Mineralien: Unterschied zwischen den Versionen

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Salzburg besitzt einen besonders großen Schatz an '''Mineralien''', aber nur wenige Arten - wie [[Bergkristall]], [[Smaragd]] oder [[Epidot]] - sind allgemein bekannt.
 
Salzburg besitzt einen besonders großen Schatz an '''Mineralien''', aber nur wenige Arten - wie [[Bergkristall]], [[Smaragd]] oder [[Epidot]] - sind allgemein bekannt.
 
   
 
   
 
==Einführung==
 
==Einführung==
In allen Bezirken des Landes kommen Mineralien vor. Eine besondere Häufung schöner Mineralienstufen findet sich aber in den Gebirgsbezirken und unter diesen ist eindeutig der [[Pinzgau]] mit den [[Hohe Tauern|Hohen Tauern]] und dem [[Tauernfenster]] die mineralienreichste Region. Erwähnenswert sind auch die von mehreren Fundstellen bekannten [[Radioaktive Mineralien]]. Mineralien sind nicht nur für Wisschenschaftler und Sammler interessant, sie haben in den letzten Jahren auch im Bereich der Esotherik Bedeutung erlangt.   
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In allen Bezirken des Landes kommen Mineralien vor. Eine besondere Häufung schöner Mineralienstufen findet sich aber in den Gebirgsbezirken und unter diesen ist eindeutig der [[Pinzgau]] mit den [[Hohen Tauern]] und dem [[Tauernfenster]] die mineralienreichste Region. Erwähnenswert sind auch die von mehreren Fundstellen bekannten [[Radioaktive Mineralien]]. Mineralien sind nicht nur für Wisschenschaftler und Sammler interessant, sie haben in den letzten Jahren auch im Bereich der Esotherik Bedeutung erlangt.   
 
   
 
   
 
==Die wichtigsten Fundgebiete==
 
==Die wichtigsten Fundgebiete==
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Die Hohen Tauern, der höchste Gebirgskomplex der [[Ostalpen]], grenzen im Norden an das [[Salzachtal]], im Westen bildet die [[Birnlücke]] die Grenze und im Osten der [[Katschberg]]. Zusammen mit den [[Zillertaler Alpen]] und Teilen der [[Tuxer Alpen]] bildet dieses Gebiet ein geologisches Fenster, das sog. ''Tauernfenster''. Es ist das größte tektonische Vorkommen des Penninikums in den Ostalpen, weist eine Länge von ca. 120 km und eine Breite zwischen 40 und 60 km auf. Seine bemerkenswerte geologische Geschichte hat eine enorm große Vielfalt an Gesteinsvergesellschaftungen, an Erzen und an Mineralien geschaffen.  
 
Die Hohen Tauern, der höchste Gebirgskomplex der [[Ostalpen]], grenzen im Norden an das [[Salzachtal]], im Westen bildet die [[Birnlücke]] die Grenze und im Osten der [[Katschberg]]. Zusammen mit den [[Zillertaler Alpen]] und Teilen der [[Tuxer Alpen]] bildet dieses Gebiet ein geologisches Fenster, das sog. ''Tauernfenster''. Es ist das größte tektonische Vorkommen des Penninikums in den Ostalpen, weist eine Länge von ca. 120 km und eine Breite zwischen 40 und 60 km auf. Seine bemerkenswerte geologische Geschichte hat eine enorm große Vielfalt an Gesteinsvergesellschaftungen, an Erzen und an Mineralien geschaffen.  
  
Bereits in urgeschichtlicher Zeit ist davon auszugehen, dass Jäger und Sammler bei ihren Streifzügen auf Mineralien gestoßen sind. Wahrscheinlich schon in der [[Römer]]zeit, jedenfalls aber vom [[Mittelalter]] an bis in die Gegenwart wurde nach [[Goldbergbau|Gold]], [[Silbererzbergbau|Silber]], [[Kupfererzbergbau|Kupfer]], [[Eisenerz|Eisen]] und [[Arsenkies|Arsen]] gezielt geschürft. Erst seit dem [[18. Jahrhundert]] wird von Mineralienfunden schriftlich berichtet, von Sammlern ist seit dem [[19. Jahrhundert]] die Rede. Für Teile der einheimischen Bevölkerung wurde das Sammeln von Mineralien zu einer nicht unbeträchtlichen Einnahmequelle.
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Bereits in urgeschichtlicher Zeit ist davon auszugehen, dass Jäger und Sammler bei ihren Streifzügen auf Mineralien gestoßen sind. Wahrscheinlich schon in der [[Römer]]zeit, jedenfalls aber vom [[Mittelalter]] an bis in die Gegenwart wurde nach [[Goldbergbau|Gold]], [[Silbererzbergbau|Silber]], [[Kupfererzbergbau|Kupfer]], [[Eisenerzbergbau|Eisen]] und [[Arsenkies|Arsen]] gezielt geschürft. Erst seit dem [[18. Jahrhundert]] wird von Mineralienfunden schriftlich berichtet, von Sammlern ist seit dem [[19. Jahrhundert]] die Rede. Für Teile der einheimischen Bevölkerung wurde das Sammeln von Mineralien zu einer nicht unbeträchtlichen Einnahmequelle.
  
 
=====Mineralienvorkommen im Bereich der HohenTauern =====
 
=====Mineralienvorkommen im Bereich der HohenTauern =====
Mehr als 200 Mineralien sind in diesem Gebiet nachgewiesen. Sie finden sich großteils in alpinen Klüften und Hohlräumen, sind zum Teil in Gestein eingewachsen oder an Erzmineralisationen gebunden. Bei den archäologischen Ausgrabungen am Magdalensberg in Kärnten, ein bedeutendes ehemaliges Handelszentrum in der römischen Provinz [[Norikum]],  wurde eine Anzahl von Bergkristallen gefunden, die – wie auf Grund der Begleitmineralien festgestellt werden konnte – aus dem Gebiet des [[Ankogel]]s im [[Gasteiner Tal]], bzw. des [[Hoher Sonnblick|Hohen Sonnblicks]] stammen müssen. Einige Tauerntäler haben besonders herausragende Mineralien hervorgebracht: das [[Untersulzbachtal]] die weltweit besten [[Epidot]]stufen, das [[Felbertal]] ist reich an wunderschönen [[Sphen]]en, der [[Smaragd]] kommt im [[Habachtal]] vor, im [[Gasteinertal]] findet man schöne Fluoritstufen und in der [[Rauris]] herausragende [[Bergkristall]] - Stufen.
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Mehr als 200 Mineralien sind in diesem Gebiet nachgewiesen. Sie finden sich großteils in [[Alpine Klüfte|alpinen Klüften]] und Hohlräumen, sind zum Teil in Gestein eingewachsen oder an Erzmineralisationen gebunden. Bei den archäologischen Ausgrabungen am [[Magdalensberg]] in [[Kärnten]], ein bedeutendes ehemaliges Handelszentrum in der römischen Provinz [[Norikum]],  wurde eine Anzahl von Bergkristallen gefunden, die – wie auf Grund der Begleitmineralien festgestellt werden konnte – aus dem Gebiet des [[Ankogel]]s im [[Gasteiner Tal]], bzw. des [[Hoher Sonnblick|Hohen Sonnblicks]] stammen müssen. Einige Tauerntäler haben besonders herausragende Mineralien hervorgebracht: das [[Untersulzbachtal]] die weltweit besten [[Epidot]]stufen, das [[Felbertal]] ist reich an wunderschönen [[Sphen]]en, der [[Smaragd]] kommt im [[Habachtal]] vor, im [[Gasteinertal]] findet man schöne Fluoritstufen und in der [[Rauris]] herausragende [[Bergkristall]] - Stufen.
  
 
==Berühmte Mineralienfundstellen==
 
==Berühmte Mineralienfundstellen==
  
 
=====Die Smaragdfundstelle Leckbachrinne=====
 
=====Die Smaragdfundstelle Leckbachrinne=====
:''Hauptartikel: [[Smaragd]] und [[Smaragdbergbau]]''
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:''Hauptartikel [[Smaragd]] und [[Smaragdbergbau]]
Die [[Leckbachrinne]] befindet sich im Habachtal im Gemeindegebiet von [[Bramberg]] und ist durch die dort vorkommenden Smaragde bekannt geworden. Zeitweise wurden die Smaragde auch bergmännisch abgebaut.
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Die [[Leckbachrinne]] befindet sich im Habachtal im Gemeindegebiet von [[Bramberg am Wildkogel]] und ist durch die dort vorkommenden Smaragde bekannt geworden. Zeitweise wurden die Smaragde auch bergmännisch abgebaut.
  
 
=====Die Epidotfundstelle Knappenwand=====
 
=====Die Epidotfundstelle Knappenwand=====
Die [[Knappenwand]] liegt im [[Untersulzbachtal]] im Gemeindegebiet von [[Neukirchen am Großvenediger]]. Hier wurden wunderschöne Epidotstufen entdeckt. Wie im Habachtal wurde auch hier zeitweise bergmännisch geschürft, nach dem das Epidotvorkommen bekannt geworden war. Eine besonders schöne Stufe findet sich im Naturhistorischen Museum in Wien.
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Die [[Knappenwand]] liegt im [[Untersulzbachtal]] im Gemeindegebiet von [[Neukirchen am Großvenediger]]. Hier wurden wunderschöne [[Epidot]]stufen entdeckt. Wie im [[Habachtal]] wurde auch hier zeitweise bergmännisch geschürft, nach dem das Epidotvorkommen bekannt geworden war. Eine besonders schöne Stufe findet sich im Naturhistorischen Museum in Wien.
  
 
==Mineralien sammeln im Nationalpark Hohe Tauern==
 
==Mineralien sammeln im Nationalpark Hohe Tauern==
Eines der zahlreichen Konfliktthemen rund um die Entstehung des [[Nationalpark Hohe Tauern|Nationalparks Hohe Tauern]] war das in den Gebirgsbezirken seit Jahrhunderten, wenn nicht noch länger übliche Sammeln von Mineralien. Es hatte zuerst den Anschein, als wäre für beides zusammen kein Platz. Das Sammeln von Mineralien sollte in der Kernzone ganz verboten werden. Die Initiative einiger engagierter Sammler, allen voran Josef Papp aus [[Mittersill]], war nach langen Verhandlungen und Auseinandersetzungen erfolgreich. Es wurde eine Übereinkunft getroffen, die im Wesentlichen besagt, dass eine beschränkte Anzahl von einheimischen Sammlern, alle namentlich registriert, in der Kernzone des Nationalparks  Mineralien sammeln dürfen. Erst wenn einer aus dieser Gruppe sein Hobby aufgibt, kann ein anderer registrierter Sammler, der auf der Warteliste steht, nachrücken. Es wurden darüber hinaus die Methoden der Gewinnung, die Fundmeldepflicht und die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern geregelt.
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Eines der zahlreichen Konfliktthemen rund um die Entstehung des [[Nationalpark Hohe Tauern|Nationalparks Hohe Tauern]] war das in den Gebirgsbezirken seit Jahrhunderten, wenn nicht noch länger übliche Sammeln von Mineralien. Es hatte zuerst den Anschein, als wäre für beides zusammen kein Platz. Das Sammeln von Mineralien sollte in der Kernzone ganz verboten werden. Die Initiative einiger engagierter Sammler, allen voran [[Josef Papp]] aus [[Mittersill]], war nach langen Verhandlungen und Auseinandersetzungen erfolgreich. Es wurde eine Übereinkunft getroffen, die im Wesentlichen besagt, dass eine beschränkte Anzahl von einheimischen Sammlern, alle namentlich registriert, in der Kernzone des Nationalparks  Mineralien sammeln dürfen. Erst wenn einer aus dieser Gruppe sein Hobby aufgibt, kann ein anderer registrierter Sammler, der auf der Warteliste steht, nachrücken. Es wurden darüber hinaus die Methoden der Gewinnung, die Fundmeldepflicht und die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern geregelt.
  
 
==Interessante Mineralienvorkommen außerhalb der Hohen Tauern==
 
==Interessante Mineralienvorkommen außerhalb der Hohen Tauern==
* Bergbaugebiet[[ Leogang]]: Hier wurden über Jahrhunderte Erze wie [[Blei]], Kupfer, Silber, [[Quecksilber]], [[Kobalt]] und [[Nickel]] gewonnen, später auch Rohmagnesiterzbergbau betrieben. Es wurden bisher eine große Artenvielfalt an Mineralien nachgewiesen. Eine wunderbare Ausstellung befindet sich im [[Bergbaumuseum Leogang]] im Ortsteil [[Hütten]]. Einige Beispiele sind: Zölestin, Covellin, Strontianit, Aragonit, Lazulith, Zinnober und Kobaltblüte.
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* Bergbaugebiet [[Leogang]]: Hier wurden über Jahrhunderte Erze wie [[Blei]], Kupfer, Silber, [[Quecksilber]], [[Kobalt]] und [[Nickel]] gewonnen, später auch Rohmagnesiterzbergbau betrieben. Es wurden bisher eine große Artenvielfalt an Mineralien nachgewiesen. Eine wunderbare Ausstellung befindet sich im [[Bergbaumuseum Leogang]] im Ortsteil [[Hütten]]. Einige Beispiele sind: Zölestin, Covellin, Strontianit, Aragonit, Lazulith, Zinnober und Kobaltblüte.
siehe dazu auch: Hauptartikel [[Schwarzleo]], [[Nöckelberg]], [[Rohmagnesitbergbau Inschlagalpe]]
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* siehe dazu auch [[Schwarzleo]], [[Nöckelberg]], [[Rohmagnesitbergbau Inschlagalpe]]
 
* Bergbaugebiet [[Mühlbach am Hochkönig]]: Über Jahrtausende war Mühlbach und Umgebung Schauplatz des wichtigsten [[Kupfererzbergbau]]s in den [[Alpen]]. Es lassen sich etwa 80 Mineralienarten nachweisen. Eine interessante Schau befindet sich im [[Bergbaumuseum und Schaustollen Mühlbach am Hochkönig]]. Einige Beispiele: Kupferkies, Nickelerz in Form von Gersdorffit, Uran und Gold.
 
* Bergbaugebiet [[Mühlbach am Hochkönig]]: Über Jahrtausende war Mühlbach und Umgebung Schauplatz des wichtigsten [[Kupfererzbergbau]]s in den [[Alpen]]. Es lassen sich etwa 80 Mineralienarten nachweisen. Eine interessante Schau befindet sich im [[Bergbaumuseum und Schaustollen Mühlbach am Hochkönig]]. Einige Beispiele: Kupferkies, Nickelerz in Form von Gersdorffit, Uran und Gold.
 
   
 
   
*Bergbaugebiet [[Felbertal]]: Die Scheelitlagerstätte weist ebenfalls einige interessante Mineralien wie z.B. Scheelitkristalle, Aquamarin, Smaragd, Calcit, Periklin und andere auf.
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*Bergbaugebiet [[Felbertal]]: Die Scheelitlagerstätte weist ebenfalls einige interessante Mineralien wie z. B. Scheelitkristalle, Aquamarin, Smaragd, Calcit, Periklin und andere auf.
  
 
==Eine kleine Auswahl an Mineralien, die gerne gesammelt werden==
 
==Eine kleine Auswahl an Mineralien, die gerne gesammelt werden==
* Quarz mit den Varietäten Farbloser Bergkristall, Rauchquarz, Amethyst (violett) und Citrin (gelb)
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* Quarz mit den Varietäten Farbloser [[Bergkristall]], [[Rauchquarz]], Amethyst (violett) und Citrin (gelb)
 
* Adularkristalle
 
* Adularkristalle
* Anatas
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* [[Anatas]]
 
* Apatite
 
* Apatite
* Aktinolith (Strahlstein genannt)
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* [[Aktinolith]] (auch Strahlstein genannt)
 
* Byssolith (Aktinolith in Form von Hornblendeasbest)
 
* Byssolith (Aktinolith in Form von Hornblendeasbest)
 
* Calcit in vielerlei Erscheinungsformen
 
* Calcit in vielerlei Erscheinungsformen
* Epidot
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* [[Epidot]]
 
* Freigold (kommt leider nur noch selten vor)
 
* Freigold (kommt leider nur noch selten vor)
* Granat
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* [[Granat]]
 
* Hämatit (Eisenrose)
 
* Hämatit (Eisenrose)
 
* Klinozoisit
 
* Klinozoisit
* Magnetit
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* [[Magnetit]]
 
* Periklin
 
* Periklin
* Rutil (Schörl)
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* [[Rutil]] (auch Schörl genannt)
* Smaragd
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* [[Smaragd]]
* Sphen (Titanit)
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* [[Sphen]] (Titanit)
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Ohne Anspruch auf Vollständigkeit werden hier einige Museen mit anspruchsvollen Mineraliensammlungen erwähnt:
 
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* [[Haus der Natur]], [[Stadt Salzburg]]  
 
* [[Haus der Natur]], [[Stadt Salzburg]]  
* [[Bergbaumuseum und Schaustollen Mühlbach am Hochkönig]], [[Mühlbach am Hochkönig]]
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* [[Bergbaumuseum und Schaustollen Mühlbach am Hochkönig]], Mühlbach am Hochkönig  
* [[Bergbaumuseum Leogang]], [[Leogang]] - [[Hütten]]
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* [[Bergbaumuseum Leogang]], Leogang-Hütten  
* [[Heimatmuseum Schloss Ritzen]] in [[Saalfelden]]
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* [[Heimatmuseum Schloss Ritzen]] in [[Saalfelden am Steinernen Meer]]
* [[Felberturmmuseum]], [[Mittersill]]
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* [[Felberturm Museum]], Mittersill  
* [[Museum Bramberg]], [[Bramberg]]
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* [[Museum Bramberg]], Bramberg am Wildkogel
  
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== Museen mit kleineren Sammlungen ==
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Einige [[Mineralien in der Goldberggruppe]] kann man im [[Rauriser Talmuseum]] sowie in der Ausstellung [[Nationalpark Informationsstelle "Zimmererhütte"]] in [[Kolm-Saigurn]] sehen.
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==Quellen==
 
==Quellen==
* Mineral & Erz in den Hohen Tauern, Publikation zur gleichnamigen Wanderausstellung, HG Naturhistorisches Museum Wien, 1994
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* ''Mineral & Erz in den Hohen Tauern'', Publikation zur gleichnamigen Wanderausstellung, HG Naturhistorisches Museum Wien, 1994
* [[Josef Lahnsteiner]], „Mitterpinzgau“, Selbstverlag, Hollersbach 1962
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* [[Josef Lahnsteiner]], ''Mitterpinzgau'', Selbstverlag, [[Hollersbach im Pinzgau]] 1962
* Josef Lahnsteiner, „Oberpinzgau“, Selbstverlag, Hollersbach 1965
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* Josef Lahnsteiner, ''Oberpinzgau'', Selbstverlag, Hollersbach 1965
* Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 141. Vereinsjahr, 2001, Selbstverlag, Salzburg 2001
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* ''Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde'', 141. Vereinsjahr, 2001, Selbstverlag, Salzburg 2001
* [[Albert Strasser]], „Minerale Salzburgs“, Eigenverlag, Salzburg 1989
+
* [[Albert Strasser]], ''Minerale Salzburgs'', Eigenverlag, Salzburg 1989
  
[[Kategorie:Geologie]]
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[[Kategorie:Wissenschaft]]
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[[Kategorie:Geografie]][[Kategorie:Geologie]]
 
[[Kategorie:Bergbau]]
 
[[Kategorie:Bergbau]]
[[Kategorie:Mineral]]
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[[Kategorie:Mineral|!|]]

Aktuelle Version vom 23. August 2024, 21:13 Uhr

Mikrostufe Anataskristall
Sphen
Bergkristallstufe aus den Hohen Tauern
Epidotstufe von der Knappenwand
Rauchquarzkristall aus dem Felbertal

Salzburg besitzt einen besonders großen Schatz an Mineralien, aber nur wenige Arten - wie Bergkristall, Smaragd oder Epidot - sind allgemein bekannt.

Einführung

In allen Bezirken des Landes kommen Mineralien vor. Eine besondere Häufung schöner Mineralienstufen findet sich aber in den Gebirgsbezirken und unter diesen ist eindeutig der Pinzgau mit den Hohen Tauern und dem Tauernfenster die mineralienreichste Region. Erwähnenswert sind auch die von mehreren Fundstellen bekannten Radioaktive Mineralien. Mineralien sind nicht nur für Wisschenschaftler und Sammler interessant, sie haben in den letzten Jahren auch im Bereich der Esotherik Bedeutung erlangt.

Die wichtigsten Fundgebiete

Die Hohen Tauern und das Tauernfenster

Die Hohen Tauern, der höchste Gebirgskomplex der Ostalpen, grenzen im Norden an das Salzachtal, im Westen bildet die Birnlücke die Grenze und im Osten der Katschberg. Zusammen mit den Zillertaler Alpen und Teilen der Tuxer Alpen bildet dieses Gebiet ein geologisches Fenster, das sog. Tauernfenster. Es ist das größte tektonische Vorkommen des Penninikums in den Ostalpen, weist eine Länge von ca. 120 km und eine Breite zwischen 40 und 60 km auf. Seine bemerkenswerte geologische Geschichte hat eine enorm große Vielfalt an Gesteinsvergesellschaftungen, an Erzen und an Mineralien geschaffen.

Bereits in urgeschichtlicher Zeit ist davon auszugehen, dass Jäger und Sammler bei ihren Streifzügen auf Mineralien gestoßen sind. Wahrscheinlich schon in der Römerzeit, jedenfalls aber vom Mittelalter an bis in die Gegenwart wurde nach Gold, Silber, Kupfer, Eisen und Arsen gezielt geschürft. Erst seit dem 18. Jahrhundert wird von Mineralienfunden schriftlich berichtet, von Sammlern ist seit dem 19. Jahrhundert die Rede. Für Teile der einheimischen Bevölkerung wurde das Sammeln von Mineralien zu einer nicht unbeträchtlichen Einnahmequelle.

Mineralienvorkommen im Bereich der HohenTauern

Mehr als 200 Mineralien sind in diesem Gebiet nachgewiesen. Sie finden sich großteils in alpinen Klüften und Hohlräumen, sind zum Teil in Gestein eingewachsen oder an Erzmineralisationen gebunden. Bei den archäologischen Ausgrabungen am Magdalensberg in Kärnten, ein bedeutendes ehemaliges Handelszentrum in der römischen Provinz Norikum, wurde eine Anzahl von Bergkristallen gefunden, die – wie auf Grund der Begleitmineralien festgestellt werden konnte – aus dem Gebiet des Ankogels im Gasteiner Tal, bzw. des Hohen Sonnblicks stammen müssen. Einige Tauerntäler haben besonders herausragende Mineralien hervorgebracht: das Untersulzbachtal die weltweit besten Epidotstufen, das Felbertal ist reich an wunderschönen Sphenen, der Smaragd kommt im Habachtal vor, im Gasteinertal findet man schöne Fluoritstufen und in der Rauris herausragende Bergkristall - Stufen.

Berühmte Mineralienfundstellen

Die Smaragdfundstelle Leckbachrinne
Hauptartikel Smaragd und Smaragdbergbau

Die Leckbachrinne befindet sich im Habachtal im Gemeindegebiet von Bramberg am Wildkogel und ist durch die dort vorkommenden Smaragde bekannt geworden. Zeitweise wurden die Smaragde auch bergmännisch abgebaut.

Die Epidotfundstelle Knappenwand

Die Knappenwand liegt im Untersulzbachtal im Gemeindegebiet von Neukirchen am Großvenediger. Hier wurden wunderschöne Epidotstufen entdeckt. Wie im Habachtal wurde auch hier zeitweise bergmännisch geschürft, nach dem das Epidotvorkommen bekannt geworden war. Eine besonders schöne Stufe findet sich im Naturhistorischen Museum in Wien.

Mineralien sammeln im Nationalpark Hohe Tauern

Eines der zahlreichen Konfliktthemen rund um die Entstehung des Nationalparks Hohe Tauern war das in den Gebirgsbezirken seit Jahrhunderten, wenn nicht noch länger übliche Sammeln von Mineralien. Es hatte zuerst den Anschein, als wäre für beides zusammen kein Platz. Das Sammeln von Mineralien sollte in der Kernzone ganz verboten werden. Die Initiative einiger engagierter Sammler, allen voran Josef Papp aus Mittersill, war nach langen Verhandlungen und Auseinandersetzungen erfolgreich. Es wurde eine Übereinkunft getroffen, die im Wesentlichen besagt, dass eine beschränkte Anzahl von einheimischen Sammlern, alle namentlich registriert, in der Kernzone des Nationalparks Mineralien sammeln dürfen. Erst wenn einer aus dieser Gruppe sein Hobby aufgibt, kann ein anderer registrierter Sammler, der auf der Warteliste steht, nachrücken. Es wurden darüber hinaus die Methoden der Gewinnung, die Fundmeldepflicht und die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern geregelt.

Interessante Mineralienvorkommen außerhalb der Hohen Tauern

  • Bergbaugebiet Felbertal: Die Scheelitlagerstätte weist ebenfalls einige interessante Mineralien wie z. B. Scheelitkristalle, Aquamarin, Smaragd, Calcit, Periklin und andere auf.

Eine kleine Auswahl an Mineralien, die gerne gesammelt werden

  • Quarz mit den Varietäten Farbloser Bergkristall, Rauchquarz, Amethyst (violett) und Citrin (gelb)
  • Adularkristalle
  • Anatas
  • Apatite
  • Aktinolith (auch Strahlstein genannt)
  • Byssolith (Aktinolith in Form von Hornblendeasbest)
  • Calcit in vielerlei Erscheinungsformen
  • Epidot
  • Freigold (kommt leider nur noch selten vor)
  • Granat
  • Hämatit (Eisenrose)
  • Klinozoisit
  • Magnetit
  • Periklin
  • Rutil (auch Schörl genannt)
  • Smaragd
  • Sphen (Titanit)
  • Zoisit
  • u.v.a.m.

Salzburger Museen mit bemerkenswerten Mineraliensammlungen

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit werden hier einige Museen mit anspruchsvollen Mineraliensammlungen erwähnt:

Museen mit kleineren Sammlungen

Einige Mineralien in der Goldberggruppe kann man im Rauriser Talmuseum sowie in der Ausstellung Nationalpark Informationsstelle "Zimmererhütte" in Kolm-Saigurn sehen.

Bilder

 Mineralien – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Quellen

  • Mineral & Erz in den Hohen Tauern, Publikation zur gleichnamigen Wanderausstellung, HG Naturhistorisches Museum Wien, 1994
  • Josef Lahnsteiner, Mitterpinzgau, Selbstverlag, Hollersbach im Pinzgau 1962
  • Josef Lahnsteiner, Oberpinzgau, Selbstverlag, Hollersbach 1965
  • Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 141. Vereinsjahr, 2001, Selbstverlag, Salzburg 2001
  • Albert Strasser, Minerale Salzburgs, Eigenverlag, Salzburg 1989