Rauriser Talmuseum

Das Rauriser Talmuseum ist das erste und damit älteste im ländlichen Gebiet des Bundeslandes Salzburg gegründete Heimatmuseum.
Beschreibung
Das Museum in der Pinzgauer Marktgemeinde Rauris hat die Schwerpunkte Geschichte des Goldbergbaues und eine Naturschau zum Nationalpark Hohe Tauern. Es ist im historischen Lebensorghaus seit 1967 untergebracht. In 16 Räumen bekommen die Besucher traditionelles Handwerk und regionales Brauchtum vermittelt.
Geschichte
Die Gründung geht auf die Initiative von Oberlandesgerichtsrat Dr. Wilhelm Arlt zurück. Zusammen mit dem Oberlehrer und Heimatpfleger im Raurisertal Siegmund Narholz gründete er 1937 das Museum.
Es wurde am Donnerstag, dem 5. August 1937 im Wohnhaus von Arlt, dem Landrichterhaus, eröffnet. Das Salzburger Volksblatt schrieb anlässlich der Eröffnung:
Die naturgeschichtliche Abteilung enthält ein sehr schönes Relief des Flußgebietes der Rauriser Ache mit den angrenzenden Geländen und eine Übersicht über die Fauna und Flora dieser Landschaft. In der kulturgeschichtlichen Abteilung werden wunderbare Modelle von Rauriser Bauformen gezeigt, bei denen alles bis ins Kleinste nach gebildet ist: Bauernhäuser, Almhütten, Mühlen, Zäune usw. Zu sehen sind ferner die Notizbücher Rojachers, der gemeinsam mit Arlt den Goldbergbau besaß, weiters altes Werkzeug, wertvolle Kunstwerke, namentlich religiöser Natur. Bemerkenswert sind die von den Schülern geschnitzten Modelle, die von der dortigen Volksschule beigesteuert wurden. Der Gedanke der Errichtung eines Museums hat bei der Bevölkerung des Rauriser Tales großen Anklang gefunden. Heute schon machen Bauern Testamente, die dem Museum wertvolle Gaben zusichern. So hat der letzte Knappe (Anm. Alexander Lackner) des Goldbergbaues seine Geräte und seine Montur dem Museum vermacht. Dessen Errichtung hat in finanzieller Hinsicht das Land Salzburg gefördert.
1967 übersiedelte es in das Lebensorghaus, wo es sich auch noch heute befindet. Dort sind zwei Stockwerke mit verschiedenen Themenbereichen eingerichtet. Unter anderem gibt es einen Raum, in dem über Ignaz Rojacher informiert wird, einen über Wilhelm Ritter von Arlt, einen die Geschichte des Observatoriums Sonnblick, über Volkskultur (Schnabelpercht, Trachten, eine Mineralienausstellung, bäuerliches und religiöses Gerät u. a. Zu sehen ist auch eine Kopie des Keltischer Halsreif aus Gold , sowie die originalen Skier von Wilhelm Ritter von Arlt, ein Knappenross oder eine Kraxe, mit der bis zu 96 kg Lasten auf den Sonnblick getragen wurden. Informiert wird auch über die beiden wohl berühmtesten Mineraliensammler des Landes Salzburg, Josef Pfeiffenberger senior und junior.
Kontakt
- Marktstraße 59
- 5661 Rauris
- Telefon: (0 65 44) 62 53
- Kustos Dir. a. D. Siegfried Kopp
Zu beachten ist, dass Führungen nur nach Voranmeldungen möglich sind.
Bildergalerie
Das mit hoher Wahrscheinlichkeit originale Paar Ski, das Wilhelm Ritter von Arlt 1886 aus Schweden mitgebracht hatte und damit u. a. auch vom Hohen Sonnblick abgefahren war.
Im Info-Raum über das Observatorium Sonnblick. Im Bild ein Modell des Sonnblickgipfels noch vor dem letzten Umbau.
Ein maßstabsgetreuer Nachbau einer früheren Bauvariante des Observatoriums Sonnblick (mit Turm und dem angebauten Zittelhaus (links).
Kolm-Saigurn zur Zeit von Ignaz Rojacher mit verschiedenen Bauten.
Mineralien in der Goldberggruppe von links: Bergkristall, Calcit-Rutil, Bergkristall und Ankerit-Calcit.
Pinzgauer Trachten.
Verschiedene religiöse Gegenstände, u. a. links ein Fatschenkindl.
Siegfried Kopp, Kustos, erklärt das Knappenross, mit dem die Bergknappen im Winter ins Tal fuhren.
weitere Bilder
Rauriser Talmuseum – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Quellen
- Salzburgwiki-Einträge
- ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 7. August 1937
- www.tourispo.de, abgefragt am 14. Dezember 2020
- Peter Krackowizer, August 2021