Pfarre Zell am Ziller: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 14. November 2020, 17:15 Uhr
Die Pfarre Zell am Ziller ist eine der Pfarren des Tiroler Teils der Erzdiözese Salzburg.
Allgemeines, Pfarrbereich
Der Pfarrbereich umfasst
- das Gebiet der Marktgemeinde Zell am ZillerZell am Ziller,
- die Gebiete der Gemeinden Gerlosberg, Hainzenberg, Ramsau im Zillertal und Rohrberg,
- von der Gemeinde Aschau im Zillertal die Fraktion Thurnbach sowie
- von der Gemeinde Hippach die Häuser Laimach Nr. 88 bis Nr. 104.
Die Pfarre gehört zum Dekanat Zell am Ziller. Sie bildet (künftig) mit der Pfarre Gerlos einen Pfarrverband.
Pfarrkirche und Pfarrpatrone
Pfarrkirche ist die Dekanatspfarrkirche zum hl. Veit, Pfarrpatrone sind der hl. Vitus (Veit) und der selige Engelbert Kolland, ein aus Ramsau im Zillertal stammender Ordenspriester und Missionar, der am 10. Juli 1860 im Alter von 33 Jahren in Damaskus (Syrien) zusammen mit anderen Christen den Märtyrertod erlitt.
Weitere Kirchen
Weitere Kirchen sind die St. Leonhardskirche in Thurnbach, die Filialkirche Ramsau (Maria sieben Schmerzen) und die Wallfahrtskirche Maria Rast.
Pfarrer
- Hauptartikel Pfarrer von Zell am Ziller
Pfarrer ist Ignaz Steinwender.
Geschichte
Äußere Entwicklung
In der Römerzeit bildeten Inn und Ziller die Grenze zwischen den römischen Provinzen Noricum (ostwärts gelegen) und Rätien.[1] Als im Jahr 739 unter Papst Gregor III. durch den Heiligen Bonifatius die Bistumsgrenzen des Herzogtums Bayern festgelegt wurden, wurden das südlich des Inns gelegene heutige Tiroler Unterland und das östliche Zillertal, mit den beiden bereits bestehenden „Urzellen“ Zell am Ziller und Zell bei Kufstein, dem Bistum Salzburg zugeschlagen. Seither verläuft die Grenze der Salzburger Diözese im Zillerfluss.
Die Pfarre wurde im Jahr 1187 errichtet; ihr Gebiet umfasste ursprünglich das gesamte salzburgische Zillertal. Ab dem 14. Jahrhundert hatte Zell am Ziller die Stellung einer Probstei, der ein Probst vorstand. Erst viel später wurden weitere Pfarren ausgegründet:
- 1675: Hart im Zillertal (seit 1604 Vikariat)[2]
- 1858: Mayrhofen und Stumm
- 1891: Brandberg im Zillertal, Bruck am Ziller und Gerlos
Das Dekanat Zell am Ziller wurde im Jahr 1674 gegründet. Bis 1968 war der Pfarrer des Dekanatssitzes Zell am Ziller schon von Kirchenrechts wegen zugleich Dechant.
Denkwürdige Ereignisse
Dechant Johannes Hofer (1735–1769) ließ im Jahr 1738 die Wallfahrtskirche Maria Rast am Hainzenberg erbauen, Dechant Josef Melchior Stephan (1770–1794) die Zeller Pfarrkirche, die im Jahr 1808 geweiht wurde.
Im Jahr 1837 kam es zur Ausweisung der Zillertaler Protestanten.
Sehr tatkräftig war Dechant Ignaz Huber (1852–1873). Er hatte schon zuvor die Kelchsauer Kirche erbaut, als Kooperator von Zell die spätgotische Kirche zum hl. Leonhard in Thurnbach renoviert sowie (1841–1843) die Kirche Maria sieben Schmerzen in Ramsau gebaut und als Vikar von Mayrhofen die Kirche Maria Schnee errichtet sowie in Zell am Ziller das Spital (Altenheim – Kaiser-Franz-Joseph-Stiftung) neu gebaut.
Am 10. Oktober 1926 wurde der aus Ramsau im Zillertal stammende Ordenspriester und Missionar Engelbert Kolland seliggesprochen.
Quellen
- RES (Regesta Ecclesiastica Salisburgensia), Eintrag Pfarre Zell am Ziller
- Zillertaler Glaubensbote : Pfarre Zell und Gerlos aktuell! Nr. 108 (Juni 02/2016) S. 6: Von der Mönchszelle zum heutigen Dekanat (Ignaz Steinwender)
Einzelnachweise
- ↑ Wikipedia-Artikel „Ziller“
- ↑ geschichte-tirol.com: Hart im Zillertal (von Mag. Isabella Fritz-Egg)