Pfarrkirche der Hll. Johannes der Täufer und Johannes Evangelist

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Golling mit der Pfarrkirche

Die Pfarrkirche der Hll. Johannes der Täufer und Johannes Evangelist in der Tennengauer Marktgemeinde Golling an der Salzach ist seit der Gründung der Pfarre Golling (1856) eigenständige Pfarrkirche. Sie zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in der Marktgemeinde.

Geschichte

Die erste Erwähnung einer Kirche stammt aus dem Jahr 1384. Bis 1688 war es ein einschiffiger Saalbau. Der Salzburger Hofbaumeister Giovanni Gaspare Zuccalli erweiterte sie 1689 auf zwei Seitenschiffe. Um 1689 suchte die Bürgerschaft beim Erzbischof um eine Kirchturmerhöhung um drei Klafter an. Das Ansuchen wurde positiv beantwortet und nach einer dreiwöchigen Turmaufstockung folgte die Aufziehung der neuen Glocken von Johannes Nußbichler aus Salzburg, die nochmals vier Wochen dauerte. Am 17. Februar 1693 fielen das Scharschindeldach am Langhaus, Turm und Neben Capelln einem Brand zum Opfer, wobei das Innere der Kirche vom Feuer verschont blieb.

Die Turmkrone, eine Laterne mit Zwiebelturm, wurde 1888 nach einem Blitzschlag schwer beschädigt. Danach erhielt die Gollinger Pfarrkirche den charakteristischen Spitzturm.

Kuchl war früher der kirchliche Mittelpunkt, darum musste die Messe der Pfarrer von Kuchl lesen. Erst nach dem Ansuchen des Vikars Franz Högl im August 1854 um einen ständigen Hilfspriester in Golling wurden gleichzeitig auch die Gründe für eine eventuelle Pfarrerhebung überprüft. Der erste Gollinger Pfarrer, Franz de Paula Högl, wurde am 31. März 1856 ernannt.

1960 wurde die Kirche gründlich renoviert. Am 14. April 2003 wurde das renovierte Kirchturmkreuz wieder aufgesetzt. 2004 kamen neue Kirchenbänke, eine Heizung und eine vierte Kirchenglocke dazu.

Gedenktafel Joseph Mohr

die Gedenktafel

Zum 218. Geburtstag Joseph Mohrs, am 11. Dezember 2010, wurde an der Pfarrkirche Golling an der Salzach eine Gedenktafel enthüllt, die an sein Wirken als Priester von 1820 bis 1821 in der Tennengauer Gemeinde erinnert. Joseph Mohr hatte den Text zum weltberühmten Weihnachtslied "Stille Nacht" geschrieben, das 1818 erstmals in der Kirche St. Nikola in Oberndorf erklungen war.

Die Initiative kam von Christl Denk, die damit darauf aufmerksam machen wollte, dass Mohr vor 190 Jahren nach Golling gekommen war und ein Jahr dort gewirkt hatte. Mit Unterstützung der Tennengauer Versicherung wurde die Tafel aus Adneter Marmor vom Adneter Steinmetz Berthold Ziller gefertigt. Sie ist an der Außenwand der Pfarrkirche neben dem Brunnen und der Ölbergkapelle angebracht und wird künftig jeweils in der Adventzeit auch von Initiatorin Christl Denk geschmückt werden.

Michael Neureiter wies als Präsident der Stille Nacht Gesellschaft darauf hin, dass Joseph Mohr im Tennengau in mehreren Pfarren gewirkt habe - neben Golling auch in Kuchl und Vigaun, von Vigaun aus auch in Adnet und Krispl.

Turmuhr

in der "Langen Nacht der Museen" 2014 am 250 Jahre alten Turmuhrwerk: v.l. Museumsgründer RegRat Erich Urbanek, der Leiter des Keltenmuseums Hallein Mag. Florian Knopp und Michael Neureiter, der das Turmuhrwerk vor ein paar Jahren restaurierte

Das Turmuhrwerk der Pfarrkirche Golling wurde 1764 von Johann Pentele senior in seiner Werkstatt in der Stadt Salzburg neu angefertigt und kostete 200 Gulden. Es wurde auf Initiative des Gründers des Museums Burg Golling, Regierungsrat Erich Urbanek, sichergestellt und befindet sich nach der Restaurierung nun im Turmuhrzimmer des Museums.

Quellen