Tauerntunnel
Die Geschichte der Tauerntunnel begann nicht, wie viele meinen, mit dem Bau des Eisenbahntunnels unter den Hohen Tauern.
Geschichte
jahrhundertelang mussten sich südwärts Reisende über die Tauernpässe bemühen, um den Alpenhauptkamm zu überqueren. Verbindungen von Salzburg durch die Alpen gibt es schon länger. Aber auch der 8 371 Meter lange, zweigleisig ausgeführte Eisenbahntunnel von Böckstein am Ende des Gasteinertals ins Kärntner Mallnitz ist nicht die erste unterirdische Querung des Alpenhauptkamms.
Erster Tauerntunnel - der Himmelsköniginstollen
Warum der erste Tauerntunnel keine 300 Meter lang ist, mit der Himmelsköniginstollen[1] zu tun hat und nicht nach Kärnten führt, bringt eine Geschichte aus der Reihe Grenzfälle ans Licht.
Wahrscheinlich waren es bereits Kelten und Römer, mit Sicherheit aber seit 1287 mittelalterliche Bergleute, die Stollen in die Zinkwand in den Schladminger Tauern im Gebiet der Lungauer Gemeinde Weißpriach trieben und Berg und Umgebung wie einen Schweizer Emmentaler durchlöcherten. Dabei wurden auch Stollen quer durch den Berg von der Lungauer zur steirischen Seite getrieben und somit die erste unterirdische Verbindung durch den Tauernkamm geschaffen.
Dieser erste, knapp 300 Meter lange "Tauerntunnel", der Himmelsköniginstollen, kann noch heute benutzt werden, wenn auch nur mit leichtem Gepäck.
Zweiter Tauerntunnel - der Eisenbahntunnel
Der Eisenbahntunnel, der das Pongauer Böckstein mit dem Kärntner Mallitz verbindet, wurde 1909 eröffnet. Er unterquert den Alpenhauptkamm zwischen der Göttinger Spitzen (2 730 m ü. A.) und dem Gamskarlspitz (2 833 m ü. A.)
Dritter Tauerntunnel - der Imhofstollen
Ein weiterer Tunnel in den Tauern, somit ein Tauerntunnel, ist ein ehemaliger Goldbergwerkstunnel, der Imhofstollen. Dieser den Filzenkämmfelsen (2 522 m ü. A.) unterquerende Tunnel wurde 1912 angeschlagen Tauerntunnel ist 4,7 Kilometer lang und noch heute begehbar.
Vierter Tauerntunnel - der Felbertauern-Tunnel
Ein weiterer im seiner Bezeichnung das Wort Tauerntunnel tragend ist der Felbertauern-Tunnel, der die Bundesländer Salzburg und Kärnten unter dem Alpenhauptkamm der Hohen Tauern verbindet.
Fünfter Tauerntunnel - der Straßentunnel
Seit 1975 rauscht der Verkehr durch erst einen, seit 2011 durch zwei Röhren des Tauern-Tunnels der Tauernautobahn in den Lungau und durch den Katschberg-Tunnel nach Kärnten. Diese beiden Tunnels unterqueren jedoch nicht die umgangssprachlich als Tauern bezeichneten Hauptgebirgszüge im Süden Salzburgs, sondern je einen nördlichen und einen südlichen Ast der Niederen Tauern.
Tauerntunnel im weiteren Sinn
Ein, wenn auch mit etwa 100 Metern wohl sehr kurzer Tauerntunnel ist der Hochtortunnel an der Großglockner Hochalpenstraße unter dem Hochtor. Letztlich verbindet dieser Tunnel doch die beiden Bundesländer und stellt somit einen Tunnel in [unter] den Tauern dar. Dieser Tauerntunnel wurde am 3. August 1935 eröffnet.
Ein nie realisierte Tunnel war der von Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl geplante Pfandlschartentunnel unter den Pfandlscharten in der Glocknergruppe. Dieser war von Rehrl im Zuge des Variantenstreits der Streckenführung der Scheitelstrecke der Großglockner Hochalpenstraße geplant worden.
Quellen
- Salzburger Landeskorrespondenz vom 1. März 2017
- Salzburgwiki-Artikel
Einzelnachweise
- ↑ siehe Ennstalwiki → enns:Himmelsköniginstollen