Rosette Anday
Kammersängerin Rosette Anday, Künstlername von Piroska Andauer (* 22. Dezember 1899 in Budapest, Ungarn; † 18. September 1977 in Wien) war eine ungarische Sängerin.
Leben
Piroska Andauer war die Tochter des jüdischen Kaufmanns Ludwig Andauer (* 17. Juli 1870; † 1900) und seiner Frau Elvira (Ella), geborene Holländer. Sie studierte Violine und Gesang in Budapest und wurde 1921 von der Wiener Staatsoper engagiert.
1916 konvertierte sie zum reformierten Glauben. Von 1932 bis 1933 war Rosette Anday mit Baron Egon von Ketschendorf verheiratet, in zweiter Ehe seit 1937[1] mit dem Wiener Rechtsanwalt Dr. Karl Bündsdorf (* 15. Jänner 1898 in Wien; † 15. Juni 1986 in Baden bei Wien). Die NS-Zeit verbrachte sie in Wien, wo sie zwar Auftrittsverbot hatte, durch ihren Mann jedoch einer Deportation entgehen konnte. Nach dem Krieg übersiedelte das Paar nach Pressbaum (Niederösterreich). Dort wurde die Rosette-Anday-Straße, in Wien-Penzing 1980 der Andayweg nach ihr benannt. 1961 trat sie in den Ruhestand.
Ehrungen
- 1932 wurde Rosette Anday der Berufstitel "Kammersängerin" verliehen.
- 1933 erhielt sie das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
- 1955 wurde ihr erneut das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.
- Seit 1961 war sie Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper.
Salzburgbezug
Rosette Anday war bei den Salzburger Festspielen von 1922 bis 1952 in zahlreichen Konzerten und in verschiedenen Rollen zu hören, so
- als "Dorabella" in Cosí fan tutte 1922 und 1928,
- als "Cherubino" bei Le nozze di Figaro 1922 und 1925,
- als "Prinz Orlofsky" in der Fledermaus von Johann Strauß Sohn 1926,
- als "Orfeo" in Glucks "Orfeo ed Euridice" 1933,
- als "Fatime" in Webers Oberon und als "Brangäne" in Wagners "Tristan und Isolde" 1934,
- als "Klytämnestra" in Elektra 1937,
- als "Annina" im Rosenkavalier 1937 und 1946,
- als "Adelaide" in Arabella von Richard Strauss und als "Frau des Simon" in Einems Dantons Tod 1947.
Am 17. August 2020 wurde für sie vor dem Haus für Mozart ein Stolperstein verlegt.
Quellen
- Harten, Uwe und Monika Kornberger: Anday, Rosette (eig. Piroska, gesch. Ketschendorf, verh. Bünsdorf) , in: Österreichisches Musiklexikon online, Zugriff am 2.1.2021
- Fetthauer, Sophie: Rosette Anday, in: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen (Hg.), Universität Hamburg, 2006.
- Kerschbaumer, Gert: Rosette Anday auf www.stolpersteine-salzburg.at
- archive.salzburgerfestspiele.at