück]]

Aktuelle Version vom 28. November 2024, 22:18 Uhr

Begriffsklärung
Dieser Artikel informiert über die beiden Bratschenköpfe in der Glocknergruppe. Über gleichlautende Berge im Tennengebirge informiert der Artikel Bratschenköpfe (Tennengebirge).

Die Bratschenköpfe sind zwei nahe beieinander liegende Berggipfel in der Glocknergruppe der Hohen Tauern.

Ferleitental mit Bratschenköpfen (links) und Großem Wiesbachhorn in der Bildmitte.
Historische Aufnahme aus dem Jahr 1932, im rechten Bildteil der hintere Braschtenkopf, für weitere Details Blick anklicken.

Geografie

Die Bratschenköpfe bestehen aus dem Hinteren Bratschenkopf mit 3 413 m ü. A., der sich im Gemeindegebiet von Kaprun befindet und dem südlicheren Vorderen Bratschenkopf mit 3 401 m ü. A., der sich im Gemeindegebiet von Fusch an der Großglocknerstraße befindet. Dazwischen liegt die Bratschenkopfscharte.

Sie befinden sich in der Glocknergruppe westlich oberhalb des Ferleitentales in nächster südlicher Nachbarschaft des viel bekannteren Großen Wiesbachhorns. Im Südwestenwesten der beiden Gipfel liegen die Klockerin und das Bratschenkopfkees, an der Ostseite der Bratschenköpfe befindet sich das Teufelsmühlkees.

Etymologisches

Schräg übereinander liegende Schieferplatten und Schiefergeröll heißen mundartlich Bratschen. In dieser Bezeichnung steckt ein romanisches Lehnwort, fachsprachlich Breccie >Sedimentgestein<, mit dem italienischen breccia in der Bedeutung von Bruch.

Ereignisse

Am Montag, den 25. August 1958 stürzte im Bereich des Vorderen Bratschenkopfes eine deutsche Touristin in eine Gletscherspalte. Sie konnte nur mehr tot geborgen werden. Die junge Frau war mit ihrem Verlobten unterwegs gewesen, als sie, ohne Steigeisen, am Rande einer Gletscherspalte ausrutschte und in die Tiefe stürzte. Zwar überlebte sie den Sturz fast unverletzt, doch der Versuch ihrer Bergung durch den Verlobten mit einem zu kurzem Seil misslang. Dieser wollte ein längeres von der Mainzer Hütte holen und kehrte nach sechs Stunden wieder zurück. Aber auch der neuerlich Versuch misslang. Mittlerweile war ein Schneesturm aufgezogen und der Verlobte entschloss sich, doch Hilfe zu holen und kehrte zur Mainzer Hütte zurück. Dort brach er aus Erschöpfung zusammen. Erst am nächsten Tag, den Dienstag, konnte er zum Tauernhaus in Ferleiten absteigen und eine Rettungsmannschaft alarmieren. Diese fand dann seine Verlobte erfroren in der Gletscherspalte.[1]

Lage auf Panoramabild

Hier ist nur der Vorderer Bratschenkopf im rechten Bildteil mit Nr. 7 zu sehen.

Die Beschreibung der Berggipfel und Keese an der Westseite des hinteren Ferleitentals zum Kapruner Tal. Aufnahme von der Webcam am Törlkopf oberhalb des Fuscher Törls an der Großglockner Hochalpenstraße, Aufnahme vom 1. April 2020 um 09:35 Uhr.
Berggipfel * 1: Linker der beiden Gipfel Kleinglockner, 3 770 m ü. A., rechter Gipfel Großglockner, 3 798 m ü. A; * 2: Sinwelleck, 3 261 m ü. A. * 3: Fuscher-Kar-Kopf, 3 331 m ü. A. * 4: Breitkopf, 3 154 m ü. A. * 5: Hohe Dock, 3 348 m ü. A. * 6: Klockerin, 3 422 m ü. A. * 7: Vorderer Bratschenkopf, 3 401 m ü. A. * 8: Großes Wiesbachhorn, 3 564 m ü. A., der dritthöchste Gipfel der Glocknergruppe * 9: Kleines Wiesbachhorn, 3 283 m ü. A. Keese (Gletscher) * A: Fuscher-Kar-Kees * B: Fuscher Eiskar * C: Nördliches Bockkarkees * D: Bratschenkopfkees * E: Hochgruberkees * F: Teufelsmühlkees Schutzhütte * H: Schwarzenberghütte
 Bratschenköpfe – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Weblink

  • Lage auf AMap, aktualisierter Datenlink 17. Jänner 2024

Quellen

  • Österreichische, Topografische Karte, 1:25 000, 3227 – West Großglockner, Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, Wien, 2009
  • Heinz-Dieter Pohl: Die Bergnamen der Hohen Tauern, S. 85, OeAV-Dokumente Nr. 6, Innsbruck 2009
  • Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar.

Einzelnachweis

  1. www.sn.at, Archiv der Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 28. August 1958, Seite 3