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'''Ilse Aichinger''' (* [[1. November]] [[1921]] in [[Wien]]; † [[11. November]] [[2016]] ebenda) war eine bedeutende österreichische Schriftstellerin, die knapp 20 Jahre in [[Großgmain]] bei [[Salzburg]] lebte.

'''Ilse Aichinger''' (* [[1. November]] [[1921]] in [[Wien]]; † [[11. November]] [[2016]] ebenda) war eine bedeutende österreichische Schriftstellerin, die knapp 20 Jahre in [[Großgmain]] im [[Flachgau]] lebte.

==Leben==

==Leben==

Ilse Aichinger wuchs mit ihrer Zwillingsschwester Helga Michie in Wien und Linz auf. Als sich der nationalsozialistische Vater und die jüdische Mutter scheiden lassen kam Ilse Aichinger in die Obhut der Großeltern in Wien. 1939 konnte ihre Schwester noch nach [[England]] fliehen, die Großmutter wurde [[1942]] nach Minsk deportiert.  

Ilse Aichinger wuchs mit ihrer Zwillingsschwester Helga Michie in Wien und [[Linz]] auf. Als sich der [[Nationalsozialismus|nationalsozialistische]] Vater und die [[Juden|jüdische]] Mutter scheiden lassen kam Ilse Aichinger in die Obhut der Großeltern in Wien. [[1939]] konnte ihre Schwester noch nach [[England]] fliehen, die Großmutter wurde [[1942]] nach Minsk deportiert.  

[[1948]] erschien der Roman ''Die größere Hoffnung'', der eigene Erfahrungen unter der Nazizeit verarbeitet. Im Umfeld der deutschen Literatengruppe ''Gruppe 47'' avancierte sie zu einer Schriftstellerin, der rasch Aufmerksamkeit zuteil wurde. Sie lernte den Lyriker [[Günter Eich]] kennen, den sie [[1953]] heiratete und mit dem sie nach [[Oberbayern]] (Lenggries, dann [[Chiemsee]]) übersiedelte. Das Paar hatte zwei Kinder, Clemens ([[1954]] - [[1998]]) und Mirijam (* [[1957]]).  

[[1948]] erschien der Roman "Die größere Hoffnung", der eigene Erfahrungen unter der Nazizeit verarbeitet. Im Umfeld der deutschen Literatengruppe "Gruppe 47" avancierte sie zu einer Schriftstellerin, der rasch Aufmerksamkeit zuteil wurde. Sie lernte den Lyriker [[Günter Eich]] kennen, den sie [[1953]] heiratete und mit dem sie nach [[Oberbayern]] (Lenggries, dann [[Chiemsee]]) übersiedelte. Das Paar hatte zwei Kinder, Clemens (* [[1954]]; † [[1998]]) und Mirijam (* [[1957]]).  

[[1963]] übersiedelte die Familie nach [[Großgmain]], von wo aus die beiden Schriftsteller ihr literarisches Schaffen fortsetzten. [[1971]] wurde Ilse Aichinger zu den ersten [[Rauriser Literaturtage]]n eingeladen. [[1972]] starb Günter Eich an einer Herzkrankheit. Nach dem Tod ihrer Mutter zog Ilse Aichinger zuerst nach Frankfurt am Main, später nach Wien.

[[1963]] übersiedelte die Familie nach Großgmain, von wo aus die beiden Schriftsteller ihr literarisches Schaffen fortsetzten. [[1971]] wurde Ilse Aichinger zu den ersten [[Rauriser Literaturtage]]n eingeladen. [[1972]] starb Günter Eich an einer Herzkrankheit. Nach dem Tod ihrer Mutter zog Ilse Aichinger zuerst nach Frankfurt am Main, später nach Wien.

Ihre Literatur ist Widerstand. Gegen Unrecht, Gewalt, Verlogenheit, auch in Zeiten scheinbaren Friedens, auch in uns selbst. Sie steht nicht auf der Seite der Gekaderten, sondern auf jener der Opfer, die sie in ihrer Sprache birgt. Diese Sprache ist analytisch, sinnlich, konkret und zugleich raum- und zeitlos, sie ist welthaltiges Symbol und von irritierender Doppelbödigkeit. Ilse Aichinger ist die Dichterin der Fremdheit, der Anarchie, von ihrem ersten Roman ''Die größere Hoffnung'' an bis zu ihren Gedichten, Hörspielen und Erzählungen, bis zur surrealen Kurzprosa der ''schlechten Wörter'' und den luziden Kolumnen, die sie als über 80-Jährige schrieb.  

Ihre Literatur ist Widerstand. Gegen Unrecht, Gewalt, Verlogenheit, auch in Zeiten scheinbaren Friedens, auch in uns selbst. Sie steht nicht auf der Seite der Gekaderten, sondern auf jener der Opfer, die sie in ihrer Sprache birgt. Diese Sprache ist analytisch, sinnlich, konkret und zugleich raum- und zeitlos, sie ist welthaltiges Symbol und von irritierender Doppelbödigkeit. Ilse Aichinger ist die Dichterin der Fremdheit, der Anarchie, von ihrem ersten Roman "Die größere Hoffnung" an bis zu ihren Gedichten, Hörspielen und Erzählungen, bis zur surrealen Kurzprosa der "schlechten Wörter" und den luziden Kolumnen, die sie als über 80-Jährige schrieb.  

== Auszeichnungen ==

== Auszeichnungen ==

* Literaturpreis der ''Gruppe 47'' (1952)

* Literaturpreis der "Gruppe 47" (1952)

* Förderpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI e.V. (1953)

* Förderpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI e.V. (1953)

* Immermann-Literaturpreis der Stadt Bremen (1955) (für ''Der Gefesselte. Erzählungen'')

* Immermann-Literaturpreis der Stadt Bremen (1955) (für "Der Gefesselte. Erzählungen")

* Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (1961)

* Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (1961)

* Anton-Wildgans-Preis (1968)

* Anton-Wildgans-Preis (1968)

==Wichtige Werke==

==Wichtige Werke==

*''Die größere Hoffnung''. Roman (1948)

*"Die größere Hoffnung". Roman (1948)

*''Rede unter dem Galgen'' (1952)

*"Rede unter dem Galgen" (1952)

*''Der Gefesselte'' (1953)

*"Der Gefesselte" (1953)

*''Zu keiner Stunde'' (1957)

*"Zu keiner Stunde" (1957)

*''Besuch im Pfarrhaus''. Ein Hörspiel (1961)

*"Besuch im Pfarrhaus". Ein Hörspiel (1961)

*''Hörspiele'' (1961)

*"Hörspiele" (1961)

*''Wo ich wohne''. Erzählungen, Gedichte, Dialoge (1961)

*"Wo ich wohne". Erzählungen, Gedichte, Dialoge (1961)

*''Eliza, Eliza''. Erzählungen (1965)

*"Eliza, Eliza". Erzählungen (1965)

*''Auckland''. Vier Hörspiele (1969)

*"Auckland". Vier Hörspiele (1969)

*''schlechte wörter'' (1976)

*"schlechte wörter" (1976)

*''verschenkter Rat''. Gedichte (1978)

*"verschenkter Rat". Gedichte (1978)

*''Meine Sprache und ich''. Erzählungen (1978)

*"Meine Sprache und ich". Erzählungen (1978)

*''Spiegelgeschichte''. Erzählungen und Dialoge (1979)

*"Spiegelgeschichte". Erzählungen und Dialoge (1979)

*''Kleist, Moos, Fasane'' (1987)

*"Kleist, Moos, Fasane" (1987)

*''Werke in acht Bänden'' (1991)

*"Werke in acht Bänden" (1991)

*''Film und Verhängnis''. Blitzlichter auf ein Leben (2001)

*"Film und Verhängnis". Blitzlichter auf ein Leben (2001)

*''Der Wolf und die sieben jungen Geißlein'' (2004)

*"Der Wolf und die sieben jungen Geißlein" (2004)

*''Unglaubwürdigere Reisen'' (2005)

*"Unglaubwürdigere Reisen" (2005)

==Quellen==

==Quellen==

*Salzburger Nachrichten

*"[[Salzburger Nachrichten]]"

*Salzburger Literaturnetz [http://www.literaturnetz.at/salzburg/db/Person.asp?tab=pers&id=653]

*Salzburger Literaturnetz [http://www.literaturnetz.at/salzburg/db/Person.asp?tab=pers&id=653]

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[[Kategorie:Person]]

[[Kategorie:Person]]

[[Kategorie:Frau]]

[[Kategorie:Person (Geschichte)]]

[[Kategorie:Literatur]]

[[Kategorie:Schriftsteller]]

[[Kategorie:Schriftsteller]]

[[Kategorie:Zuagroaste]]

[[Kategorie:Zuagroaste]]