Stefan Rettenegger

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Stefan Rettenegger beim FIS Nordische Kombination Continentalcup Eisenerz 2020

Stefan Rettenegger (* 3. Februar 2002 in Schwarzach im Pongau) ist ein Nordischer Kombinierer aus Pfarrwerfen. Er startet für die Turn- und Sportunion St. Veit im Pongau und trainiert im Heeressportzentrum Faaker See.

Leben

Stefan Rettenegger begann bereits im Alter von vier Jahren in St. Veit im Pongau mit dem Skispringen.[1] Bereits bei seinem internationalen Debüt Ende August 2014 beim Schüler-Grand-Prix in Oberstdorf (Deutschland) belegte er mit zwei vierten Plätzen die vorderen Ränge. Seine erste Podiumsplatzierung erreichte er Anfang September 2016 im Youth Cup in Oberstdorf (Deutschland), als er den Wettbewerb von der Mittelschanze und über 2,5 km auf dem dritten Rang abschloss. Erste Siege auf internationaler Ebene feierte er im März 2017 bei den Nordische Skispiele der OPA 2017 in Hinterzarten (Deutschland) sowie im Youth Cup in Trondheim (Norwegen). Bei den Nordische Skispiele der OPA 2018 in Planica (Slowenien) gewann er die Silbermedaille im Junioren-Wettkampf hinter Johannes Lamparter sowie die Goldmedaille mit dem Team. Am 26. Jänner 2019 ging Rettenegger in Planica erstmals im Continental Cup an den Start und erreichte dabei als 23. direkt die Punkteränge. Auch bei seinen weiteren Teilnahmen lief er konstant unter die besten Dreißig. Dies bedeutete den 51. Platz in der Gesamtwertung. Zur Saison 2019/20 wurde Rettenegger in den österreichischen B-Kader aufgenommen. Im Sommer 2019 durfte er dennoch bereits auf höchster Ebene im Grand Prix starten, wo er bei seinem Debüt in Tschagguns mit Rang 15 auf sich aufmerksam machen konnte. Für den Winter standen für ihn die Olympischen Jugend-Winterspiele 2020 in Lausanne (Schweiz) im Vordergrund, weshalb er bis zu den Spielen international nicht in Erscheinung trat. Schließlich dominierte Rettenegger den Einzelwettkampf von der Les-Tuffes-Schanze und über 6 Kilometer, sodass er die Goldmedaille gewinnen konnte. [2] Auch beim Mixed-Teamspringen sicherte er sich gemeinsam mit Lisa Hirner, Julia Mühlbacher und Marco Wörgötter überlegen den ersten Platz.[3] Am 31. Jänner 2020 debütierte Rettenegger im Rahmen des Nordic Combined Triples in Seefeld in Tirol im Weltcup, verpasste allerdings die Punkteränge. Daher startete er im weiteren Saisonverlauf im Continental Cup, wo er beim Massenstart in Eisenerz (Steiermark) als Dritter erstmals das Podest erreichte. Vor diesem Hintergrund war Rettenegger als Geheimfavorit vor den Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaften 2020 in Oberwiesenthal (Deutschland] gehandelt worden und belegte schließlich mit dem sechsten Rang im Gundersen Einzel auch eine vordere Position. Darüber hinaus gewann er gemeinsam mit Thomas Rettenegger, Johannes Lamparter und Fabio Obermeyr ungefährdet die Goldmedaille mit dem Team.

Bei den österreichischen Meisterschaften 2020 verpasste er als Vierter im Gundersen von der Normalschanze in Eisenerz um knapp acht Sekunden seine erste nationale Medaille. Tags darauf belegte er beim Gundersen-Wettbewerb von der Bischofshofener Großschanze den sechsten Rang. Am dritten Dezemberwochenende 2020 startete Rettenegger als Teil der nationalen Gruppe bei den Weltcup-Rennen in der Ramsau in den Winter. Am ersten Wettkampftag brachte er sich nach dem Sprungdurchgang in eine aussichtsreiche Ausgangsposition, um seine ersten Weltcup-Punkte zu gewinnen. In einem dichten Feld verlor er schließlich nur einen Platz und erreichte somit als Zwanzigster erstmals die Punkteränge. Nachdem er auch am folgenden Weltcup-Wochenende in Val di Fiemme (Italien) zweimal Punktgewinne erzielen konnte, nahm er Mitte Jänner an den Continental-Cup-Bewerben in Eisenerz teil. Dabei gewann er den ersten Wettkampf und wurde am zweiten Wettkampftag Zweiter. Beim Nordic Combined Triple in Seefeld war er eine Woche später wieder im Weltcup aktiv und bestätigte mit dem 26. sowie zwei 19. Plätzen seine Form. Mitte Februar reiste Rettenegger zu den Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaften 2021 nach Lahti (Finnland), wo er zwei Medaillen gewinnen konnte. So lag er im Einzel nach dem Sprunglauf zwar als Fünfter außerhalb der Medaillenränge, doch gelang ihm mit der zweitbesten Laufzeit noch der Sprung aufs Podest und der Gewinn der Bronzemedaille. Damit erhielt Rettenegger ein persönliches Startrecht im Weltcup bis zu den nächsten Junioren-Weltmeisterschaften. [4] Darüber hinaus gewann er gemeinsam mit Manuel Einkemmer, Lisa Hirner und Sigrun Kleinrath Silber im Mixed-Team. Mitte März reüssierte Rettenegger mit zwei Alpencup-Siegen im französischen Prémanon. Beim abschließenden Weltcup-Wochenende in Klingenthal (Deutschland) konnte er keine weiteren Punktgewinne erzielen und beendete die Saison mit 55 Punkten auf dem 34. Platz der Gesamtweltcupwertung.

Für die Saison 2021/22 wurde Rettenegger in den A-Kader aufgenommen, die zweithöchste Kaderstufe des österreichischen Skiverbandes.[5] Bei der für die Vorbereitung und den Trainingsalltag relevanteren Einteilung der Trainingsgruppen wurde er hingegen erstmals in die höchste Gruppe eingestuft, sodass er fortan direkt unter dem Cheftrainer Christoph Eugen ausgebildet wurde.[6] Beim Sommer-Grand-Prix-Wettbewerb in Villach Anfang September 2021 lief Rettenegger hinter Ilkka Herola und Mario Seidl erstmals aufs Podest. Zum Abschluss der Sommerwettbewerbe lief Rettenegger bei den österreichischen Staatsmeisterschaften im Einzel in Stams auf den fünften Rang, ehe er tags darauf in Innsbruck die Bronzemedaille gewann.

Bei der Nordischen Junioren-Ski-WM in Zakopane (Polen) gewann er am 2. März 2022 überlegen Gold in der Kombination[7]. Im Team gewann er noch Bronze in Mixed- und im Männer-Bewerb.

In der Saison 2022/23 war er regelmäßig im Weltcupeinsatz und erreichte zahlreiche Top Ten Platzierungen. Bei den nordischen Weltmeisterschaften in Planica (Slowenien) gewann er am 26. Februar 2023 im Team-Mixed-Bewerb gemeinsam mit Annalena Slamik, Lisa Hirner und Johannes Lamparter die Bronze-Medaille[8], nachdem er am Vortag im Einzelbewerb auf der Normalschanze mit dem 19. Zwischenrang nach einer ausgezeichneten Laufleistung noch auf Platz 7 vorlief.

Privates

Sein Bruder Thomas (* 2000) ist ebenso als Nordischer Kombinierer aktiv.[1] Rettenegger gehörte der Leistungsgruppe des Bundes- und Sportrealgymnasiums (HIB) in Saalfelden an.[1] Im Frühling 2021 legte Rettenegger seine Matura ab.[9]

Erfolge

  • 2x Bronze Nordische Weltmeisterschaften (Mixed-Team und Team 2023)
  • 2x Gold Olympische Jugend-Winterspiele (Einzel und Mixed Team)
  • 1x Gold Nordische Junioren-Ski-WM (Einzel 2022)
  • 1x Gold Nordische Junioren-Ski-WM (Team 2020)
  • 1x Silber Nordische Junioren-Ski-WM (Mixed-Team 2021)
  • 3x Bronze Nordische Junioren-Ski-WM (Einzel 2021, Mixed-Team und Team 2022)
  • 1 Podiumsplatz im Sommer Grand Prix
  • 2 Siege im Continental Cup
  • 6 Podiumsplätze im Continental Cup (Einzel und Team)
  • 2x Gold Nordische Skispiele der OPA
  • 1x Silber Gold Nordische Skispiele der OPA
  • 8 Siege im Alpencup
  • 1x Bronze bei der Österreichischen Meisterschaften Allgemeine Klasse 2021

Seine Erfolge im Detail:

Weltmeisterschaften

Platzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Datum Ort Disziplin Nation
7. 25. Februar 2023 Planica Gundersen NH HS 100/10 km SLO
3. 26. Februar 2023 Planica Gundersen Mixed-Team NH HS 100/2x2,5 und 2x5 km SLO
3. 01. März 2023 Planica Gundersen Team LH HS 138/4x5 km SLO
4. 4. März 2023 Planica Gundersen NH HS 138/10 km SLO

Weltcup 2019/2020

Platzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Datum Ort (Nation) Bewerbart
40. 31. Jänner 2020 Seefeld (AUT) Gundersen LH HS 109/5 km
33. 1 Februar 2020 Seefeld (AUT) Gundersen LH HS 109/10 km
34. 2 Februar 2020 Seefeld (AUT) Gundersen LH HS 109/15 km


Weltcup 2020/2021

Platzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Datum Ort (Nation) Bewerbart
20. 19. November 2020 Ramsau (AUT) Gundersen LH HS 98/10 km
25. 15. Jänner 2021 Val die Fiemme (ITA) Gundersen NH HS 104/10 km
26. 175. Jänner 2021 Val die Fiemme (ITA) Gundersen NH HS 104/10 km
26. 29. Jänner 2021 Seefeld (AUT) Gundersen LH HS 109/5 km
19. 30 Jänner 2021 Seefeld (AUT) Gundersen LH HS 109/10 km
19. 31 Jänner 2020 Seefeld (AUT) Gundersen LH HS 109/15 km
46. 20. März 2021 Klingenthal (GER) Gundersen LH HS 140/10 km
39. 20. März 2021 Klingenthal (GER) Gundersen LH HS 140/10 km
Weltcupwertung
Platz Punkte
34. 55


Weltcup 2021/2022

Top 10 Platzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Datum Ort (Nation) Bewerbart
4. 4. Dezember 2021 Lillehammer (NOR) Team HS 98/4x5 km
Weltcupwertung
Platz Punkte
28. 107


Weitere Platzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Datum Ort (Nation) Bewerbart
34. 26. November 2021 Ruka (FIN) Gundersen LH HS 142/5 km
14. 27. November 2021 Ruka (FIN) Gundersen LH HS 142/10 km
19. 28. November 2021 Ruka (FIN) Gundersen LH HS 142/10 km
23. 5. Dezember 2021 Lillehammer (NOR) Team HS 140/10 km
19. 11. Dezember 2021 Otepää (EST) Massenstart NH HS 97/10 km
19. 12. Dezember 2021 Otepää (EST) Gundersen NH HS 97/10 km
15. 08. Jänner 2022 Val di Fiemme (ITA) Gundersen NH HS 106/10 km
16. 09. Jänner 2022 Val di Fiemme (ITA) Gundersen NH HS 106/10 km
30. 16. Jänner 2022 Klingenthal (GER) Gundersen LH HS 140/10 km
26. 28. Jänner 2022 Seefeld (AUT) Gundersen LH HS 109/7,5 km
32. 29. Jänner 2022 Seefeld (AUT) Gundersen LH HS 109/10 km
26. 30. Jänner 2022 Seefeld (AUT) Gundersen LH HS 109/12,5 km


Weltcup 2022/2023

Top 10 Platzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Datum Ort (Nation) Bewerbart
5. 26. November 2022 Ruka (FIN) LH HS 142/105 km
10. 04.12.2022 Lillehammer (NOR) Gundersen LH HS 140/10 km
9. 16. Dezember 2022 Ramsau (AUT) Gundersen NH HS 98/10 km
9. 17. Dezember 2022 Ramsau (AUT) Gundersen NH HS 98/10 km
10. 27. Jänner 2023 Seefeld (AUT) Gundersen NH HS 109/7,5 km
5. 29. Jänner 2023 Seefeld (AUT) Gundersen NH HS 109/12,5 km
5. 05. Februar 2023 Oberstdorf (GER) Gundersen LH HS 137/10 km
4. 11. März 2023 Oslo (NOR) Gundersen LH HS 134/10 km
5. 24. März 2023 Ruka (FIN) Team Sprint LH HS 130/2x7,5 km
8. 25. März 2023 Ruka (FIN) Gundersen LH HS 130/10 km
Weltcupwertung
Platz Punkte
12. 510


Weitere Platzierungen (in chronologischer Reihenfolge - sortierbar)
Platz Datum Ort (Nation) Bewerbart
15. 25. November 2022 Ruka (FIN) Gundersen LH HS 142/5 km
11. 27. November 2022 Ruka (FIN) Massenstart LH HS 142/10 km
11. 03.12.2022 Lillehammer (NOR) Gundersen NH HS 100/10 km
19. 22. November 2022 Klingenthal (GER) Massenstart LH HS 140/10 km
23. 22. November 2022 Klingenthal (GER) Gundersen LH HS 140/10 km
13. 28. Jänner 2023 Seefeld (AUT) Gundersen NH HS 109/10 km
14. 04. Februar 2023 Oberstdorf (GER) Gundersen LH HS 137/10 km
18. 12. März 2023 Oslo (NOR) Gundersen LH HS 134/10 km
16. 26. März 2023 Ruka (FIN) Gundersen LH HS 130/10 km


Auszeichnungen

  • 2020: 3. Platz beim Nachwuchsförderpreis der Sportunion Salzburg[10]
  • Rookie des Jahres 2021 bei der Leonidas Wahl [11]

Bilder

 Stefan Rettenegger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Maria Riedler: Zwei Brüder am Sprung in den Weltcup, auf sn.at, vom 14. November 2019, abgerufen am 22. Jänner 2020.
  2. Doppel-Gold in der Kombination, auf olympia.at (Österreichisches Olympisches Comité), vom 18. Jänner 2020, abgerufen am 22. Jänner 2020.
  3. Österreichisches Mixed-Team holt Gold in Lausanne, auf berkutschi.com vom 20. Jänner 2020, abgerufen am 22. Jänner 2020.
  4. Alexander Holzmann: Rettenegger holt zwei Medaillen bei Junioren-WM. In: meinbezirk.at. 12. Februar 2021, abgerufen am 21. März 2021.
  5. ÖSV Nationalkader Nordische Kombination. Saison 2021/22. (PDF; 83 kB) In: oesv.at. Abgerufen am 5. Juni 2021.
  6. Sandra Volk: Österreichische Kadereinteilung und Trainingsauftakt. In: xc-ski.de. 3. Juni 2021, abgerufen am 4. Juni 2021.
  7. ORF Sport Online vom 02.03.2022
  8. Salzburger Nachrichten, 26.02.2023
  9. Startschuss in die Sommervorbereitung – ÖSV-Kombinierer am Faaker See. In: sportreport.biz. 20. Mai 2021, abgerufen am 5. Juni 2021.
  10. Alexander Holzmann: Lukas Neumayer gewinnt Nachwuchsförderpreis. In: meinbezirk.at. 30. September 2020
  11. Homepage Leonidas: Stefan Rettenegger ist Rookie des Jahres