Pfandlscharte



Die Pfandlscharten sind zwei alpine Scharten in den Hohen Tauern.
Geografie
Untere Pfandlscharte
Die untere Pfandlscharte befindet sich auf 2 663 m ü. A. als großartiger Übergang in der Glocknergruppe aus dem Ferleitental im Salzburger Pinzgau in das Kärntner Mölltal. Über sie führt ein markierter Wanderweg, der in Nordsüd-Richtung einen Ostwest-ausgerichteten Kamm in den Zentralalpen quert.
Südöstlich befindet sich das südliche Pfandlschartenkees.
Obere Pfandlscharte
Die obere Pfandlscharte befindet sich auf 2 750 m ü. A. etwa 1,5 km nordwestlich der unteren Pfandlscharte zwischen dem Kapuziner (2 852 m ü. A.) im Osten und dem Sinwelleck (3 261 m ü. A.) im Westen. Es hat jedoch keine Bedeutung oder Funktion.
Berge
Im Nordwesten der unteren Pfandlscharte erhebt sich der Schartenkopf (2 857 m ü. A.), im Osten der Spielmann (3 027 m ü. A.). Nördlich der oberen der Kapuziner.
Gewässer
Südlich unterhalb der unteren Pfandlscharte befindet sich auf 2 528 m ü. A. der Pfandlschartensee, etwas weiter südwestlich der beiden Scharten liegt der Nassfeld-Speicher..
Kees
Südöstlich der oberen Pfandlscharte breitet sich das südliche Pfandlschartenkees zwischen dem nördlich gelegenen Spielmann und der südlich gelegenen Racherin (3 092 m ü. A.) aus.
Begehung
Vom Alpincenter Glocknerhaus auf der südlichen Seite führt ein gut begehbarer Alpinsteig nach Norden. Für den Abstieg in Richtung Ferleitental ist Trittsicherheit erforderlich. Ab dem oberen Pfandlboden wird das Gelände wieder einfacher und führt dann über Almböden zur Trauneralm (1 522 m ü. A.). Die Gehzeit beträgt zwischen fünfeinhalb und sechs Stunden, dabei sind 520 m Höhenmeter beim Anstieg und 1 100 m beim Abstieg zu überwinden.
Geschichte
In den Jahren 1930 bis 1933 waren die Pfandlscharten der Knackpunkt in der Baugeschichte der Großglockner Hochalpenstraße. In dem gut drei Jahre dauernden Variantenstreit wollte der damalige Salzburger Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl die Straße von der Hexenküche oberhalb des Ferleitentales zunächst durch den Klobengrat-Tunnel (562 m), dann durch den 2 253 m langen Pfandlschartentunnel zwischen den beiden Pfandlscharten darunter führen. Franz Wallack, der Ingenieur der Straße, war aber aus folgenden Gründen dagegen: sehr späte Schneeschmelze erst im Juli oder August, Lawinengefahr und kaum Landschaft.
Wallack setzte sich aber letztlich mit seiner heute bekannten Trassenführung über das Fuscher Törl und Hochtor-Tunnel durch.
Bilder
Pfandlscharte – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Weblinks
- Lage der oberen Pfandlscharte auf AMap
Quellen
- Wallack, Franz: Die Großglockner Hochalpenstraße - die Geschichte ihres Baues, Springer-Verlag, Wien, 1960
- www.bergfex.at
- Nationalpark Hohe Tauern Magazin, Ausgabe 3/2015
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da das BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hat, sind noch nicht alle Salzburgwiki-Weblinks auf AMap korrigiert (Stand 8. Mai 2023).